Thierry Henry: Ein schneller Ballzauberer

Thierry Henry gilt als einer der besten Fußballer der Welt. Er war bereits Welt- und Europameister, englischer und französischer Meister, Torschützenkönig, Fußballer des Jahres sowohl in England als auch in Frankreich und erhielt den Goldenen Schuh der UEFA. Abseits des Platzes kämpft er gegen Rassismus und setzt sich für UNICEF ein. Bei der EM 2008 will der 30-Jährige noch einmal einen Titel holen.

Ein Talent wird entdeckt

Am 17. August 1977 wird Thierry Henry im Pariser Vorort Les Ulis geboren. Seit seiner Kindheit bereitet man ihn auf eine Karriere als Profi vor. In der Jugend spielt er bei verschiedenen Vereinen im Pariser Umland. Bereits 1990 bekommt er einen Vorvertrag beim AS Monaco, wo er 1994 sein Debüt in der Ligue 1 gibt. Er wird mit dem Klub 1997 französischer Meister. 1998 wechselt der Stürmer zu Juventus Turin, wo er sich nicht zurechtfindet und zeitweise sogar in der Verteidigung spielen muss.

Bei den Gunners zum Starspieler

Bereits im August 1999 zieht es Henry für rund 13 Millionen Euro zu Arsenal London. Bei den "Gunners", wie arsenal von seinen Fans genannt wird, wird er zum Weltklassespieler und erzielt in jeder Saison mindestens 17 Tore für das Team. In der Spielzeit 2001/02 wird er mit 24 Treffern Torschützenkönig in der Premier League. 2002 und 2004 wird Thierry Henry englischer Meister und 2002, 2003 und 2005 gewinnt er den englischen Pokal, den FA-Cup. 2004 und 2005 erhält er als bester Torjäger Europas des Goldenen Schuh der UEFA.

In seiner Zeit bei Arsenal wird er fünf Mal zu Frankreichs Fußballer des Jahres und drei Mal zu Englands Fußballer des Jahres gewählt, was bisher noch keinem anderen Spieler gelang. Im Champions-League Spiel am 18. Oktober 2005 gegen Sparta Prag erzielt Thierry Henry sein 186. Tor im 302. Spiel für Arsenal. Damit löst er Arsenals Rekordtorschützen Ian Wright ab. Außerdem ist er ab 2005 Kapitän der "Gunners".

2007 verlässt er Arsenal und geht für 24 Millionen Euro zum FC Barcelona. Dort wurde er gerade in der letzten Saison häufig nur eingewechselt und oft auf den Flügeln eingesetzt. Seine großen Stärken konnte er in Barcelona bisher nur teilweise zur Geltung bringen. Henry schoss 12 Tore in der vergangenen Saison, 38 bereitete er vor.

Ein Weltklassefußballer

Thierry Henry ist bekannt für seine elegante Spielweise und seine zahlreichen und spektakulären Tore aus den verschiedensten Situationen heraus. Außerdem ist er ein sehr uneigennütziger Spieler, der immer den besser postierten Teamkameraden im Blick hat. Zwischen 2002 und 2005 gab er fast 50 Vorlagen. Da er Stürmer ist, ist das umso bemerkenswerter. Durch seine gute Technik am Ball und seine Schnelligkeit (er läuft die 100 Meter in 10,8 Sekunden) ist Henry vor allem in 1-gegen-1-Situationen gefährlich. Wegen seiner Abgeklärtheit schießt er häufig Elfmeter und Freistöße und verwandelt diese mit Präzision.

Welt- und Europameister

Nach der U20-WM 1997, gibt Henry als 20-Jähriger am 11. Oktober 1997 sein A-Nationalmannschaftsdebüt. 1998 gewinnt er die Fußballweltmeisterschaft und wird Frankreichs bester Torschütze im Turnier mit drei Treffern. Bei der EM 2000 wird das Team Europameister. In seinen bisher 97 Spielen für die "Équipe Tricolore" hat er 44 Tore erzielt und hält damit den Rekord in der Nationalmannschaft.

Engagement abseits des Fußballplatzes

Seitdem Thierry Henry vom Trainer der spanischen Nationalmannschaft Luis Aragonés wegen seiner Hautfarbe beleidigt wurde, setzt er sich stark für den Kampf gegen Rassismus im Sport ein. Er startete mit Nike die Kampagne "Stand Up - Speak Up" ("Steh auf Sag was"). Außerdem engagiert er sich für UNICEF und ist Mitglied im UNICEF-FIFA Team. Darin versucht er gemeinsam anderen Fußballstars Fußball als Hilfe für arme Kinder auf der ganzen Welt zu nutzen.

Thierry Henry hat eine Tochter, Téa. Im September 2007 ließ er sich von seiner Frau Claire Merry scheiden. Neben seiner großen Leidenschaft für Fußball, ist Henry ein großer Basketball-Fan. Mit Tony Parker, ein französischer Basketballer, der bei den San Antonio Spurs in den USA spielt, ist er gut befreundet. Er sieht die Spiele so oft er kann und reiste 2007 sogar nach Amerika um die Endspiele der NBA life in der Halle verfolgen zu können.

Bei der EM 2008 in Österreich und der Schweiz will der 30-jährige Franzose wieder beweisen, dass er trotz einer eher mäßigen Saison beim FC Barcelona immer noch einer der weltbesten Spieler ist.

16.05.2008; Text: Jan Wrede Fotos: Französischer  Fußballverband www.fff.fr  und FC Barcelona www.fcbarcelona.cat

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