Wie viele Mitarbeiter braucht man um einen Film zu machen?

Wie viele Menschen an einem Film drehen, hängt von vielen Faktoren ab. Kann man sagen, wie viel Leute man mindestens braucht? Diese Frage stellte Franco aus dem österreichischen Ebenthal.

Eigentlich könnte schon ein Mensch alleine einen Film drehen. Er benötigt nur eine Kamera, eine Idee, Dinge, die er im Film zeigen möchte und schon kann er loslegen. Dann kann er das ganze Material schneiden und fertig wäre der Film - aber so etwas sieht man nicht im Kino ... Im Normalfall sind sehr viele Menschen am Entstehen eines Filmes beteiligt.

Als erstes gibt es eine Idee, daraus entsteht ein Drehbuch. Das schreibt ein Autor oder auch mehrere Autoren. Dieses Drehbuch wird dann von einer Filmproduktionsfirma gelesen und wenn es den zuständigen Leuten gefällt, auch genommen. Dann wird das Drehbuch überarbeitet und ein Regisseur gesucht, der die Dreharbeiten leitet.

Das Projekt bekommt einen Produktionsleiter und der muss sich darum kümmern, dass alle Abläufe reibungslos und ohne Zeitverluste ineinandergreifen. Dann finden Castings statt und man sucht nach den Schauspielern und Komparsen oder Statisten.

Während der Regisseur mit den Schauspielern über ihre Rollen spricht, werden Kostüme und Masken von Masken- und Kostümbildern entwickelt, die Drehorte und Unterkünfte gesucht und gebucht, Requisiten herbei geschafft. Erst dann kommt es überhaupt zu den Dreharbeiten. Dabei werden unglaublich viele Techniker benötigt: die Kulissen müssen gebaut werden, die Kamerafahrten geplant, Kameramänner und Tontechniker eingewiesen werden. Dazu gibt es viele Handlanger, Kabelträger, Scriptgirls, Kaffeekocher und und und.

Ist das ganze Filmmaterial, das so genannte Rohmaterial der verschiedenen Kameras im Kasten, wird der Film von Cuttern nach den Anweisungen des Regisseurs geschnitten. Dazu wird dann noch Musik geschnitten. Manche Filme benötigen dann auch extra Sprecher oder ein Film muss synchronisiert werden. Ist alles fertig bearbeitet, kommt noch die Werbetour, um den Film auch wirklich bekannt zu machen.

Es gibt auch Filme, bei denen aus Geldersparnis viel weniger Leute beteiligt sind. Bei "Der Schuh des Manitu" hatte Bully Herbig zum Beispiel die Idee für den Film. Er schrieb das Drehbuch, produzierte den Film, war der Regisseur und spielte zwei Hauptrollen - so kam er natürlich mit weniger Geld aus. Diese so genannten "Low-Budget- Produktionen" werden häufig von jungen Regisseuren und Drehbuchautoren gewagt, wenn sie ihrer Meinung nach eine gute Idee haben, die kein Produzent fördern möchte. Oder wenn sie nicht wollen, dass eine große Produktionsfirma sich in ihren Film einmischt. Dann drehen ambitionierte Filmemacher oft lieber mit weniger Geld - aber erzählen dafür den Film, den sie möchten.

Ein Beispiel dafür, wie riesig ein Filmteam sein kann: 1982 kam Ghandi in die Kinos. Der Film war für 11 Oscars nominiert und gewann acht. An diesem Film drehte der Regisseur 20 Jahre lang. Allein für die Begräbnisszenen wurden 98.000 bezahlte Komparsen und 200 000 Freiwillige eingesetzt. Um diese Szenen zu organisieren und zu drehen sind wiederum unglaublich viele Menschen und Kameras nötig.

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