Japan Zum vierten Mal in Folge dabei

Seit 1998 sind die Japaner jedes Jahr bei der Fußball-WM dabei gewesen und gehen 2010 zum vierten mal an den Start. Doch bisher hat es nur einmal für die Qualifikation zum Achtelfinale gereicht. Bei der WM in Südafrika wollen die Japaner wieder angreifen.

Das Logo des japanischen Fußballverbandes JFA.


Randsportart Fußball

Obwohl das erste Fußballspiel in Japan schon 1917 ausgetragen wurde, war die Sportart zunächst nur eine Randsportart. Baseball war der beliebte Nationalsport. Erst Anfang der 90er Jahre wurde eine professionelle Fußballliga eingeführt. Damit stieg auch das Niveau der Nationalmannschaft, die 1992 die erste von insgesamt drei Asienmeisterschaften gewann.

Die erste WM-Teilnahme für Japan gab es 1998 in Frankreich. Seither ist das Land immer für Weltmeisterschaften qualifiziert gewesen. 2002 im eigenen Land kamen die Japaner sogar ins Achtelfinale. Bei der WM in Deutschland scheiterten sie in der Vorrunde an Australien und Brasilien.

Die Blauen Samurai

Wegen ihrer blauen Trikots werden die Spieler der japanischen Nationalmannschaft auch Samurai Blue (Blaue Samurai) genannt. Samurai wurden früher die Mitglieder des Kriegerstandes in Japan genannt. Rekordspieler ist Masami Ihara. Mit je 55 Treffern sind Kunishige Kamamoto und Kazuyoshi Miura die erfolgreichsten Torschützen Japans.

Keisuke Honda spielt im Mittelfeld von ZSKA Moskau in Russland.



Auf Deutschland traf die Mannschaft aus dem Land der aufgehenden Sonne erst zwei Mal in Freundschaftsspielen. 2004 auf der Asienreise der deutschen Nationalelf gab es in Yokohama eine 3:0 Niederlage. 2006 spielte Japan in Leverkusen 2:2 Unentschieden.

Der Coach

Trainiert wird die japanische Nationalmannschaft von Takeshi Okada. Er ist bereits in seiner zweiten Amtszeit als Nationaltrainer. Schon 1997/98 hatte er die japanische Auswahl betreut und war mit ihr zur ersten Weltmeisterschaft für japan nach Frankreich gereist, wo man in der Vorrunde ausschied. Seit Dezember 2007 ist er nun wieder am Ruder, nachdem sein Vorgänger Osim einen Schlaganfall erlitten hatte.

Shunsuke Nakamura ist mit Celtic Glasgow mehrmaliger schottischer Meister.


Kollektive Spielfreude

Der unangefochtene Star in Team der Samurai Blue ist Shunsuke Nakamura im rechten Mittelfeld. Von 2005 bis 2009 spielte er sehr erfolgreich beim schottischen Verein Celtic Glasgow und wurde dreimal schottischer Meister. Daneben ergänzen Keisuke Honda (ZSKA Moskau) und Makoto Hasebe vom Bundesliga-Verein VfL Wolfsburg das Mittelfeld.

Der Rest der Mannschaft verdient sein Geld zum Großteil in der heimischen J-League. Folglich fehlt es den Japanern etwas an internationaler Erfahrung. Dennoch haben sie technisch versierte Akteure in ihren Reihen und vor allem das Mittelfeld besticht durch Spielfreude. Allerdings fehlte den Japanern in der Vergangenheit häufig Konstanz bei großen Turnieren. Wenn Nakamura einen schlechten Tag erwischt, läuft für die ganze Mannschaft wenig zusammen.

Schafft es Japan ins Achtelfinale?

Japan spielt in der Gruppe E gegen die Niederlande, Dänemark und Kamerun. Die Holländer haben der ersten Platz in dieser Gruppe wohl schon so gut wie sicher, doch wer dahinter ins Achtelfinale rutscht, ist völlig offen. Wenn die Japaner eine gute, konstante Mannschaftsleistung zeigen und Nakamura gut drauf ist, kann Japan mit etwas Glück ins Achtelfinale kommen. Aber gegen Dänemark und Kamerun wird es trotzdem nicht einfach.



02.06.2010 // Text: Jan Wrede; Bilder: Flagge: (pd), Logo: Lokomotive74 (®), Honda: Tsutomu Takasu (cc-by-sa 2.0), Nakamura: Neier (GNU 1.2, cc-by-sa 3.0)

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