100. Todestag von Johanna Spyri

Am 7. Juli jährte sich der Todestag der "Heidi"-Autorin Johanna Spyri zum hundertsten Mal. In ihren Büchern thematisierte sie immer wieder den Gegensatz von heiler Bergwelt und krankmachender Stadt.

Die Autorin wurde am 12. Juni 1827 im Hirzel, Kanton Zürich, als Johanna Louise Heusser geboren. Johanna ist das vierte von sechs Kindern des Ehepaars Johann Jakob Heusser (1783-1859; Arzt, Chirurg und Betreuer von Geisteskranken) und Meta Schweizer (1797-1876; Dichterin religiöser Lieder und Verfasserin einer "Hauschronik"). Das Schreiben wurde ihr also schon in die Wiege gelegt.

Sie las viel, besonders Droste-Hülshoff und Goethe. Beim Versuch, sich vom pietistischen Weltbild der Mutter zu lösen,traf sie auf den jungen, doch allzu revolutionär gesinnten Dichter Heinrich Leuthold.

Mehrmalige Sommeraufenthalte in der Churer Umgebung, der späteren Kulisse für Heidi, inspirierten sie zu dem Buch.

1852 heiratete sie den Zürcher Juristen Johann Bernhard Spyri (1821-1884) Er arbeitete als Rechtsanwalt und Redakteur der "Eidgenössischen Zeitung".

In der Stadt lernte sie Betsy und C.F. Meyer; Richard Wagner (in Zürich von 1849-1858) und Gottfried Keller kennen.

Trotz allen äusseren Glücks fühlt sich Johanna Spyri in der Stadt einsam, erkrankt gar an einer schweren Depression, aus der sie nur mühsam wieder herausfindet.

1868 wird sie Zürischer Stadtschreiberin, 1871 erscheint ihre erste Erzählung "Ein Blatt auf Vrony´s Grab" Weitere Erzählungen für Erwachsene folgen. Ihre Texte durchwob sie gerne mit sozialen Komponenten (Armut, Waisentum etc.), ausserdem verarbeitete sie darin ihre Jugenderinnerungen und ihre eigene innere Wandlung.

"Heidi´s Lehr- und Wanderjahre" erscheint 1881, ein Jahr später die Fortsetzung "Heidi kann brauchen, was es gelernt hat".

Nach "Heidi" folgten innerhalb von knapp vier Jahren neben Erzählungen eine Fortsetzung des beliebten Kinderbuchs, "Onkel Titus", die zwei "Gritli"- Bände und der Mädchen-Roman "Sina".

1884 sterben ihr seit langem kränkelnder Sohn und der Ehemann.

Bis zu ihrem Tod am 7. Juli 1901 publiziert sie weiter. Ihr Gesamtwerk umfasst 48 Erzählungen.

RR 16-7-2001

Auf der Schweizer Seite heidi01 findest du eine ausführliche Biografie der Autorin und weitere Heid-Links.

Mehr erfährst du im Johanna-Spyri-Archiv.

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt