Italien - Forza Azzuri

Die Italiener sind absolute Fußball-Narren! Deshalb stehen die Fans auch felsenfest hinter ihren "Azzuri", wie sie die Nationalspieler wegen der knallblauen Trikots liebevoll nennen. Das junge Team um Trainer Marcello Lippi hat für die WM in Deutschland nur ein Ziel vor Augen: Den Titel zum vierten Mal ins eigene Land zu holen! Doch in Gruppe E haben sie bereits in der Vorrunde mit Tschechien eine harte Nuss zu knacken.


Drei Mal Weltmeister

In Deutschland wird Italien bereits zum 16. Mal an einer WM-Endrunde teilnehmen. Lediglich 1958 hat es die squadra azzura nicht geschafft, sich für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Was die Anzahl der Titelgewinne betrifft, ist Italien mit Deutschland gleich auf. Nach dem Doppeltriumph von 1934 und 1938 setzten sich die Blauen zuletzt 1982 in Spanien die WM-Krone auf. Dank Torschützenkönig Paolo Rossi und Weltklasse-Torwart Dino Zoff, der im Finale bereits 40 Jahre alt war.

Trainer Marcello Lippi

2006 gehören die Italiener zumindest zum erweiterten Favoritenkreis. Um ein dynamisches, erfolgreiches Team ins Rennen zu schicken, hat der italienische Fußballverband auch alle Hebel in Bewegung gesetzt. Nach der Pleite bei der  letzten WM wurde Giovanni Trappatoni 2004 als Nationaltrainer von Marcello Lippi abgelöst. Der Ex-Coach von Juventus Turin setzt jetzt wieder auf attraktiveren, offensiveren Fußball. Früher waren die Italiener gerade für ihre defensive Taktik bekannt, die überwiegend auf eine gute Verteidigung aufbaute.

Chance für den Nachwuchs

Auch was die Auswahl der Spieler betrifft, hat Lippi einen Reformkurs eingeschlagen. Er ließ sich nicht von großen Clubs und wichtigen Namen beeindrucken, sondern suchte auch mal in der Provinz nach neuen Talenten. In den letzten zwei Jahren hat er durchweg jungen Spielern eine Chance gegeben. Selbst Stars wie Alessandro del Piero und Christian Vieri mussten sich da warm anziehen und auch mal auf der Bank Platz nehmen.

In der Quali durchmaschiert

Aus motivationstechnischen Gründen werden so genannte Stammplätze von Lippi nicht mehr vergeben. Jeder muss sich seinen Einsatz hart und immer wieder neu erkämpfen. Der Erfolg gibt dem Trainer recht. In der Qualifikation sind die Italiener regelrecht durchmarschiert. Nicht nur, weil sie über eine Vielzahl erfahrener Spieler verfügen. Auch dank der 15 Tore, die auf das Konto der Auswahlneulinge gingen.

 

WM-Hoffnung Luca Toni

Große WM-Hoffnung auf Seiten der Italiener ist der 28jährige Toni Luca. Der Stürmer vom AC Florenz verbuchte in der Saison 2005/2006 nicht nur national die meisten Treffer, er konnte sich auch den Titel des europäischen Torschützenkönigs für sich verbuchen. Auch Stars wie Francesco Totti von AS Rom, Filippo Inzaghi und Alberto Gilardino (beide AC Milan) laufen im Sturm mit auf.

Legendäre Spieler

Alle WM-Kader-Spieler kicken den rest der Saison in der Serie A, gewissermaßen der italienischen Bundesliga. Italiens Landesmeisterschaft, bei der große Vereine wie AC Milan, Inter Mailand und Juventus Turin im Kampf um den nationalen Titel am Start sind, hat in den letzten Jahrzehnten eine Reihe herausragender Spieler hervorgebracht. Dazu gehören z.B, Roberto Baggio, Franco Baresi und Marco Tardelli. Ebenso legendär ist der bereits erwähnte Torhüter Dino Zoff.

Edler Zwirn

Sollten die Italiener es mit dem WM-Titel nicht schaffen, so werden sie aber mit Sicherheit optisch überzeugen. Als Modeland Nr.1 ist Italien natürlich auch darauf bedacht, dass die Kicker außerhalb des Spielfelds eine gute Figur machen. Für die WM werden die Spieler, die während des Turniers in einem Landhotel zwischen Düsseldorf und Duisburg logieren, eigens vom Designer-Duo Dolce und Gabbana in edlen Zwirn gehüllt. Die Trikots stammen aus dem Hause Puma.

Nic 25.5.2006, Fotos: Puma.

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