Warum machen Schauspieler ihre Stunts nicht selber?
Diese Frage kommt von Matthias aus Emmerich.
Einfach, weil richtig gute Stunts1) gefährlich sind,
2) gelernt werden müssen. Und
3) gute oder gerade prominente Schauspieler eine Menge Geld für ihre Rollen bekommen. Dreharbeiten sind sehr teuer. Jeder Tag in einem Studio zählt. Eine ganze Crew, die Kameras, Schauspieler, die Verpflegung, die Technik - all das ist sehr kostspielig.
Sollte einem Schauspieler in solch einer Action-Szene, also beim Sprung von einem Hausdach, beim Fallen von einer Leiter oder Treppe, bei einem Auto-, Motorrad- oder Flugzeugabsturz etwas passieren, müssen die Dreharbeiten gestoppt werden. Auch das würde sehr viel Geld kosten. Dieses Risiko übernimmt kaum eine Versicherung.
Außerdem sieht ein Sturz tatsächlich erst dann echt und zufällig aus, wenn man gelernt hat, so zu fallen, dass es ebenzufällig aussieht. Stuntmen werden richtig ausgebildet und haben im Normalfall auch ihre Spezialitäten. Die einen können besondere Kampfsportarten oder auf dem Hochseil balancieren, die anderen kennen sich mit brennenden Materialien oder Skiakrobatik aus. Ein Schauspieler kann all diese unterschiedlichen Disziplinen, die von ihm oft in einem einzigen Film verlangt werden, gar nicht können.
Allerdings gibt es immer mehr technische Spezialeffekte, die am Schneidetisch produziert werden, die es ermöglichen, auch die echten Schauspieler in Action zu sehen. So kann man einen Darsteller auch ganz normal stehend filmen, wenn er mit den Armen rudert - dann wird dieses Bild bearbeitet und vor einen anderen Hintergrund geschnitten und schon stürzt er von einem Hausdach. Dank der digitalen Technik und den Computern können also auch immer mehr Szenen so manipuliert werden, dass man es kaum sieht und der Schauspieler gar keinen Stuntman mehr benötigt.
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