Weltfest des Pferdesports CHIO 2007

Beim Weltfest des Pferdesports könnt ihr euch vom 3.-8. Juli 2007 in Aachen erstmals fünf Disziplinen ansehen: Zu den Klassikern Springen, Dressur und Fahren sind dieses Jahr noch Vielseitigkeit und Voltigieren dazugekommen. Jetzt bietet das Turnier fast schon so viele Disziplinen wie die Weltmeisterschaft, die 2006 am gleichen Ort stattfand. Mit rund 500 Pferden und 275 Sportlern aus 30 Nationen ist hier die internationale Elite des Pferdesports am Start.

Die Abkürzung CHIO steht für "Concours Hippique International Officiel", also "Offizielles Internationales Spring-, Dressur-, Vielseitigkeits- und Fahrturnier der Bundesrepublik Deutschland". In Aachen werden also die Nationenpreise in diesen fünf Disziplinen ausgetragen. Über 330.000 Besucher aus aller Welt werden beim renommiertesten Turnier der Welt auf dem Gelände in der Aachener Soers erwartet. Doch nun mehr zu den einzelnen Disziplinen:

Springen

Wer also überwindet den Parcours am schnellsten und mit den wenigsten Strafpunkten? Spannende Höhepunkte sind das "Länderspiel" - der Mercedes-Benz Nationenpreis - erstmals am Donnerstagabend (5. Juli) unter Flutlicht und der Kampf um den "ROLEX Grand Prix", den Großen Preis von Aachen am Turniersonntag (8. Juli).

Foto: Ludger Beerbaum

Ob Marcus Ehning hier ebenso wie 2006 triumphieren kann? Eingeladen werden die acht Mannschaften, die für die Samsung Super League Serie qualifiziert sind. 2007 sind das Belgien, Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Schweden, Schweiz, USA und Deutschland. Zur deutschen Equipe gehören Christian Ahlmann, Ludger Beerbaum, Marcus Ehning, Marco Kutscher und Meridith Michaels-Beerbaum.

Dressur

Elegante Piaffen und Traversalen, Tempowechsel und stimmungsvolle Musik: Um nichts weniger als die perfekte Harmonie von Reiter und Pferd geht es bei der Dressur im Deutsche Bank Stadion. Mit atemloser Stille verfolgen die Zuschauer auf den Rängen jeden einzelnen Schritt, um die Konzentration des Duos im Viereck nicht zu stören. Kleinste Details entscheiden hier über Sieg und Niederlage.

Foto: Nadine Capellmann

Während die Reiter und ihre Pferde im Grand Prix und im Spécial eine fest vorgegebene Aufgabe zu absolvieren haben, können sie die Kür in Ablauf und Musikauswahl frei gestalten. Im deutschen Team sind Nadine Capellmann, Hubertus Schmidt, Ellen Schulten-Baumer und Isabell Werth, die Nummer 1 der Weltrangliste.

Vielseitigkeit

Die olympische Disziplin Vielseitigkeit ist der "Mehrkampf" unter den Pferdesport-Disziplinen. Sie setzt sich aus den drei Teilen Dressur, Springen und Geländeritt zusammen.

Foto: Zara Philips bei der Vielseitigkeitsprüfung.

Und noch ein internationales Novum: Der DHL-Preis, die 3-Sterne-Vielseitigkeitsprüfung in Aachen ist der einzige Nationenpreis, der überhaupt in der Vielseitigkeit vergeben wird. Doch nicht nur deshalb wird natürlich die internationale Reitelite am Start sein.

Fahren

Wenn das Wasser an den Hindernissen spritzt und die Gespanne mit ihren 4 PS in wenigen Metern Entfernung vorbeipreschen, dann feiern zehntausende Zuschauer ein Volksfest in den Wiesen der Soers. Insgesamt drei Teildisziplinen sind beim Fahren zu bewältigen: Nach der Dressur im Fahrstadion geht es in die Geländestrecke und zum Abschluss zurück ins Fahrstadion zum Hindernisfahren durch den Kegelparcours. Die Schnelligkeit, Wendigkeit und Geschicklichkeit der Pferde und Fahrer sind bei diesen Prüfungen entscheidend.

Voltigieren

Ein Rad schlagen, Handstand oder Sprünge, einzeln oder sogar zu viert - und das alles auf dem im Kreis galoppierenden Pferd. Kraft, Technik, Beweglichkeit und Ästhetik sowie die Harmonie mit dem Pferd gehören zu den Grundvoraussetzungen beim Voltigieren.

Der Longenführer bewegt das Pferd auf einer großen Zirkellinie, während die Einzel- (Damen und Herren) und Gruppenvoltigierer Übungen zeigen, die so manchem Zuschauer den Atem verschlagen. In Aachen gehören die Deutschen - darunter der amtierende Herren-Weltmeister Kai Vorberg - zum engsten Favoritenkreis.

Rahmenprogramm

Dieses Jahr stellt sich Portugal mit seiner Staatlichen Reitschule und ihren Pferden, den berühmten Lusitanos vor. Auch der Musikkorps der spanischen Nationalgarde und die Gruppe Working Equitation vom Zuchtverband der Lusitanos sind mit von der Partie.

Foto: Maskottchen Karli ist in Aachen nicht zu übersehen.

Unter dem Motto "Glücks-Bringer" finden zahlreiche Benefizaktionen zugunsten des therapeutischen Reitens statt. So könnt ihr euch darüber informieren, wie Kinder und Erwachsene mit Handicaps durch Reittherapien gefördert werden und welche Möglichkeiten im Pferdesport für Behinderte bestehen.

Und schließlich gibts noch das Kinderprogramm für alle 4-12-Jährigen im Roby-Club. Täglich zwischen 10 und 18 Uhr könnt ihr hier spielen und kreativ sein sowie an einem Reit-Quiz und dem Sport Stacking Turnier teilnehmen.

Text: lm 02.07.07, Fotos: Capellmann, Beerbaum, Philips: Rueland; Karli, Vierspänner: ALRV.

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