Gründung der Deutschen Bücherei

Die Deutsche Bücherei in der Nähe des Alten Messegeländes in Leipzig ist die größte Bibliothek im deutschsprachigen Raum.

1912 wurde sie vom Börsenverein des deutschen Buchhandels auf eine Initiative von Buchhändlern und Verlegern gegründet. Seitdem ist sie Sammelstelle der gesamten deutschsprachigen Literatur des In- und Auslandes.

Unermüdliche Sammelleidenschaft


Von Beginn an ist es die Aufgabe der Deutschen Bücherei, die gesamte vom 1. Januar 1913 an erscheinende deutsche und fremdsprachige Literatur des Inlandes und deutschsprachige Literatur des Auslandes zu sammeln, bibliographisch zu verzeichnen und der Benutzung zur Verfügung zu stellen.

Foto: Deutsche Bücherei Leipzig

Das strenge Kriterium deutsche Sprache´ ermöglichte der Deutschen Bücherei ihre Arbeit unter den wechselhaften politischen und ideologischen Bedingungen des 20. Jahrhunderts ohne Unterbrechung durchzuführen.

Zwei Bibliotheken, ein Ziel

Nachdem Deutschland nach dem 2. Weltkrieg in Ost und West geteilt war, entstand in Frankfurt am Main die deutsche Archivbibliothek "Deutsche Bibliothek". Damit existierten zwischen 1946 und 1990 zwei Bibliotheken in Deutschland. Beide hatten die gleiche Aufgabe und Funktion. Foto: Deutsche Bibliothek Frankfurta.M.

Gründung der Nationalbibliothek

Mit der Deutschen Wiedervereinigung entstand 1990 die Deutsche Bibliothek aus den Vorgängereinrichtungen Deutsche Bücherei Leipzig (gegründet 1912) und Deutsche Bibliothek Frankfurt am Main (gegründet 1947), zu der seit 1970 das Deutsche Musikarchiv Berlin gehört. Der Einigungsvertrag vom 23. September 1990 erlaubt beiden Häusern, gemeinsam die gesetzlich festgelegten Aufgaben fortzuführen. Foto: Musikarchiv Berlin

Leseratten in Lesesälen

Den zahlreichen Benutzern stehen an beiden Standorten die Bestände in den Lesesälen zur Verfügung. Musikalien, Musikliteratur und Tonträger werden zentral im Deutschen Musikarchiv in Berlin bearbeitet, wobei jeweils ein zweites Exemplar jedes Werkes in der Deutschen Bücherei Leipzig archiviert und der Nutzung zur Verfügung gestellt wird.

Gleiche Regeln für alle

Die Archivierung und Benutzung erfolgen an allen Standorten nach den selben Regeln; bei der Literaturbearbeitung herrscht Arbeitsteilung. Durch dieses Konzept wird an jedem Standort eine komplette Sammlung und ein optimaler Service angeboten.

Verteilte Schwerpunkte

Jedem Standort wurden darüber hinaus Schwerpunktfunktionen übertragen. Am traditionsreichen Standort Leipzig befinden sich das Deutsche Buch- und Schriftmuseum, die Sammlung Exil-Literatur 1933 - 1945 und die Anne-Frank-Shoah-Bibliothek.

Die Deutsche Bibliothek Frankfurt am Main ist für die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnik zuständig; dazu gehören auch Aufbau und Führung der zentralen Datenbank. Sie übernimmt Produktion, Marketing und Vertrieb der nationalbibliographischen Dienstleistungen. Außerdem ist in Frankfurt das Deutsche Exilarchiv 1933 - 1945 angesiedelt.

Das Deutsche Musikarchiv Berlin ist für die Bearbeitung und bibliographische Verzeichnung der Musikalien und Musiktonträger verantwortlich.

Der Gesamtbestand der Deutschen Bibliothek beläuft sich zurzeit auf rund 18 Millionen Einheiten, davon etwa 9,8 Millionen in der Deutschen Bücherei Leipzig, etwa 8,1 Millionen in der Deutschen Bibliothek Frankfurt am Main und ungefähr 957.000 im Deutschen Musikarchiv Berlin.

20.9.02/sw Fotos: Die Deutsche Bibliothek

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