"Alle mal herhören!" - Die Entscheidung ist gefallen!

Am Ende haben zwei Vorlesererinnen den 45. Wettbewerb des deutschen Buchhandels gewonnen. Die beiden hatten sich gegen insgesamt 670 000 Schüler aus 7600 Schulen in ganz Deutschland durchgesetzt und überzeugten auch bei der Entscheidung unter den 27 Landessiegern im Frankfurter Goethe-Museum.

Die Vorbereitung

Wie bei einem richtig großen Wettkampf kamen die Teilnehmer, die es bis in die Endrunde geschafft hatten, schon einige Tage vor ihrem großen Auftritt zusammen. Der viertägige Aufenthalt in Frankfurt war schon die erste Prämie für das Erreichen der Endrunde.

Am Dienstag traf man sich in Frankfurt, um sich und die Stadt kennen zu lernen und gemeinsam gegen die Nervosität anzukämpfen. Außerdem sollten die Teilnehmer ja nicht nur Stress, sondern auch Spaß bei dieser Veranstaltung haben. Am Mittwochnachmittag war dann Zeit zum Schmökern und zum Auswählen der Bücher vorgesehen, die am Donnerstag zum Einsatz kommen sollten.

Die Jury:

Als Juroren waren sozusagen echte Lesesprofis vertreten. Leute, die sich mit dem Vorlesen, Sprechen und Rezitieren besonders gut auskennen. So die Schauspielerin Alexandra Kamp und der Jugendbuchautor Jürgen Banscherus. Außerdem dabei: der berühmte Sprecher Christian Brückner, der auch Robert de Niro seine Synchronstimme leiht und zahlreiche Dokumentationen und Hörspiele eingesprochen und gelesen hat. In der Jury waren aber auch die beiden Vorjahressieger, Niamh McKenna und Uwe Graßhoff. Die beiden konnten sich nur zu gut vorstellen, wie sich die Wettbewerber vor ihrem großen Auftritt vor den über 180 geladenen Gästen fühlten.

Die Titel-Aspiranten:

27 Landessieger und siegerinnen mussten gegeneinander antreten. Alle, die beim Bundesentscheid dabei waren, hatten schon wirklich viel erreicht. Sie gingen zunächst in ihrer Klasse als beste Leser hervor, dann an ihrer Schule, sie hatten die Kreis- und Stadtentscheide erfolgreich überstanden und sich über die Bezirksentscheide für die Landesentscheide qualifiziert und auch die gewonnen. Und nun ging es ab 9.30 Uhr um den Bundesentscheid! Wer würde wohl die drei bis fünf Minuten so fesselnd und fehlerfrei lesen, dass es zum diesjährigen Landesmeister reichen würde? Alle waren gespannt.

Der Wanderpokal

Die Gewinnerinnen:

Am Ende setzen sich zwei Vorleserinnen unter all den hervorragenden Vorlesern durch: So die zwölfjährige Vanessa Tuck aus Bingenbrück in Rheinland-Pfalz. Sie wurde Siegerin der Gruppe A (Hauptschulen) und ist Schülerin an der Rupertusschule in Bingen. Überzeugen konnte sie die Jury mit einem Auszug aus dem Buch "Samantha, total verliebt!" von Meg Cabot (erschienen im Bertelsmann Verlag).

Die Gruppe B (Gymnasien) entschied Rebekka Müller, ebenfalls zwölf Jahre, aus dem niedersächsischen Hermannsburg, für sich. Sie besucht die Orientierungsstufe in Hermannsburg. Ihr Text stammte aus "Amor im Urlaub" von Christian Bieniek/V.Walder, erschienen im Arena Verlag.

Neben der viertägigen Reise nach Frankfurt gewannen alle Teilnehmer der Endausscheidung Buchpreise und Bücher-Schecks. Feierlich überreicht wurden die Preise von Doris Schröder-Kpf, der Gattin des Bundeskanzlers. Die beiden Bundessiegerinnen gewinnen außerdem eine Lesung mit einem Jugendbuchautor in ihren Heimatschulen, den Wanderpokal für ein Jahr und sie werden im nächsten Jahr in der Jury sitzen.


Wie ihr im kommenden Jahr teilnehmen könnt, erfahrt ihr auf der Homepage des Vorlesewettbwerbs.

-ab- 18.06.04 Text / Fotos: Börsenverein des Deutschen Bchhandels, Plakat und Preis.

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