Kevin Kurányi: Der 7-Millionen-Euro-Mann

Er ist schnell, torsicher, besitzt große Laufbereitschaft und er war dem FC Schalke 04 einen Betrag von 6,9 Millionen Euro wert. Die Rede ist vom Stürmer Kevin Kurányi mit der Nummer 22. Doch bei der WM bekam er keine Chance. Nun ist er im Aufgebot für die EM und muss beweisen, dass er sich einen Platz in der Nationalelf verdient.

Sein komplette Name ist Kevin Dennis Kurányi. Er wurde am 2. März 1982 im brasilianischen Rio de Janeiro geboren. Da er in Panama aufgewachsen ist und jetzt in Deutschland lebt besitzt Kevin Kurányi drei Staatsbürgerschaften deutsch, brasilianisch und panamaisch.






Wurzeln in Ungarn und Südamerika



Ursprünglich hat seine Familie väterlicherseits Wurzeln in Ungarn, weshalb er von klein auf mit vielen verschiedenen Kulturen in Berührung gekommen ist. Kurányi selbst hat mit seiner Freundin Viktorija Pelicic, einer Kroatin, seit 2005 auch schon einen eigenen Sohn. Dieser ist gerade zwei Jahre alt und heißt Karlo. In Deutschland wird Kevins Nachname häufig falsch ausgesprochen, da man  statt der zweiten die erste Silbe betonen muss. Das ist ungarisch.

Karrierestart mit sechs

Bereits 1988, im Alter von sechs Jahren, begann er beim Verein Serrano FC in Brasilien Fußball zu spielen. Dort blieb er fünf Jahre und wechselte 1993 zum Verein Las Promesas Panama. Er blieb dort allerdings nicht lange und ging schon 1994, also ein Jahr später zu Serrano FC zurück. Nach weiteren zwei Jahren wandte er sich 1996 doch wieder Las Promesas Panama zu und blieb dort für eine Saison.


Von Panama ins Schwabenland




Dass Kevin ein Stürmer ist, den man auch in der Bundesliga gut gebrauchen kann, fanden auch Talentscouts, die den jungen Südamerikaner 1997 nach Deutschland holten. Fortan spielte er für den VfB Stuttgart. Er blieb acht Jahre im Schwabenland und wechselte 2005 zum FC Schalke 04. Beim Traditionsverein ist der 1,90 m große, 80 Kilogramm schwere Stürmer noch bis 2010 unter Vertrag. Weil sein Vater Deutscher ist, bekam Kevin auch problemlos die hiesige Staatsbürgerschaft und darf seit 2003 im Nationalteam kicken.

Nicht im WM-Kader 2006

Kurányi hat bereits mehr als 150 Bundesligaspiele bestritten und dabei über 60 Tore geschossen. Sein erstes Länderspiel hatte er am 29. März 2003 in Nürnberg. Er war bei der Europameisterschaft 2004 in der deutschen Nationalmannschaft und 2005 beim Konföderationen-Pokal. Jedoch nahm ihn Jürgen Klinsmann 2006 nicht in das Nationalteam auf, da er in der Saison 2005/2006 nicht seine besten Leistungen zeigte. Sein Comeback in die Nationalmannschaft unterstrich er am 7. Februar 2007 mit dem 1:0 Treffer gegen die Schweiz.

  

 Insider Ein Star privat

In der Schule waren seine Lieblingsfächer Mathematik und Sport. Und so verwundert es nicht, dass er sein sportliches Talent auch beim Tennis, Surfen und Volleyball unter Beweis stellt.

 

In seiner Freizeit macht der Fußballstar genau dieselben Dinge, wie andere Menschen seines Alters auch: Kurányi geht gerne shoppen, fährt BMW oder entspannt sich einfach nur zu Hause, zum Beispiel mit seinem Lieblingsmusiker Xavier Naidoo.

Er ist verheiratet und hat einen Sohn, der 2005 geboren ist und eine Tochter, die 2008 zur Welt kam.

 

Beim Essen ein echter Brasilianer

 

An seine brasilianische Vergangenheit erinnert Kevin Kurányi noch heute sein Lieblingsgericht Feijoada - ein brasilianisches Nationalgericht mit in Knoblauch eingelegten schwarzen Bohnen sowie vielen verschiedenen Wurst- und Fleischsorten.

Im Aufgebot für die EM 2008

In der vergangenen Saison 2007/08 lief nicht alles optimal für Kevin Kurányi. Er war nicht immer unumstritten als Stürmer bei Schalke 04. In 34 Spielen traf er 15 Mal und leistete die Vorarbeit für zehn weitere Tore. Beim Spiel gegen Energie Cottbus im April 2008 schoss er zum ersten Mal vier Tore in einem Spiel. Rechtzeitig vor der EM fand er wieder zu alter Stärke und steht nun im Kader für die Vorbereitung zur Europameisterschaft.


22.2.2007 / Text: Tobias Schoob aktualisiert: 20.05.2008 -ab- / Fotos: Bild oben mit freundlicher Genehmigung des FC Schalke 04, Bild unten: wikipedia GNU Free Documentation Licence

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt