EM 2008: Spanien trumpft auf, der Europameister blockt

Griechenland könnte Hisotrisches schaffen: Noch nie konnte der amtierende Europameister seinen Titel verteidigen. Doch das 0:2 gegen Schweden, vor allem aber auch die einfallslose Spielweise der Griechen, lässt starke Zweifel daran aufkommen, dass der Truppe von Otto Rehhagel dies gelingen wird. Dagegen gibt es seit dem Spiel Spanien gegen Russland einen weiteren heißen Favoriten auf den Titel: Spanien setzte sich mit schnellem Konterfußball gegen die vom Verletzungspech geplagten Russen mit 4:1 durch. 3 Tore erzielte dabei David Villa.

Gruppe D:


Spanien - Russland 4:1

Es war eine trotz dieses scheinbar klaren Ergebnisses eine spannende, schnelle und abwechslungsreiche Partie. Während die Spanier sich auf schnelle Konter mit klugen Pässen auf das Sturmduo David Villa und Fernando Torres verlassen konnten, vermisste das russische Team seinen am Knie verletzten Stürmerstar Pavel Pogrebnyak schmerzlich. Außerdem war der zweite Stürmer Andrei Arshavin wegen einer Roten Karte gesperrt.

Bei strömendem Regen im Innsbrucker Tivoli Neu kamen zunächst die Russen besser ins Spiel. So hatten sie in der 17. Minute durch den Mittelfeldspieler Igor Semshov die erste gute Chance. Kaum vergeben, schalteten die Iberer blitzschnell um. In der 20. Minute kamen sie über nur drei Stationen zum Torerfolg: Weiter Pass aus der eigenen Hälfte auf Fernando Torres, der gewinnt den Zweikampf gegen Denis Kolodin und legt den Ball vor dem herauseilenden Torwart genau im richtigen Moment in den Lauf von David Villa, der nur noch einschieben muss. Die Russen antworteten mit zwei gut herausgespielten Chancen, trafen aber nur den Pfosten. Während die Russen mehr Ballbesitz hatten, verlegten sich die Spanier auf's Kontern. Dann die 44. Minute: wieder ein genialer, weiter, präziser Pass des Mittelfeldspielers Andres Iniesta auf David Villa, der den herauseilenden Torwart Igor Akinfeev geschickt tunnelt: 2:0.

So ging es in die Pause. Auch nach der Pause spielten die Russen technisch guten Fußball, allein es fehlte der letzte entscheidende Pass in den Strafraum und der Zug zum Tor. Außerdem stand die spanische Abwehr von Trainer Luis Aragonés stabil. Dagegen nutzten die Iberer gegen langsam ermüdende ihre Chancen eiskalt:  In der 75. Minute verwandelte der überragende David Villa zum 3:0. Dabei ließ er den russischen Abwehrspieler Roman Shirokov richtig schlecht aussehen.

Im Anschluss wurden die Spanier nachlässiger und die Russen kamen zu ihrem längst verdienten Anschlusstreffer. Nach einer Ecke köpfte Roman Pavlyuchenko aus drei Metern zum 3:1 ein. Die Chance zum 3:2 kurz darauf vergaben die Russen, stattdessen schlossen die Spanier in der Nachspielzeit einen Konter über David Villa und Xavier Hernandez Creus, genannt "Xavi" durch den eingeswechselten Cesc Fabregas zum 4:1 ab.

Russlands niederländischer Trainer Guus Hiddink war nach dem Spiel vor allem darüber erbost, dass sein Team so naiv gegen die Spanier agierte und sie immer wieder zum Konter einlud. Und, dass sie doch zahlreiche gute Chancen selbst nicht verwandeln konnten.



Griechenland - Schweden: 0:2

Es war über weite Strecken ein trostloses Spiel, das die Zuschauer im Salzburger EM-Stadion Wals-Siezenheim geboten bekamen. Die Griechen verteidigten mit Mann und Maus und kamen kaum vor das schwedische Tor. Die Schweden konnten sich gegen die massive griechische Abwehrfront zunächst kaum in Szene setzen. Selbst Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic blieb lange Zeit blass. So plätscherte das schwache Spiel in der ersten Halbzeit dahin. Mit 0:0 ging es in die Pause, begleitet von Pfiffen der enttäuschten Fans. In der zweiten Halbzeit ging das Geduldsspiel weiter. Die Schweden erspielten sich zwar Chancen, versagten aber im Abschluss kläglich, bis zur 67. Minute.

Dann gelang Zlatan Ibrahimovic nach gelungenem Doppelpassspiel mit Henrik Larsson ein satter Schuss aus 16 Metern, der im oberen linken Eck einschlug. Das 1:0 für Schweden, durchaus verdient, war wie eine Erlösung für die schwedischen Spieler und ihre Fans!

Und zur Freude der Schweden fiel kurz darauf noch das 2:0, als Abwehrspieler Petter Hansson, der kurz zuvor fast ein Eigentor geköpft hatte, die Verwirrung in der griechischen Abwehr nutzte und einen abgeprallten Ball direkt vor der Torlinie durch die Beine des griechischen Torhüters Antonis Nikopolidis stocherte. 2:0 stand es am Ende. Europameister Griechenland enttäuschte gewaltig und Trainer Otto Rehhagel muss sich einiges einfallen lassen, wollen die Griechen die nächste Runde erreichen. Die Schweden waren am Ende überglücklich diese harte Geduldsprobe für sich entschieden zu haben.

-ab-11.06.2008 Text / Fotos: Flaggen: wasistwas.de, D.Villa: spanischer Fußballverband, Z. Ibrahimovic: schwedischer Fußballverband.

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