1890: Das erste Comic-Heft erscheint

Ob Mangas, Micky Maus oder Superhelden - Comics sind seit Jahrzehnten der Renner bei Kindern und Erwachsenen. Begonnen hat der Siegeszug der Sprechblasen am 17. Mai 1890 in den USA. Damals veröffentlichte Houghton Townley unter dem Namen "Comic Cut" erstmals ein Heft mit gezeichneten Geschichten. Mit grandiosem Erfolg.

Das Heftchen erschien einmal pro Woche und hatte einen Umfang von acht Seiten. Die Nachfrage der Leser war enorm. Bereits nach vier Wochen wurde eine Auflage von sensationellen 300.000 Stück erreicht. Das war deutlich mehr als überregionale Zeitungen damals aufweisen konnten. Mit modernen Comics, wie wir sie heute kennen, hatte "Comic Cut" wenig gemeinsam. Es gab deutlich mehr Text als Bilder.

Comic-Held "Yellow Kid"

Sieben Jahre nach "Comic Cut" wurde in den farbigen Sonntagsbeilagen der "New York Times" mit "Yellow Kid" (gelbes Kind) der erste Zeitungscomic geboren. Der Held der Geschichten hat Schlappohren, eine Glatze, trägt ein sackartiges, gelbes Gewand und erlebt seine Abenteuer in dem New Yorker Armenvierteln. Der nächste erfolgreiche Strip nennt sich die "Katzenjammer Kids" eine amerikanische Imitation von "Max und Moritz", die es sogar heute noch gibt.

Ab 1903 erschien dann erstmals der tägliche Comicstrip in einer Tageszeitung (auf den Sportseiten der "Chicago American"). Ab 1912 ging die erste Serie an den Start. Bis 1930 erscheinen sämtliche Comics in den USA als Comicstrips. Erst danach lohnte sich der regelmäßige Vertrieb der Bildergeschichten in Heftform.

Popeye, Mickey & Co.

Die Stunde der ganz großen Comic-Helden schlug dann in den 30er Jahren: 1929 erblickte Popeye das Licht der Welt, ein Jahr später Mickey Mouse und 1938 Donald Duck. Zeitgleich eroberte auch Disneys "Lustiges Taschenbuch" den Markt und löste die billigen Groschenhefte in der Gunst des Lesepublikums ab.

Superhelden am Start

Eine wahre Comicmanie lösten die Superhelden aus. Angefangen mit "Superman" 1938 und den legendären Marvel-Comics ein Jahr später, ging es Schlag auf Schlag: Tarzan, Batman, Spiderman und Die Fantastischen Vier erobern die Herzen der Comicleser. In den 50er und 60er Jahren wurden auch Horror und Science Fiction im Comic populär.

Frankreich und Belgien ganz groß

In Europa konnte der Comic erst nach dem Zweiten Weltkrieg Fuß fassen. Am produktivsten sind hier vor allem Frankreich und Belgien, wo auch die bekanntesten Geschichten herkommen (z.B. "Asterix und Obelix", "Tim und Struppi", "Die Schlümpfe", "Lucky Luke"). Erfolgreiche deutsche Comiczeichner sind z.B. Brösel, Walter Moers und Ralf König.

Trend Manga

Der neueste Comictrend schwappte vor wenigen Jahren aus Japan zu uns herüber. Während es Mangas in anderen europäischen Ländern schon in den 80er Jahren gab, wurden "Sailor Moon" oder "Dragonball" erst Ende der 90er bei uns populär.

Ursprung in der Antike

Übrigens: Auch wenn Comics ihren Siegeszug Ende des 19. Jahrhunderts aus den Vereinigten Staaten antraten, sind ihre Ursprünge viel älter. Schon die Bildbände der Sumerer, Totenbücher der alten Ägypter oder Vasenmalereien aus Griechenland erzählen Bildergeschichten. Der unmittelbare Ursprung des Comic sollen die politischen Karikaturen der europäischen Aufklärung im 18. Jahrhundert gewesen sein.

Nic 12. Mai 2005 / Fotoquelle: Wikipedia

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