Die FIFA!

Der Weltfußballverband wurde am 21. Mai 1904 in einem Pariser Hinterhaus gegründet. FIFA ist die Abkürzung für den französischen Namen Fédération Internationale de Football Association. Insgesamt gehören der FIFA 208 Länder an, in denen etwa 265 Millionen Menschen, einschließlich 30 Millionen Frauen organisiert Fußball spielen. Die FIFA ist nicht nur für die Ausrichtung von Weltmeisterschaften zuständig, sondern für alle Belange des Weltfußballs.

Fan-Choreografie bei der Fußball-WM 2006 in Deutschland

Die Start - 7

Gründungsmitglieder waren Frankreich, Belgien, Dänemark, Niederlande, Spanien, Schweden und die Schweiz. Eigentlich sollten die Engländer, die 1863 bereits ihre Football Association gegründet hatten, eine Vorreiterrolle einnehmen. Da die Engländer sich aber nicht äußerten, wurde der Verband erst einmal ohne das "Mutterland des Fußballs" ins Leben gerufen.

Die ersten Regeln

In den ersten FIFA-Statuten wurde festgelegt, dass sich die unterschiedlichen Nationalverbände gegenseitig anerkannten. Man setzte fest, dass kein Klub oder Spieler gleichzeitig für mehrere Nationalverbände spielen kann; sollte ein Mitglied vom Verband ausgeschlossen werden, wurde dies von den anderen Mitgliedern anerkannt. Außerdem sollten die Spiele nach den Regeln der englischen Football Association Ltd. durchgeführt werden. Pro Land war ein Jahresbeitrag von 50 Francs zu entrichten. Großes Ziel war es schon damals einen internationalen, großen Wettbewerb auszurichten, der nur von der FIFA organisiert werden durfte. Noch am Gründungstag meldete sich der Deutsche Fußball-Bund telegrafisch an.

Spiel Niederlande - Portugal bei der WM 2006 in Deutschland.

Die FIFA wächst

Erster FIFA-Präsident wurde der Franzose Robert Guérin. 1905 trat dann auch, nach einigem Zögern der englische Fußballverband bei. Auf dem zweiten FIFA-Kongress 1905 konnten weitere Mitglieder begrüßt werden: die Verbände aus Deutschland, Österreich, Italien und Ungarn, Schottland, Wales sowie Irland. Schon bald kamen die ersten nicht-europäischen Länder dazu: 1909/1910 Südafrika, 1912 Argentinien und Chile, 1913 die USA. Das war der Beginn der weltumspannenden Tätigkeit der FIFA.

Der schwierige Start

Überall sollten einheitliche Spielregeln gelten. Die Olympischen Spiele 1908 in London und 1912 in Stockholm wurden genutzt, um die ersten großen gemeinsamen Turniere auszurichten. Aber das war gar nicht so einfach, denn zunächst wurde Fußball nur argwöhnisch beobachtet. Zunächst sah man darin nichts als ein großes Spektakel, aber sicherlich keinen großen Mannschaftssport. England gewann beide Turniere. Und schon damals kam ein wichtiges Problem auf den Tisch: Was machte man mit den Profispielern zum Beispiel bei den Olympischen Spielen, die ja für Amateure ausgerichtet wurden? Ein Thema, dass den Fußball immer wieder beschäftigen sollte.

Präsident Jules Rimet

Dann kam der 1. Weltkrieg und die FIFA musste mehr oder weniger ihre Funktion fast komplett einstellen. England trat als Folge des Krieges wieder aus, andere Länder waren noch gar nicht dabei. 1921 übernahm der Franzose Jules Rimet die Präsidentschaft der FIFA und er sollte sie bis 1954 inne haben. In seiner 33jährigen Amtszeit nahm die FIFA, auch in den Zeiten des 2. Weltkrieges, einen ungeheueren Aufschwung. 20 Mitglieder hatte die FIFA als er sein Amt übernahm, 85 als er es niederlegte.

Der Durchbruch

1924 fand dann auch während der Olympischen Spiele in Paris das erste große Turnier mit 24 Nationalmannschaften statt. Zwar nahmen die Engländer nicht teil, doch dafür spielten sich die Südamerikaner in die Herzen der Zuschauer. Den ersten olympischen Titel holte sich die Mannschaft Uruguays, die auch 1928 in Amsterdam das olympische Endspiel gegen Argentinien gewann. Das Publikum war vom Fußball begeistert und die FIFA arbeitete fieberhaft daran, die erste Weltmeisterschaft auszurichten. Schließlich wurde Uruguay als Austragungsland bestimmt und so wurde am 18. Juli 1930 die ersten WM im Centenario Stadion in Montevideo angepfiffen damit begann eine neue Ära des Fußballs!

FIFA heute

2009 zählt die FIFA 208 angeschlossene Verbände als Mitglieder. Damit ein Landesverband Mitglied der FIFA werden kann, muss er auch gleichzeitig Mitglied in einem der sechs Kontinentalverbände sein. Sie müssen also im asiatischen (AFC), afrikanischen (CAF), südamerikanischen CONMEBOL), nord- und zentralamerikanischen (CONCACAF) sowie im europäischen (UEFA) oder im Ozeanien-Verband (OFC) organisiert sein.

Eröffnungsfeier der WM 2006 in München

Mittlerweile sind neben dem internationalen Männerfußball auch Frauenfußball, Futsal oder Beach Soccer Gebiete, um die sich die FIFA kümmert. Seit 1998 ist der Schweizer Joseph Blatter der einflußreiche Präsident der FIFA, der gleichzeitig auch dem Exekutiv-Ausschuss vorsitzt. Deutsches Mitglied des Ausschusses ist seit 2007 Franz Beckenbauer. Zweites Organ der FIFA ist der Kongress. 2007 zog der Internationale Fußballverband in seinen neuen Hauptsitz in Zürich-Hottingen.

Gerade zur Zeit muss sich die FIFA durchaus Kritik gefallen lassen, weil über die Vergabe der WM 2010 nach Südafrika unterschiedliche Meinungen herrschen. Außerdem wird der FIFA auch die ständig zunehmende Kommerzialisierung des Sports vorgeworfen. Ähnlich wie bei den Olympischen Spielen haben große Konzerne wie Medienunternehmen, Kreditinstitute, Auto- oder Sportartikelhersteller enormen Einfluss auf die Wahl der Austragungsorte, das Bezahlsystem oder die Anspielzeiten großer Fußballereignisse. Ein kritischer Punkt ist auch das Thema Doping und Fußball.

Im Fußball stehen neben der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 derzeit die Vorbereitungen für den Konföderation-Cup im Juli 2010 in Südafrika auf dem Programm der FIFA. Außerdem werden die Spielstätten für die WM 2014 in Brasilien gesucht und die Frauenweltmeisterschaft 2011 in Deutschland vorbereitet.

Mehr zur Geschichte der FIFA findet ihr auf der offiziellen Seite: www.fifa.com/de/

-ab-19.05.09 Text / Fotos: FIFA-Karte der Kontinentalorganisationen: EOZyo / PD; Fotos der WM 2006: Anja Bühling, WM-Pokals: adidas;

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