Heinrich von Kleist Dichter und Soldat

Der Dramatiker, Erzähler und Publizist Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist wie er mit vollem Namen heißt - wird oft als Kriegs- und Militärdichter der Deutschen bezeichnet. Sein Werk beleuchtet die politischen und sozialen Zeiterscheinungen aus unterschiedlichen Perspektiven. Vor allem die Themen Krieg, Gerechtigkeit, Familie und Staat sind im wichtig. Heute zählen seine Titel zur Weltliteratur.

Bildung und Militär

Heinrich von Kleist wird als Sohn des Kompaniechefs Joachim Friedrich von Kleist und dessen zweiter Ehefrau Ulrike am 18. Oktober 1777 in Frankfurt an der Oder geboren.

Kleist genießt eine hugenottische Erziehung und privaten Hausunterricht in Berlin. Im Jahr 1792 geht er zum Regiment Garde in Potsdam und beteiligt sich freiwillig am Rheinfeldzug.

1799 beginnt er ein Jura-Studium. In dieser Zeit verliebt sich Kleist in die Tochter eines Oberkommandanten. Die Liebe scheitert, Kleist bricht sein Studium ab und geht für eine Zeit lang nach Würzburg.

Erste Gehversuche als Schriftsteller

Jetzt will er freier Schriftsteller werden und unternimmt verschiedene Reisen nach Paris, in die Schweiz, nach Weimar, Leipzig und Dresden.

Bereits 1802 beginnen die Arbeiten zum Zerbrochenen Krug. 1804 kehrt er zurück nach Berlin, wo er eine Stelle im preußischen Staatsdienst annahm.

Unter Spionageverdacht verhaftet

Nach der preußischen Kriegsniederlage gegen Napoleon wird Kleist in Berlin als Spion verdächtigt. Von März bis Juli 1807 sitzt Kleist in Frankreich im Gefängnis. Danach lässt er sich in Dresden nieder, wo er als Schriftsteller arbeitet. 1809 folgen Aufenthalte in Prag und in Österreich.

Unerschöpflicher Tatendrang

Ab 1810 lebt der Dichter wieder in Berlin und hat Kontakte unter anderem mit Achim von Arnim oder Clemens Brentano und anderen Schriftstellern. In dieser Zeit erscheint der erste Band seiner Erzählungen unter anderem mit den Geschichten von Michael Kohlhaas, Die Marquise von O ... oder Das Erdbeben in Chili.

Ein Jahr später, 1811, kommt der zweite Band der Erzählungen mit den Geschichten von Die Verlobung in St. Domingo, Das Bettelweib von Locarno, Der Findling, Die heilige Cäcilie und Der Zweikampf heraus. Seine Erzählstücke gehören teilweise bis heute zur Schullektüre.

Geniale Schreibe, unglückliches Leben

Das Widersprüchliche im Leben von Kleist findet man auch in seinem Werk. Politische und soziale Probleme seiner Zeit werden besonders an den Themen Krieg, Gerechtigkeit, Familie und Staat aufgezeigt. Seinen literarischen Stoff schöpft er aus Gefühlen und Leidenschaft, die aus den problematischen Beziehungen entstehen, die er selbst führt.

Kleist gilt als genialer Autor, der am Leben verzweifelte. Als er sich wieder verliebt, erkrankt seine Freundin Henriette Vogel an Krebs. Zusammen planen sie ihren Selbstmord.

Heinrich von Kleist erschießt sie und sich am 21. November 1811 am kleinen Wannsee. Kleist ist erst 34 Jahre alt.

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Hier findet ihr ebenfalls viele Informationen über Heinrich von Kleist.

18.10.02/sw Bild: PD

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