Carlo Collodi der Vater von Pinocchio

Carlo Collodi hieß eigentlich Carlo Lorenzini und wurde am 24. November 1826, also vor 180 Jahren, in Florenz geboren, wo er auch starb (1890). Er nannte sich Collodi nach dem Namen des Ortes, in dem seine Mutter aufgewachsen war.


Collodi schrieb zunächst für verschiedene Zeitschriften und gab auch eine eigene satirische Zeitung heraus, die er Il Lampione ("Die Laterne") nannte. Doch die Regierung verbot seine Zeitung.

Später wurde Collodi selbst Mitglied der Regierung und setzte sich besonders für die Reformen des Bildungswesens, also der Schule, ein. Nachdem er schon einige Romane für Erwachsene geschrieben hatte, begann er damit, Kinderbücher zu verfassen. Er war nämlich der Meinung, dass es schwerer ist, Erwachsene zu begeistern als Kinder.

Unterhaltsame  Schulbücher

Er übersetzte französische Märchen ins Italienische und schrieb auch Schulbücher. Er bemühte sich, die Schulbücher so unterhaltsam wie möglich zu gestalten, damit den Kindern der Unterricht auch Spaß macht. Die Figur des Giannettino begleitete die italienischen Schüler damals in vielen Büchern, so z. B. "Das ABC - Buch von Giannettino", "Die Grammatik von Giannettino", "Die Reise durch Italien von Giannettino".

Pinocchio als Fortsetzungsgeschichte

Der Erfolg von Pinocchio begann so: 1881 schickte Collodi einem befreundeten Redakteur in Rom eine kurze Episode aus dem Leben einer Holzpuppe. Collodi war sich nicht sicher, ob sein Freund die Geschichte in der Wochenzeitung für Kinder, dem "Giornale per bambini" veröffentlichen würde. Doch er tat es und die Leser waren begeistert. Pinocchio erschien daher zunächst als Fortsetzungsgeschichte in der Zeitung. Als die Serie abgesetzt werden sollte, protestierten die Leser und so schrieb Collodi weiter.  

1883 kam dann das Buch Pinocchios Abenteuer auf den Markt. Bis zu seinem Tod 1890 erlebte Collodi fünf Auflagen des "Pinocchio". Dessen weltweiten Ruhm bekam er jedoch nicht mehr mit. 1905 wurde Pinocchio erstmals ins Deutsche übersetzt.

Die Abenteuer des Pinocchio

Für diejenigen unter euch, die Pinocchio noch nicht kennen, hier eine kurze Zusammenfassung des Buches. Der Tischlermeister Geppeto erhält von seinem Freund ein Holzstück geschenkt, dass Gefühle zeigt wie ein Kind. Er schnitzt daraus ein Holzmännchen - Pinocchio.

Dieser verhält sich wie ein menschlicher Junge und wird von seinem "Vater" Geppeto in die Schule geschickt. Da Pinocchio sehr neugierig ist, verstrickt er sich in allerlei Schwierigkeiten. Doch entkommt er immer wieder mit knapper Not dem Untergang.

Pinocchio schwankt in seinem Verhalten ständig zwischen Gut und Böse, Faulheit und Fleiß, Lüge und Wahrheit. Bekannt ist seine Nase, die bei jeder Lüge wächst und ihn verrät.

Feen und Verwandlungen sind für diese märchenhaft-phantastische Geschichte ebenso charakteristisch wie ihr pädagogisches Interesse, Kindern die schlimmen Folgen schlechten Verhaltens aufzuzeigen und sie zur Tugendhaftigkeit zu erziehen.

Bis heute wurde Pinocchio viele Male verfilmt. Unter anderem auch als Zeichentrickfilm von Walt Disney im Jahr 1940. Die aktuellste Verfilmung stammt aus dem Jahr 2002 (siehe Link am Ende dieser Seite).




Weitere Infos zu Pinocchio und zum Pinocchio - Park findet ihr hier:

www.pinocchio.it

Text: LM 22.11.01 / 24.11.06. Foto aus dem Film Die Legende des Pinocchio 1996

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