David Villa der Wunderstürmer?

Nur einen Tag nach seinen drei Toren zum 4:1 gegen Russland, muss der Pressesprecher des FC Sevilla immer wieder betonen, dass der Verein David Villa nicht verkaufen möchte und glücklich ist, dass der Stürmer auch weiterhin für Valencia aufläuft. Denn mit seinen drei Toren im ersten Gruppenspiel gegen das Team Russlands setzte der spanische Stürmer ein Ausrufezeichen. Ob David Villa Sánchez bei dieser EM zu den Stars zählen wird?

Ein Typ aus dem "Norden"

Geboren wurde David Villa Sánchez, so sein voller Name, am 3. Dezember 1981 in Langreo, einem Ort im Norden Spaniens, in der Provinz Asturien. Mit zehn Jahren begann er seine Karriere in seinem Heimatverein, bei UP Langreo. Dann wechselte er zu Sporting Gijón, wo er von 1999 bis 2003 zunächst in der zweiten, schließlich in der ersten Mannschaft kickte. Aus der asturischen Stadt Gijón stammt auch Luis Enrique, eines seiner fußballerischen Vorbilder.

2003 wechselte Villa zu Real Zaragoza in die erste spanische Liga, die Primera Divisón. In seiner ersten Saison in der höchsten spanischen Liga schoss er 17 Tore. 2004 gewann er mit seinem Team im Finale des spanischen Pokals, des Copa del Rey, gegen Real Madrid mit 3:2 nach Verlängerung, wobei er selbst ein Tor machte.

Villa, das Wunder!

Für zwölf Millionen Euro ging Villa 2005 zum FC Valencia, für den er in der Saison 2004/5 24 Tore erzielte. Dank seiner Torerfolge, ist Villa bei den Fans des FC Valencia sehr beliebt, so skandieren sie gerne Villa Maravilla, Villa, das Wunder! Villa ist ein wendiger, schneller Stürmer, ein Strafraumwussler, der mit viel Technik den Ball behaupten kann. Einige erinnert der 1,75 Meter große und 69 Kilogramm schwere David Villa auch an Gerd Müller in seiner Art Tore zu schießen.

"El Guaje" "Kleiner" oder "Junge"

Sein Spitzname ist der in Asturien gern gebrauchte Ausdruck "el Guaje", "der Junge" oder "Kleiner2, weil Villa ein kleiner, flinker Spieler ist, der übrigens verheiratet ist und zwei Töchter hat.

In der Saison 2006/07 wurde Villa zum besten Spieler der spanischen Liga gekürt, 2007/08 gewann er mit Sevilla den spanischen Pokal zum zweiten Mal. Mittlerweile brodelt auch immer wieder die Gerüchteküche. Internationale Spitzenclubs wie der FC Chelsea, Inter Mailand, Real Madrid oder der FC Liverpool sollen an dem quirligen Stürmer interessiert sein doch er dementiert jedes Wechselgerücht und verlängert 2006 seinen Vertrag beim FC Valencia bis 2013.

Die Nummer 7 im Nationalteam

Zu seinem ersten Einsatz für die spanische Nationalmannschaft kam Villa am 9. Februar 2005 gegen San Marino. 2006 war Villa im spanischen Aufgebot von Trainer Luis Aragonés für die WM. Doch wie sooft konnte die spanische Mannschaft nicht der Rolle des ewigen Geheimfavoriten gerecht werden. So schickten die Franzosen die Spanier nach dem verlorenen Achtelfinale wieder nach Hause. Dabei hatte David Villa die Spanier in diesem Spiel sogar mit 1:0 in Führung gebracht.

3 Tore und als Belohnung den Ball des Spiels

Bei der EM 2008 soll es nun endlich mit dem zweiten Europameister-Titel für die Spanier klappen. Und das erste Spiel lässt hoffen. Bisher war Villa, der die Rückennummer 7 trägt erst der sechste Spieler, dem es gelang in einer EM-Partie drei Tore zu erzielen. So konnte er sicher auch das kleine Unglück verschmerzen, das ihm beim Jubeln zum 1:0 passierte: Nach seinem ersten Treffer blieb er beim Jubeln mit seinem Finger im Trikot von Stürmerkollegen Fernando Torres hängen und verletzte sich. Dafür durfte der Spieler des Spiels nach einigem Hin und Her als Andenken den Ball des Spiels mitnehmen. Und das ist etwas Besonderes, denn jeder im Turnier gespielte Ball ist einmalig, weil er das Datum, die Partie und den Ort aufgedruckt hat.

Man darf gespannt sein!

-ab-11.06.2008 Text / Foto: Spanische Fußballverband.

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt