Weltmeister 2007!!

Riesiger Jubel in ganz Deutschland: Nach dem Schlusspfiff schien die KölnArena ein einziges Tollhaus. Alles tanzte, sang und jubelte. Fast 17 Millionen Zuschauer verfolgten an den Fernsehern das Finale. Mit 29:24 (Halbzeit 17:13) sicherte sich die deutsche Nationalmannschaft nach 1938 und 1978 den dritten Weltmeistertitel.


Die Siegerehrung: Kapitän Markus Baur mit dem Weltpokal. Alle Spieler mit "Brand"-Bart und Krone!

Zu Beginn: überlegen.

Während die polnische Mannschaft zunächst mit 3:2 in Führung ging, dann aber nervös wirkte, konnte die deutsche Mannschaft gleich wichtige Tore machen und auf 8:3 davonziehen. Dabei brachte ein souverän haltender Henning Fritz und eine starke Abwehr die polnische Mannschaft unter Druck. Die Mannschaft von Trainer Bogdan Wenda baute wieder auf den starken Rückraum, doch die deutsche Mannschaft hatte sich gut auf den wurfgewaltigen Grzegorz Tkaczyk, der in der Handballbundesliga bei Magedburg spielt, eingestellt.

Hektik auf beiden Seiten

Dann wurde die Partie immer hektischer und es passierten auf beiden Seiten viele Fehlpässe. Natürlich merkte man den Spielern den Substanzverlust während des Turniers und auch die nervliche Anspannung an. Sehr erfreulich war, dass es ein äußerst faires Finale war, das von den französischen Schiedsrichtern insgesamt nicht schelcht geleitet wurde. Zur Pause führte die deutsche Mannschaft dann mit 17:13 durchaus verdient.




Das sind die Weltmeister 2007!

Schock: Fritz verletzt!

Gerade als die deutsche Mannschaft sehr sicher spielte, auf ihre Chancen wartete und dann auch reihenweise Tore bis zum 21:14 erzielte, verletzte sich Torhüter Henning Fritz bei einer Parade und musste ausgewechselt werden. Es kam Johannes Bitter, der nach zögerlichem Anfang unter Beweis stellte, dass auch er ein ganz großer im Tor ist. Dennoch agierte die deutsche Mannschaft immer nervöser, konnte sogar gegen vier Polen - als zwei polnische Spieler mit 2-Minuten-Strafen auf der Bank saßen - kein Tor erzielen und brachte den Gegner wieder stärker ins Spiel. Die Polen dagegen bewiesen in dieser Phase eine hervorragende Moral und kämpften sich wieder bis auf ein Tor auf 22:21 an die deutsche Mannschaft heran.

Bitter hielt die Mannchaft im Spiel!

Mittlerweile hielt Johannes Bitter immer besser und entschärfte einen Wurf nach dem anderen. Endlich trafen auch die Deutschen im Angriff wieder besser. Besonders hervorzuheben sei der nervenstarke Torsten Jansen, der immer wieder ganz entscheidende Treffer setzte und mit 8 Tore der besten deutsche Schütze war. Sechs Minuten vor dem Ende war die Mannschaft von Heiner Brand wieder mit vier Toren in Führung - und dieses Mal ließen sich die Spieler das Heft nicht mehr aus der Hand nehmen.

Am Ende stand es 29:24 und die deutsche Mannschaft ließ sich von begeisterten 19000 Zuschauern ausgelassen feiern. Den dritten Platz des Turniers sicherten sich die Dänen, zweite wurden die Polen.


Heiner Brand im Training. Sein Schnauzer ist sein Markenzeichen!

Zum Sieg: Krone mit Schnäuzer!

Zur Siegerehrung erschien die komplette deutsche Mannschaft mit Kronen und angeklebtem Seehundbart - das erinnerte zum einen an 1978, als Deutschland zum zweiten Mal die Weltmeisterschaft gewonnen hatte und der damalige Nationaltrainer Vlado Stenzel eine Krone bekam. 2007 ist die ganze Mannschaft "König" und so bekamen alle eine Krone. Und zu Ehren ihres hervorragenden Trainers Heiner Brand, der sein Glück kaum fassen konnte, trugen alle Spieler den typischen Heiner-Schnauzer.

Danach ließt sich die Mannschaft in Köln so richtig feiern. Mit dem Sieg hat sich die Truppe auch schon für die Olympischen Spiele 2008 in Peking qualifiziert.

Jetzt bleibt den Spielern kaum Zeit, ihr Glück zu fassen, denn am kommenden Wochenende geht es in der Handballbundesliga gleich weiter. Vielleicht hat die WM auch dem ein oder anderen Fernsehzuschauer so gut gefallen, dass er sich mal ein Spiel live anschaut - oder vielleicht will der eine oder andere von euch auch diesen harten aber faszinierenden Sport mal ausprobieren - ich kann es nur empfehlen!

-ab-05.02.2007 Text / Fotos: www.dhb.de

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