Australien die Socceroos

Erst einmal war Australien bei der WM, 1974 in Deutschland. Damals schaffte es die stärkste ozeanische Mannschaft nur bis in der Vorrunde. Einen weiteren internationalen Erfolg gibt es noch vorzuweisen: 1997 Finalteilnahme beim Confederations Cup gegen Brasilien.

Auch bei der WM 2006 müssen die Aussies gegen Brasilien (18. Juni) antreten und das bereits in der Vorrunde. Weitere Gegner in Gruppe F sind Japan am 12. Juni und Kroatien am 22. Juni.



Gute Chancen gegen kleine Nachbarn

Down under zählt Fußball oder soccer wie man dort sagt, zu den Außenseiter-Sportarten. Rugby und Cricket finden hier mehr Zuschauer. Erst 2005 wurde der Spielbetrieb der australischen Liga wieder aufgenommen, nachdem er zuvor mangels Geld und Anerkennung über ein Jahr ruhte.

Trotz der schlechten Ausgangsbedingungen hatten die Socceroos es leicht, zur WM zu kommen, da sie sich im Verband Ozeanien nur gegen Freizeitfußball Staaten wie die Salomonen oder Fidschi durchsetzen mussten.

Einzig die Play-Offs gegen Uruguay waren eine Herausforderung, die sie dank Elfmeterschießen glücklich zu Ende bringen konnten.

Ab der nächsten WM 2010 wird der Einzug in die Endrunde nicht mehr so einfach. Dann sollen sich die Australier nämlich mit den Fußballnationen der asiatischen Föderation messen.

Die Mannschaft

Bis auf Verteidiger Michael Beauchamp stehen alle Nationalspieler bei europäischen Vereinen unter Vertrag. Die meisten von ihnen in England, aber auch in Italien, den Niederlanden und der Schweiz. Stürmer Joshua Kennedy spielt bei Dynamo Dresden.

Mit konstantem Pressing bemühen sich die Socceroos, ihre Gegner immer wieder aus dem Konzept zu bringen und deren Spielaufbau zu stören.


Foto: Schwarzer hält Elfmeter von Uruguay.

Torhüter Mark Schwarzer

Der deutschstämmige Torhüter Mark Schwarzer, der bereits für Dynamo Dresden und den 1. FC Kaiserslautern spielte, war bei den Play-Offs gegen Uruguay eine der wichtigsten Personen auf dem Feld.

Schließlich hielt er zwei Elfmeter der Gegner und sicherte so den Einzug in die WM-Endrunde.

Liebling des Landes - Harry Kewell



Foto: Harry Kewell mit Nummer 10.


Stürmer Harry Kewell (FC Liverpool) wurde bereits dreimal zum Fußballer des Jahres in Ozeanien gewählt. In der Saison 2004/05 hatte er immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen und war auch bis kurz vor der WM nicht fit. Der 27jährige steht zusammen mit Mark Viduka (FD Middlesbrough) an der Spitze der 2-5-3-Formation.

Trainer Hiddink bringt Außenseiter groß raus

Niederländer Guus Hiddink übernahm die Socceroos erst während der Qualifikation von Vorgänger Frank Farina. Gleichzeitig betreut er Erstligisten PSV Eindhoven, mit dem er es bis zum Halbfinale der Champions League schaffte.

Hiddink (Foto rechts) ist schon zum dritten Mal in Folge Nationalcoach bei den Weltmeisterschaften. 1998 trainierte er sein Heimatland, 2002 führte er Gastgeber Südkorea unerwarteter Weise bis ins Halbfinale. Ob die Australier mit ihm ebensolche wundersamen Erfolge erleben können?

Und sein nächster Job steht auch schon fest: Russland ins internationale Fußball-Geschehen bringen.

Text: LM - 12.06.06, Fotos: www.footballaustralia.com.au.

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