4. Mai 1953: Hemingway erhält den Pulitzerpreis

Für sein Werk "Der alte Mann und das Meer" wurde der amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet. In der Geschichte schildert Hemingway den heroischen Kampf eines alten kubanischen Fischers um den Fang seines Lebens. Schließlich fängt er den Fisch, doch auf dem Heimweg wird die Beute von Haifischen aufgefressen.

Parabel auf das Leben

Der Gedanke, der hinter der Novelle steckt: Der Mensch kann zerstört werden, aber er darf nicht aufgeben. "Der alte Mann und das Meer" ist als Parabel des Lebens zu verstehen. In einem heroischen Duell auf Leben und Tod gewinnt der Mensch der Natur die Nahrung ab. Obwohl der alte Mann den Fisch als Mitgeschöpf betrachtet, hält er es für seine Aufgabe, ihn zu töten. Die Natur entreißt ihm den Fang wieder, und am Ende bringt der erschöpfte Mann nichts als Abfall von seiner reichen Beute mit - aber, er hat sich im Kampf bewährt.

Wer ist der alte Mann?

Vorbild für den Romanhelden Santiago war der kubanische Fischer Gregorio Fuentes. 1928 sind sich die beiden zum ersten Mal begegnet, als Hemingway vor Florida in Seenot geriet und den Fischer um Hilfe bat. Die zwei ungleichen Männer wurden Freunde und Gregorio Fuentes arbeitete über 20 Jahre lang als Koch und Kapitän für Ernest Hemingway. Fuentes, dem der Schriftsteller seine Yacht Pilar vererbte und der in seinem Leben nie ein Buch von Ernest Hemingway gelesen hat, wurde 104 Jahre alt. Er starb 2002.

Rastlos und leidenschaftlich

Ernest Hemingway wurde am 21. Juli 1899 in Oak Park, Illinois, geboren. Er litt sein ganzes Leben an schweren Depressionen und nahm sich schließlich am 2. Juli 1961 in Ketchum, Idaho das Leben. So rastlos er sein Leben lebte, so rastlos liebte er auch. Insgesamt war Hemingway viermal verheiratet. Drei seiner Frauen waren selbst Schriftstellerinnen. Hemingway hatte drei Kinder.

Eine ausgezeichnete Erzählung

Am 4. Mai 1953 erhielt Ernest Hemingway für seine Erzählung Der alte Mann und das Meer den Pulitzerpreis. Der Preis (benannt nach dem amerikanischen Journalisten und Zeitungsverleger Joseph Pulitzer) ist die bedeutendste Auszeichnung, die man für ein Werk der Literatur in Amerika erhalten kann.

Ein Jahr später wurde die Parabel auch noch mit dem Nobelpreis gewürdigt. Die Filmversion des Klassikers mit Spencer Tracy in der Hauptrolle kam 1958 in die Kinos und wurde für drei "Oscars" nominiert.

Joseph Pulitzer

Der amerikanische Journalist und Zeitungsverleger Pulitzer wird am 10. April 1847 in Ungarn geboren, gestorben ist er am 29. Oktober 1911. 1864 ist der Journalist in die Vereinigten Staaten ausgewandert. 1878 kauft er zwei Tageszeitungen und baut danach einen großen amerikanischen Pressekonzern auf. Eine wichtige Rolle spielt der Zeitungsverleger auch bei der Finanzierung der Freiheitsstatue und in der Entwicklungsgeschichte der Comics. Der nach ihm benannte Pulitzerpreis wird jährlich für Journalismus, Literatur und Musik vergeben.

30.04.03/ sw Fotos: Mit freundlicher Genehmigung des Rowohlt Verlags.

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