Das Geheimnis der Bananenflanke - Teil 2

Im ersten Teil haben wir euch Wissenswertes über die Chancen des Torwarts beim Elfmeter, Kurvenbälle und moderne Technik im Ball erzählt. Diesmal geht es um die körperliche Seite des Spiels was leisten die Spieler und welchen Belastungen sind sie ausgesetzt.

Kilometergeld

Der Chip im Ball, der dem Schiedsrichter zu gerechteren Entscheidungen verhelfen soll, kann natürlich auch in die Schuhe der Spieler eingebaut werden. Dadurch kann man exakt feststellen, welche Laufleistung und Geschwindigkeit die Spieler erzielen. Aber auch die bislang ohne Chip gewonnenen Erkenntnisse sind staunenswert:

Ein Stürmer legt in einem Spiel etwa neun Kilometer zurück, ein Mittelfeldspieler rund 14. Davon laufen sie etwa 6,5 Prozent, also rund einen halben Kilometer (Stürmer) bis einen Kilometer (Mittelfeld) rückwärts. Aber nur zwei Prozent der Strecke legt ein Spieler mit dem Ball zurück: Ein Stürmer also etwa 200 Meter, ein Mittelfeldspieler knapp 300. Der Torwart hingegen legt etwa fünf Kilometer in einem Spiel zurück, 90 Prozent davon mit Ball, also viereinhalb Kilometer.

Auch wenn es so scheint, als sei immer was los auf dem Spielfeld, so wird doch meistens nur gemächlich gelaufen oder im Schnitt sogar dreieinhalb Minuten herumgestanden. Jeder Spieler rennt in einem Spiel durchschnittlich etwa fünfeinhalb Minuten und sprintet ganze 100 Sekunden.

Erleuchtung beim Elfmeter

Dafür wird die Beinmuskulatur beim Schuss gefordert: Beim Elfmeter etwa verbraucht die Beinmuskulatur des Schützen in einer Zehntelsekunde 8 Kilowatt. Damit kann man eine 60 Watt-Glühbirne immerhin 13 Sekunden lang leuchten lassen.

Einen solchen Schuss mit 80 km/h aufzufangen ist für den Torwart so, als würde er einen 70 Kilogramm schweren Zementsack auffangen müssen innerhalb einer Hundertstelsekunde werden seine Hände um 15 Zentimeter nach hinten gerissen, dieser Wucht muss er natürlich standhalten.

K.O. beim Kopfball

Auch Kopfbälle fordern ganzen Einsatz: Der Kopf ist dabei einer Belastung von bis zu 4000 Newton ausgesetzt. Dagegen hat ein Faustschlag der Klitschko-Brüder nur eine Energie von 3000 Newton! Bis zu 2000-mal muss ein Abwehrspieler in einer Saison seinen Kopf hinhalten. Nicht wenige der Ausputzer klagen über Gedächtnisprobleme durch die dauerhaften Erschütterungen des Gehirns.

Aber auch abseits des Spielfeldes lauern Gefahren auf die Kicker: Wer jung mit dem Balltreten beginnt und intensiv spielt muss oft mit O-Beinen und damit einhergehend mit Beschwerden am Meniskus und den Kreuzbändern rechnen. Für Gelegenheitskicker besteht allerdings nur geringe  Gefahr.

Und nicht nur die Gelenke sind gefährdet, sondern auch die Füße: Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Fußballprofis bis zu sechs Mal häufiger an Fuß- und Nagelpilz leidet. Durch die vielen Spurts, Stopps und Richtungsänderungen scheuert die Haut am Schuh und am Socken. Dadurch wird sie gereizt und empfindlicher für diese Krankheitserreger.

Lies doch auch den ersten Teil Das Geheimnis der Bananenflanke Teil 1

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Text: -jj- 20.6.2006 // Bilder: Fußball: Anton Winter /GFDL; Torschuss: Rick Dikeman/GFDL; Torwart PD

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