Fußball-Frauen sind Europameister 2009

Die deutschen Fußball-Mädels sind immer noch die Meisterinnen ihres Fachs. Nach einem 6:2 gegen England haben die Damen den 7. EM-Titel errungen. Damit bleibt die deutsche Elf amtierender Welt- und Europameister.

Unter dem Jubel der 15 877 Zuschauern im Olympiastadion von Helsinki - darunter Bundespräsident Horst Köhler, UEFA- Präsident Michel Platini, DFB-Präsident Theo Zwanziger und DOSB-Chef Thomas Bach - nahmen die DFB-Frauen die neue EM-Trophäe entgegen. Den 'alten Pokal' hatten die deutschen Damen nach zuletzt drei Erfolgen hintereinander im Jahr 2001 behalten dürfen.

Sieben von acht möglichen Titeln

Angesichts der Erfolge kaum zu glauben, dass die DFB-Auswahl in Sachen Europameisterschaft anfänglich Schwierigkeiten hatte. Bei der ersten EM im Jahr 1984 scheiterte sie in der Qualifikation, blieb in sechs Spielen bei fünf Unentschieden und einer Niederlage sogar ohne Sieg. Und auch im zweiten Anlauf, bei der EM 1987, war schon in der Qualifikation Schluss. Doch danach begann die einzigartige Erfolgsgeschichte. Sieben von acht möglichen Titeln holten die DFB-Damenmannschaften in der Folgezeit.

Starke Konkurrenz

Die Europameisterschaft 2009 verbuchte einen neuen Teilnehmerrekord: So hatten sich 46 der zum Zeitpunkt des Meldeschlusses bestehenden 52 UEFA-Mitgliedsverbände gemeldet. Erstmals nehmen Aserbaidschan, Luxemburg und Mazedonien teil. Die Verbände von Albanien, Andorra, Moldawien, San Marino und Zypern meldeten keine Mannschaft. Liechtenstein verfügt über keine Nationalmannschaft.

Mit den Teams aus Frankreich, Norwegen und Island trafen die deutschen Frauen in Gruppe B zusammen. In Gruppe A musste sich Gastgeber Finnland mit Dänemark, der Ukraine und den Niederlanden auseinander setzen. In Gruppe C trafen Schweden, England, Russland und Italien aufeinander.

Unglaubliche Siegesserie

Mit drei Siegen aus drei Spielen konnte Titelverteidiger Deutschland den ersten Platz in der stark besetzten Gruppe B erringen. Im ersten Spiel fielen drei der vier Tore erst in der 90. Minute und der Nachspielzeit. Nach dem deutlichen 5:1 über Frankreich war der Gruppensieg bereits sicher. Im letzten Spiel gewann die deutsche Elf mit 1:0 gegen Island.

2:1 im Viertelfinale

Im Viertelfinale trafen die deutschen Frauen auf Italien. Bereits nach vier Minuten brachte Inka Grings die DFB-Auswahl in Führung und schob nach 47 Minuten einen zweiten Treffer nach. In der 63. Minute kamen die Italienerinnen durch ein Tor von Patrizia Panico noch einmal heran. Durch eine Parade in der Nachspielzeit konnte Torfrau Nadine Angerer den möglichen Ausgleich noch verhindern.

Souverän ins Finale

Im Halbfinale erwischte Norwegen den besseren Start. Nach zehn Minuten erzielte Isabell Herlovsen per Kopf die 1:0-Führung. Nach 59 Minuten glich Simone Laudehr nach einer Flanke von Melanie Behringer aus. Zwei Minuten später brachte Célia Okoyino da Mbabi Deutschland mit einem Kopfball in Führung. Den Endstand besorgte Fatmire Bajramaj in der Nachspielzeit.

Spannendes Endspiel

Im Finale gegen England liefen die deutschen Spielerinnen zur Höchstform auf: Auf Zuspiel von Inka Grings gelang Birgit Prinz in der 20. Minute der erste Treffer. Als zwei Minuten später Behringer traf, schien alles wie geplant zu laufen. Doch nach zwei weiteren Minuten gelang Karen Carney der Anschluss für das englische Team.

In der 50. Minute gelang Kulig das 3:1. 5 Minuten später machte es Smith noch einmal spannend. Doch Grings die als erste Spielerin sechs Treffer bei einem EM-Turnier erzielte, machte in der 62. und 73 Minute alles klar. Drei Minuten später krönte Prinz ihre Turnierleistung mit ihrem zweiten Treffer.

2011 WM in Deutschland

Zwei Jahre vor der WM im eigenen Land setzten die DFB-Frauen somit ihre einmalige EM-Erfolgsserie fort und verteidigten den Titel. In Deutschland werden sie dann als Welt- und Europameisterinnen an den Start gehen. Hoffen wir, dass sie dann mehr Zuschauer haben werden als bei der EM in Finnland. Denn wer bei den Übertragungen im Fernsehen die halbleeren Fußballstadien gesehen hat, mag sich gewundert haben, dass diese spannenden Spiele so wenig Besucher angezogen haben.

Viele schöne Bilder von der Frauenfußball-EM und alles über die Spielerinnen erfahrt ihr auf den Seiten des Deutschen Fußball Bundes.

Mehr über Fußball, Rekorde und die Geschichte des Frauenfußballs kannst du im WAS IST WAS Fußballbuch nachlesen.

RR - 10. 9. 2009 / Abbildung: Offizielles Logo der Fußball-EM 2009, Foto: Frank-m (Fatmire Bajramaj. Inka Grings), creative commons 3.0

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