Hans Christian Andersen

Am 02. April 1805 wurde Hans Christian Andersen im dänischen Odense geboren. Der Schriftsteller wurde vor allem durch seine Märchen wie "Das hässliche Entlein" oder "Die Prinzessin auf der Erbse" weltberühmt. Gefeiert wird fast ein ganzes Jahr mit vielen Veranstaltungen. Hier erfahrt ihr mehr über den Mann, der aus ganz einfachen Verhältnissen stammte und mit seinen Texten die Welt eroberte:

Seine Wurzeln:

Er war der Sohn eines armen Schuhmachers und einer trunksüchtigen Mutter. Der Junge wuchs unter harten und entbehrungsreichen Bedingungen in Odense auf. Früh starb sein Vater. Als Ausweg aus der Misere, die ihn umgab schuf sich der kleine Hans Christian eine eigene Welt. Schon früh begeisterte er sich für die Musik und die Bücher, die sein Vater hatte, unter denen sich auch Theaterstücke befanden. Andersen sang schon als Junge gern vor Publikum, der Erfolg dabei, brachte ihn auf die Idee sich stimmlich ausbilden zu lassen.

Odense war eine Stadt, die sich alte Volksbräuche und den alten Volksglauben bewahrt hatte, die es im modernen Kopenhagen schon lange nicht mehr gab. Diese Sagen und Bräuche waren für Andersen später eine Quelle seiner literarischen Fantasie. Noch ein Junge, wollte er dem ärmlichen Leben entfliehen - sein Traum: das Theater.

Kopenhagen

Mit 14 Jahren ging er allein nach Kopenhagen um sich am königlichen Theater zum Sänger ausbilden zu lassen. Dänenkönig Friedrich VI entdeckte dort die Begabung des Jungen und förderte ihn: er ermöglichte ihm von 1822 bis 1828 die Lateinschule zu besuchen und anschließend an der Universität zu studieren. Dieser Wandel in seinem Leben, die einfache Herkunft und dann doch das privilegiertere Leben werden zu einem seiner wichtigen Themen. Es bedeutet die Erfüllung eines Traums, aber auch ständige Ängste und Sorgen. Andersen wandelt zwischen den zwei Welten, manchmal voll Angst und manchmal voll Zuversicht....

Viele Reisen

Andersen liebte es, sich die Welt anzuschauen. Seine Reisen durch Deutschland, Frankreich und Italien regten den Autoren zu lebhaften Studien und Reiseberichte an. Insgesamt schrieb Andersen 156 Texte, darunter Romane, Gedichte, Schauspiele und Reisebücher. Außerdem übersetzte er Werke anderer Autoren aus verschiedenen Sprachen.

Nur ungern: Der Märchenonkel

1835 gelang dem Dänen der internationale Durchbruch mit dem Roman Der Improvisator. Aber der richtige Weltruhm Andersens ist auf seinen insgesamt 168 Märchen begründet. Allen voran "Des Kaisers neue Kleider", "Die Prinzessin auf der Erbse", "Das hässliche Entlein", "Der standhafte Zinnsoldat", "Das Mädchen mit den Schwefelhölzern" oder "Die kleine Seejungfrau". Allerdings wollte sich der Schriftsteller selbst nie als Märchenonkel sehen. Seine Texte waren für Kinder und Erwachsene gedacht. Sie kamen zwar einfach daher, waren aber oft sehr hintergründig.

Als Grundlage dienten dänische, griechische und deutsche Sagen, aber auch geschichtliche Ereignisse und natürlich die alten Volksmärchen und -bräuche aus seiner Heimat. Doch daraus entwickelte der Autor einen ganz eigenen Stil, in dem gesellschaftliche Kritik, Melancholie und Anspielungen auf die eigene Zeit zu finden sind. Auch Biografisches spiegelt sich wider. So glauben Andersen-Kenner, dass der Autor ins "hässliche Entlein" eigene Erlebnisse verpackt hat.

Auch wenn Andersen mit all seinen Werken ein Dichter seiner Zeit ist, so ist das Besondere, dass seine Texte nichts von ihrer Wirkung verloren haben. Noch immer werden sie gelesen und seine Märchen sind überall bekannt.

Hier könnt ihr die Märchen im Gutenberg-Projekt online finden:

Beim Gutenberg-Projekt.

Kostenlose vorgelesene Märchen gibt es hier: www.vorleser.net.

Am 4.8.1875 starb Andersen in Kopenhagen an Leberkrebs.

Andersen heute

In Dänemark gilt H.C. Andersen als der größte Volksdichter des Landes. So ist auch "die kleine Meerjungfrau" in Bronze gegossen das Wahrzeichen Kopenhagens geworden. Außerdem ist der angesehenste internationale Kinderbuchautoren und -illustratorenpreis nach ihm benannt: der Hans Christian Andersen Award. Er wird alle zwei Jahre, am Geburtstag Andersens in seiner Odense vergeben.

Zu seinem 200. Geburtstag starten im dänischen Königreich Feierlichkeiten zu seinen Ehren. Sie dauern offiziell bis 06. Dezember 2005. Mit viel Literatur- und Theaterveranstaltungen, aber auch mit Konzerten und Volksfesten wird der große Dichter geehrt. Und mit diesen Feierlichkeiten soll zum einen der Dichter den Kindern und Erwachsenen näher gebracht werden, zum anderen auch seine Werke und das Lesen. Auch in Deutschland gibt es ein kunterbuntes Programm rund um Andersen, zu finden unter

www.vorleser.net.

Eine Linksammlung zu Hans Christian Andersen findet ihr auch auf dem österreichischen Bildungsserver www.eduhi.at.

-ab-01.04.05 Text / Fotos: Hans Christian Andersen Zeichnung: de.wikipedia.org; Ölgemälde Hans Christian Andersen: Porjekt Gutenberg unter http://gutenberg-spiegel.de; Buchcover: Beltz & Gelberg, 2. Ausgabe 2004; Meerjungfrau: Europeen Landmarks;

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