Schweden die Tre Kronors

Ihre größten Erfolge feierten die schwedischen Kicker in den 50er und 90er Jahren. 1958 gelang es ihnen bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land bis ins Finale zu stürmen, wo sie sich allerdings den Brasilianern geschlagen geben mussten. Danach verfiel die Mannschaft in einen jahrzehntelang Dornröschenschlag. Erst 1992 schafften sie es bei der EM wiederum in Schweden ins Halbfinale. Einen sensationellen 3. Platz gab es zwei Jahre später bei der WM in den USA zu feiern.


Die Blaugoldenen sind insgesamt zum 11. Mal in einer WM-Endrunde mit von der Partie. Trainiert wird das Drei-Kronen-Team seit 2004 im Alleingang von Lars Lagerbäck. Der 56jährige hat zwar nie selbst in der ersten Liga gespielt, gilt aber als ausgezeichneter Taktiker. In seiner Heimat muss sich der Coach dennoch viel Kritik gefallen. Denn seit dem Abgang des legendären Tommy Svensson 1998 hat die Nationalmannschaft nicht mehr zu ihrer Höchstform zurückgefunden.

Das soll sich zur FIFA-WM 2006 deutlich ändern. Schon in der Vorrunde hatten die Schweden keine Mühe sich durchzusetzen. Trotz leichter Abwehrschwächen, dafür aber mit umso mehr Kampfgeist wurden sie hinter Kroatien Gruppenzweiter. Und es gelang ihnen sogar einen Rekord aufzustellen:  Mit im Durchschnitt drei Toren pro Spiel erzielten sie so viele Treffer wie keine andere Mannschaft in der Qualifikation.

Mit Zlatan Ibrahimovic und Henrik Larson können die Schweden gleich mit zwei Weltklasse-Stürmern auflaufen. Der bosnisch-kroatische Juve-Publikumsliebling und der kahlköpfige Routinier von FC Barcelona bilden gemeinsam ein gefährliches Angreiferduo. Dritter Top-Star im Bunde ist Fredrik Ljungberg, der im Mittelfeld Forore macht und zur Zeit beim FC Arsenal punktet.

Fredrik Ljunberg, der ebenso wie Henrik Larson zuletzt im Championsleague-Finale glänzte, gilt allerdings als Wackelkandidat. Seit Jahren ist er vom Verletzungspech verfolgt. Und auch Ibrahimovic scheint noch nicht in Topform. Der schwedische Fußballer des Jahres 2005 hat in dieser Saison nur sieben Treffer landen können.

Trotzdem bleiben die Schweden optimistisch und halten sogar den Titelgewinn nicht für ganz ausgeschlossen. Ob sie es aber tatsächlich mit Weltklasseteams aufnehmen können, müssen sie in der Vorrunde von Gruppe B erst noch unter Beweis stellen. Außer Paraguay und Trinidad und Tobego steht ihnen mit England gleich ein Top-Favorit gegenüber. Doch ausgerechnet vor dieser Partie haben die skandinavischen Kicker keine Angst: Von den Briten sind sie seit 38 Jahren nicht mehr geschlagen worden.

-nic - 31.5.2006 Text / Foto: Umbro

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