Früchte des Zorns und der Liebe Der Autor John Steinbeck

Seine Bücher erzählen von der Armut und Entwurzelung der kalifornischen Landbevölkerung. Seine Helden sind oft soziale Außenseiter, die auf der Schattenseite des amerikanischen Traums leben. Der Schriftsteller John Steinbeck wurde am 27. Februar 1902 in Kalifornien geboren. 1962 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.

John Ernst Steinbeck wuchs im kalifornischen Salinas auf. geboren. Der Vater war deutsch-niedersächsischer, die Mutter irischer Abstammung.

Seine Kindheit verlief typisch für einen Jungen, der auf einer Farm am Rande der Kleinstadt aufwuchs. Ein großer Teil der Jugenderlebnisse seiner Romanhelden sind seine eigenen Abenteuer.

Ohne jemals ein Musterschüler gewesen zu sein, beendete er die Schulzeit im Alter von 18 Jahren, studierte zunächst Naturwissenschaften, speziell Meeresbiologie, und arbeitete zwischendurch in den verschiedensten Berufen. So war er für kurze Zeit in New York als Journalist tätig, dann jedoch wieder als Gelegenheitsarbeiter in Kalifornien.

Zu dieser Zeit schrieb er seine ersten drei Romane, von denen er zwei jedoch vernichtete, ehe der dritte 1929 endlich erschien: Eine Handvoll Gold, ein erfolgloses Epos über das wilde Leben des Piraten Henry Morgan.

Steinbeck war mit diesem Buch nicht zufrieden. Zwei weitere Romane entstanden: Das Tal des Himmels und Der fremde Gott.

Die Wirtschaftsdepression der Dreißiger Jahre verhinderte einen Erfolg. Zwei Verlage, beide am Tal des Himmels interessiert, meldeten Konkurs an, ehe das Buch 1932 bei einem dritten Verlag endlich erscheinen konnte.

Da er mit den Büchern noch kein Geld verdiente, hielt er sich im Salinas-Tal mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser. Hier lernte er das Schicksal der modernen Wanderarbeiter kennen, deren trauriges Los ihn zu vielen seiner besten Romane inspirierte. Die Große Depression der dreißiger Jahre, lieferte den anschaulichen und bewegenden Stoff für seinen erfolgreichen Schelmenroman "Tortilla Flat" (1935).

Mit diesem Buch hatte Steinbeck endlich auch einen Verleger gefunden: Pascal Covici, mit dem ihn eine tiefe Freundschaft verband. Später widmete ihm der Autor sein großes Epos Jenseits von Eden. Bald gehörte Steinbeck zu den erfolgreichsten amerikanischen Autoren.

Bei der Stoffsammlung für seine Bücher durchquerte Steinbeck die Vereinigten Staaten mit einem "Rocinante" nach Don Quichottes Pferd genannten Klein-Laster. Die Eindrücke verarbeitete er 1936 zu dem Roman Stürmische Ernte, in dem es um einen Streik in den kalifornischen Apfelplantagen geht.

Der große Erfolg dieses Werkes ermöglichte 1937 eine große Reise. Auf einem Frachter fuhr er von San Francisco durch den Panamakanal nach New York. Von dort ging es weiter nach England, Irland, Skandinavien und Russland. Der Uraufführung seines preisgekrönten ersten Dramas Von Mäusen und Menschen in New York wohnte er wegen der Reise nicht bei.

Auf dem Rückweg hatte er sich nach Oklahoma begeben und zog mit einer Gruppe von Wanderarbeitern zurück nach Kalifornien. Aus diesem Erlebnis entstand sein Roman Früchte des Zorns, mit dem Steinbeck weltliterarische Bedeutung gewinnen sollte.

Seine nächsten Romane wurden dagegen von der Kritik weit ungünstiger aufgenommen. Erst mit Die Straße der Ölsardinen gelang ihm 1945 wieder ein großer Wurf. In der Zwischenzeit hatte er für die Zeitung New York Herald Tribune als Kriegsberichterstatter im Zweiten Weltkrieg gearbeitet. Als Beobachter gehörte er zur Besatzung einer Fliegenden Festung, ging später an die nordafrikanische Front und landete mit den amerikanischen Invasionstruppen in Salerno (Italien).

Der größte Erfolg als Schriftsteller stand John Steinbeck aber noch bevor: 1952 erschien Jenseits von Eden , das seit "Früchte des Zorns" anspruchsvollste Werk des Autors, eine figurenreiche, über drei Generationen gehende Familiengeschichte, die wieder in Steinbecks Heimatort Salinas angesiedelt ist. Der Autor beschreibt hier die Fähigkeit des Einzelnen, sich von seinen dunklen Seiten zu distanzieren und zum wahren Menschentum zu finden. Das Buch war eines der meistgelesenen Bücher der frühen fünfziger Jahre und wurde 1955 vom Regisseur Elia Kazan mit James Dean in der Hauptrolle verfilmt.

Mit seinen späteren Werken konnte John Steinbeck zwar nicht mehr an diesen Erfolg anknüpfen, aber er blieb bis heute einer der bekanntesten und beliebtesten amerikanischen Autoren. 1962 wurde John Steinbeck mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

John Steinbeck starb am 20. Dezember 1968 in New York

Veranstaltungen zu John Steinbecks 100. Geburtstag findest du hier (Englisch!)

Text -rr- Bild: John Steinbeck Centennial

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