Südkorea die Tiger Asiens

Seit 1986 waren die Südkoreaner bei jeder Fußball-WM dabei. Doch nur 2002 bei der WM im eigenen Land gelang es ihnen, über die Vorrunde hinaus zu kommen. Angefeuert von der heimischen Kulisse kam Südkorea bis ins Halbfinale. Gibt es 2010 wieder eine Überraschung?

Fußball in Südkorea

Die asiatische Halbinsel Korea stand von 1905 bis 1945 unter japanischer Besatzung. Fußball war für die Koreaner damals eine Möglichkeit, den Frust über die Fremdherrschaft abzubauen. Der Koreanische Fußballverband KFA wurde 1928 gegründet. Im aufkommenden Kalten Krieg wurde Korea geteilt. Deshalb musste sich auch der Fußball neu organisieren. In Südkorea gründete sich 1948 der KFA neu und trat der FIFA bei.

Das Logo des koreanischen Fußballverbandes KFA.


In den 60er Jahren entwickelte Südkorea sich zu einer asiatischen Fußballmacht. 1956 und 1960 wurde die Asienmeisterschaft gewonnen. Die erste der sieben WM-Teilnahmen gab es bereits 1954. Seit 1986 sind die Südkoreaner bei jeder Weltmeisterschaft dabei gewesen. Zwei Mal konnten sie bisher die Ostasienmeisterschaft gewinnen.

Die Tiger von Asien

Das Wappen des KFA zeigt einen weißen Tiger. Deshalb werden die Spieler Südkoreas auch Tigers of Asia (Tiger Asiens) genannt. Rekordnationalspieler der Tiger ist mit 135 Einsätzen Hong Myung-bo. Cha Bum-kun ist erfolgreichster Torschütze mit 55 Treffern. Er war in den 70ern und 80ern auch bei Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen aktiv.

Cha Du-ri spielt in der Bundesliga beim SC Freiburg.



2002 trug Südkorea zusammen mit Japan die Fußballweltmeisterschaft aus. Bei diesem Turnier schafften die Tiger auch ihren größten Erfolg. Sie wurden Gruppenerster und warfen im Achtel- und Viertelfinale Italien und Spanien aus dem Turnier. Im Halbfinale gegen Deutschland unterlag man allerdings mit 0:1. Am Ende wurde Südkorea Vierter. 2006 schied man jedoch schon in der Vorrunde aus.

Der Trainer

Trainer Huh Jung-Mooist bereits zum dritten Mal Trainer der südkoreanischen Auswahl. Schon 1995 und von 1998 bis 2000 saß er bei Südkorea auf der Trainerbank. In seiner aktiven Zeit war er unter anderem beim PSV Eindhoven unter Vertrag. Weitere Trainerstationen waren Pohang Atoms und Chunnam Dragons in der koreanischen Liga.

Die Stärke liegt im Mittelfeld

Kapitän und Star der Tigers of Asia ist Park Ji-sung. Er spielt im Mittelfeld auf der linken Außenbahn und steht bei Manchester United unter Vertrag, mit denen er 2008 die Champions League gewann. Im Mittelfeld konzentriert sich die internationale Erfahrung. Ki Sung-yeung spielt beim schottischen Vizemeister Celtic Glasgow und Lee Chung-yong bei den Bolton Wanderers.

Mittelfeldstar Park Ji-sung ist Kapitän und bester Spieler der Tiger.


Die Stärke des Teams liegt klar im Mittelfeld, wo viel Erfahrung konzentriert ist. Aber auf den anderen Positionen spielen hauptsächlich Spieler aus der koreanischen oder japanischen Liga. Cha Du-ri vom SC Freiburg in der Abwehr oder Park Chu-young vom französischen AS Monaco gleichen den Mangel an Erfahrung und Qualität nur teilweise aus.

Vorrunde oder Überraschung?

In der Gruppe B treffen die Südkoreaner auf Argentinien, Nigeria und Griechenland. Gegen Argentinien kann man ihnen kaum eine Chance einräumen, gegen die Griechen können sie aber durchaus gewinnen. Über den Einzug ins Achtelfinale entscheidet das Spiel gegen Nigeria. Trotz Qualität im Mittelfeld wird es für Südkorea schwer, die Vorrunde zu überstehen.



02.06.2010 // Text: Jan Wrede; Bilder: Flagge: (pd), Logo: Lokomotive74 (®), Cha: CKA (GNU 1.2, cc-by-sa 3.0), Park: Gordon Flood (cc-by-sa 2.0)

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