Luca Toni Spitzenstürmer ganz vorn

Der hochgewachsene und smarte Italiener begeistert nicht nur Fußballfans. Als Sturmspitze steht er bei der Europameisterschaft 2008 direkt vor dem gegnerischen Tor. Wie er zum Fußball kam erfahrt ihr hier.

Geboren wurde Luca Toni Varchetta am 26. Mai 1977 in Pavullo nel Frignano in der norditalienischen Provinz Modena. Sein Bruder Andrea (das ist im Italienischen ein Jungenname) schleppte ihn im Alter von fünf Jahren mit auf den Fußballplatz. Nicht gerade eine ungewöhnliche Beschäftigung für einen Jungen in seinem Alter. Doch schon bald investierte er seine gesamte Freizeit ins Training.

Trotzdem deutete lange Zeit nichts darauf hin, dass Luca Toni irgendwann zum gefährlichsten Torjäger Europas werden sollte. Jahrelang spielte er in zweit- und drittklassigen Vereinen bevor er im Alter von 23 Jahren erstmals für die erste italienische Liga, die Serie A auflief.

Vom Absteiger zum Durchstarter

Nur zwei Jahre spielte er für Brescia Calcio bevor er sich mit dem Wechsel zum Zweitligisten US Palermo scheinbar wieder deklassierte. Doch war dieser Schritt wohl einer der wichtigsten in seiner Karriere, war er doch mit 30 Treffern in 45 Spielen maßgeblich daran beteiligt, dass Palermo der Aufstieg in die Serie A gelang.

2005 wechselte er zum Traditionsverein AC Florenz und erlangte dort auf Anhieb mit 31 Treffern nicht nur den Titel des Torschützenkönigs sondern gewann auch den Goldenen Schuh als bester Torjäger Europas. Für elf Millionen Euro Ablösesumme kam er 2007 zu Bayern München. Erneut wurde er Torschützenkönig, diesmal mit 24 Toren in der Bundesliga und konnte damit gleich einen wichtigen Beitrag zum Gewinn des Meistertitels leisten.

Mit weiteren fünf Toren sorgte er in der abgelaufenen Saison dafür, dass Bayern München auch den DFB-Pokal nach Hause brachte.

Internationale Erfolge

Seit 2004 gehört Toni zur italienischen Nationalmannschaft, mit der er 2006 den Weltmeistertitel errang. Natürlich wurde er nach einer so glanzvollen Saison 2007 / 08 auch für die Europameisterschaft wieder aufgestellt. In der Vorrunde gelang ihm jedoch noch kein Treffer, obwohl er etliche Chancen hatte. Auch im Viertelfinale konnte Toni nicht punkten. Seine Mannschaft verlor mit 2:4 im Elfmeterschießen gegen Spanien, mit dem das Turnier nach einem glanzlosen Spiel für die Italiener endet.

Einfach schön Fußballspielen

Auch wenn seine Bewegungen auf dem grünen Rasen manchmal etwas ungelenk wirken, der Erfolg gibt ihm meist Recht. So hat er sich bereits den Spitznamen Il Bomber eingehandelt, der an die sagenhaften Erfolge des deutschen Torjägers Gerd Müller erinnert.

Aber auch sein Auftritt auf der Bühne des Lebens hat es in sich. Wo er auch auftaucht begeistert der 1,94 Meter große und breitschultrige Sportler mit der coolen Haarmähne weite Teile der Damenwelt mit seiner humorvollen und verschmitzten Art.

Man sagt, dass es den Italienern besonders wichtig sei, in jeder Lage eine gute Figur zu machen - auf Italiensch nennt man das "fare bella figura". Ob man das nun verallgemeinern kann oder nicht sei dahin gestellt. Luca Toni jedenfalls ist ein Paradebeispiel für diese Haltung.

Dabei wirkt er nicht arrogant sondern meist lässig. Er selbst betont immer wieder, dass er nicht für sein Aussehen sondern für seine Tore und seine sportliche Leistung geliebt werden möchte. Gegen ein paar kreischende weibliche Fans hat er aber sicher auch nichts einzuwenden.

Große Hoffnungen dürfen sich die Mädchen jedoch nicht machen, denn Luca Toni ist seit zehn Jahren mit Marta Cecchetto, einem rothaarigen italienischen Model liiert.

Text: Liane Manseicher, 23.06.08, Foto: Bayern München.

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