Wann wurde der DFB gegründet?

Fußball ist der beliebteste Sport der Deutschen. Vor 110 Jahren, am 28. Januar 1900 wurde der Deutsche Fußballbund gegründet. Damit wurde der Grundstein für den Siegeszug des deutschen Fußballs gelegt. Der DFB ist heute der größte Sportverband der Welt.

Der BFC Germania 1888 aus Berlin ist der älteste Fußballverein Deutschlands.


Der Fußball kommt nach Deutschland

Ende des 19. Jahrhunderts brachten in Deutschland lebende Briten das Fußballspiel von der Insel nach Deutschland. Doch anfangs entwickelte sich bei den Deutschen nur langsam Begeisterung für dieses Spiel. 1888 wurde der erste deutsche Fußballclub, der BFC Germania 1888 in Berlin gegründet. Nun wurde das Deutsche Reich vom Fußballfieber gepackt und überall schossen Vereine aus dem Boden.

Warum braucht man einen Verband?

Die einzelnen Vereine organisierten sich auf regionaler Ebene in verschiedenen Verbänden. Das führte zu ziemlicher Verwirrung; in Berlin gab es viele Organisationen nebeneinander. Im Land wuchs nun der Wunsch, jedes Jahr den deutschen Fußballmeister zu bestimmen.

Doch dafür fehlte es an ausreichend geschulten Schiedsrichtern sowie der Planung dieser Meisterschaft. Außerdem spielte jeder einzelne Verband nach seinen eigenen Regeln. Deshalb war es unvermeidbar, einen Dachverband für ganz Deutschland zu gründen.

 

Im Gasthof "Zum Mariengarten" (hier auf einer Postkarte) wurde der DFB gegründet.



Der DFB wird gegründet.

Am 28. Januar 1900 trafen sich in Leipzig im Gasthof Zum Mariengarten Vertreter von 86 deutschen Fußballvereinen zum Ersten Allgemeinen Deutschen Fußballtag. Nach längerer Diskussion gab es eine Abstimmung darüber, ob man nun einen Dachverband gründen wolle, oder das Vorhaben erst verschieben solle. Diese ging 64 zu 22 für die sofortige Gründung aus. Damit war der Deutsche Fußballbund geschaffen.

Ferdinand Hueppe wurde nun zum ersten Präsidenten des DFB gewählt. Drei Jahre später, 1903, wurden zum ersten Mal Endrundenspiele um die Deutsche Meisterschaft ausgetragen. Es gewann der VfB Leipzig. Im Jahr 1904 trat man der FIFA, dem internationalen Fußballverband bei. 1908 unterlag die deutsche Nationalmannschaft im ersten Länderspiel den Schweizern mit 5:3.

Dunkle Zeiten und Wiedergründung

Die Zeit des Nationalsozialismus gehört auch für den DFB zu den dunkelsten Kapiteln. Ab 1933 wurden keine Juden oder Kommunisten in den Vereinen des DFB zugelassen. Wer bei Spielen nicht den Hitlergruß machte, wurde ebenfalls ausgeschlossen. 1940 fiel die Regelung des Vereinsbetriebes unter die Kontrolle der Hitlerjugend. Damit war der DFB praktisch nutzlos geworden.

Nach dem Krieg wurde Deutschland wegen der Verbrechen des Nazi-Regimes aus der FIFA ausgeschlossen. Erst 1949 beantragte Großbritannien die Wiederaufnahme des Landes. Am 21. Januar 1950 gründete sich der DFB als westdeutscher Fußballdachverband offiziell neu und wurde einen Tag später wieder in die FIFA zugelassen.

Die Bundesliga gibt es seit 1963. Der Deutsche Meister erhält als Trophäe die Meisterschale.


Die Deutsche Bundesliga

Die Bundesliga, wie sie heute jedes Wochenende ausgetragen wird, gab es damals noch nicht. Damals wurde der Deutsche Meister anders ermittelt. Alle Landesverbände trugen eine Landesmeisterschaft aus. Die Sieger spielten dann in K.O.-Runden um den deutschen Meistertitel. Erst mit der Saison 1963/64 wurde die Bundesliga eingeführt und damit eine bundesweite Profiliga geschaffen.

Der DFB heute

Nachdem die deutsche Nationalmannschaft 1954 den Weltmeistertitel gewonnen hatte, war der deutsche Fußball auch wieder international angesehen. Seitdem wurden insgesamt drei Weltmeisterschaften und drei Europameisterschaften errungen.

 

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Die Bundesliga zählt zu den beliebtesten und spannendsten Ligen der Welt. Der DFB ist mit über 26.000 Vereinen der größte und auch reichste Sportverband der Welt. Das hatten sich die Gründerväter im Mariengarten bestimmt nicht erträumt.


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27.01.2010 // Text: Jan Wrede; Bilder: Vorschau: Chrivista (pd), Wimpel: Der Sepp (HSV Museum) (GNU 1.2, 1.3, cc-by-sa 3.0), Mariengarten: Sächsisches Sportmuseum (pd), Meisterschale: Florian K. (GNU 1.2, cc-by-sa 3.0), Briefmarke: RedPiranha (pd)

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