Nummer Drei in Südamerika: Paraguay

Hinter den beiden großen Fußballnationen Brasilien und Argentinien nimmt Paraguay derzeit den dritten Platz im südamerikanischen Fußball ein. Vor allem die Bundesliga-Legionäre haben für den Aufschwung in Paraguay gesorgt. Was erreichen sie in Südafrika?

Das Logo des paraguayischen Fußballverbandes APF.


Fußball in Paraguay

Seit 1906 gibt es Fußball in Paraguay, der sich bald zum Nationalsport entwickelte. 1921 nahm die Nationalmannschaft erstmal an der Copa America teil. 1953 und 1979 waren die Paraguayer sogar Sieger bei der Südamerika-Meisterschaft. Außerdem gewann die paraguayische Mannschaft Club Olimpia die südamerikanische Champions League. Damit war Paraguay hinter Argentinien und Brasilien an Nummer drei in Lateinamerika geklettert.

Sieben Mal nahm Paraguay bisher an Fußball-Weltmeisterschaften teil. Allerdings kamen sie bisher nicht über das Achtelfinale hinaus. Seit 1998 sind sie regelmäßig dabei. 2006 bei der WM in Deutschland reichte es nicht für den Achtelfinaleinzug. Man unterlag in Gruppe B England und Schweden.

Nelson Valdez ist einer der Spieler aus der Bundesliga. Er geht beim BVB auf Torejagd.



La Albirroja

Der Spitzname der Paraguayer lautet La Albirroja, was so viel heißt, wie Die Weiß-Rote. Der Name kommt von den weiß-rot gestreiften Trikots der Mannschaft. Abwehrspieler Carlos Gamarra ist mit 110 Partien Rekordspieler Paraguays. Die meisten Treffer (25) erzielt hat José Saturnino Cardozo.

Das bisher einzige Spiel gegen Deutschland fand bei der WM 2002 in Japan und Südkorea statt. Im Achtelfinale trafen die Paraguayer auf die deutsche Elf. In einem engen Match gelang Oliver Neuville in der 88. Minute der 1:0 Siegtreffer. Damit war Paraguay ausgeschieden. Deutschland sollte im weiteren Verlauf des Turniers bis ins Finale kommen, wo die Mannschaft an Brasilien scheiterte.

Der Trainer

Trainiert wird Paraguay seit 2007 vom Argentinier Gerardo Martino. Zuvor gelang es ihm mit dem paraguayischen Club Libertad fünf Meisterschaften zu holen. Als Spieler war er in der argentinischen Liga im Mittelfeld von CA Newell's Old Boys aktiv. Er absolvierte 505 Spiele für diesen Verein und wurde zweimal argentinischer Meister.

Roque Santa Cruz: Früher beim FC Bayern, heute bei Manchester City in England.


Klasse aus der Bundesliga

Der bekannteste Spieler Paraguays ist Roque Santa Cruz. Von 1990 bis 2007 holte der Stürmer sechs deutsche Meisterschaften mit dem FC Bayern. In der Nationalmannschaft hat er schon 23 Treffer erzielt. Neben ihm stürmt Nelson Valdez, der schon seit zehn Jahren in der Bundesliga spielt, derzeit bei Borussia Dortmund.

Torjäger Salvador Cabanas erlitt einen Kopfschuss und schwebte einige Zeit in Lebensgefahr und fällt deshalb aus. Für ihn ins Team rückte der erst kürzlich eingebürgerte Lucas Barrios, der in dieser Saison 19 Treffer für Borussia Dortmund schoss. Im Mittelfeld spielt mit Jonathan Santana (Wolfsburg) ein weiterer Bundesliga-Legionär.

 

Der Rückhalt zwischen den Pfosten: Torwart Justo Villar.



Wieder ins Achtelfinale?

Die gut besetzte Offensivabteilung wird von Schlussmann Justo Villar vom spanischen Klub Real Villadolid abgesichert. In der Gruppe F bekommt es La Albirroja mit Italien, Neuseeland und der Slowakei zu tun. Wenn die Mannschaft Cabanas' Ausfall kompensieren kann, hat sie beste Chancen auf den zweiten Platz hinter Italien und damit den Einzug ins Achtelfinale.



03.06.2010 // Text: Jan Wrede; Bilder: Flagge: (pd), Logo: Lokomotive74 (®), Valdez: Helmut S. Otto (pd), Santa Cruz: Paolo Camera (cc-by-sa 2.0), Villar: Rastrojo (GNU 1.2, cc-by-sa 1.0, 2.0, 2.5, 3.0) 

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