Was ist Doping?

Wir erklären euch, was Doping ist, welche Gefahren es birgt und warum Sportler versuchen, auf unerlaubte Weise ihre Leistung zu steigern.

Was bedeutet Doping?

Das Wort Doping geht auf das englische Hauptwort dope zurück, was so viel bedeutet wie zähe Flüssigkeit, Narkosemittel oder aufpeitschendes Getränk. Heute versteht man darunter die Anwendung unerlaubter Substanzen und Verfahren zur Leistungssteigerung. Ein Sportler nimmt also bestimmte Medikamente oder Drogen ein um seine Leistung zu verbessern.



Womit wird gedopt?

Um besser zu sein als die Konkurrenz nutzen Sportler die unterschiedlichsten Substanzen. Stimulantien, also Aufputschmittel unterdrücken das natürliche Gefühl von Müdigkeit und Erschöpfung und bringen den Körper dazu, über seine Leistungsgrenze hinauszugehen. Das körpereigene Warnsystem wird sozusagen ausgeschaltet. Dabei besteht die Gefahr, dass der Sportler sich so sehr auspowert, dass sein Kreislauf völlig schlapp macht. Im Extremfall kann sogar der Tod die Folge sein. Eine dauerhafte Einnahme solcher Mittel kann dazu führen, dass der Sportler zunächst immer aggressiver wird um dann in einer zweiten Phase in Depression zu versinken.

Narkosemittel werden dort eingesetzt, wo Schmerz unterdrückt werden soll, z. B. beim Boxen oder in Disziplinen in denen der Sportler ganz ruhig sein muss, z. B. beim Schießen oder Golf spielen. Bei zu hohen Dosierungen kann es zu einem Ausfall des Atemzentrums und damit zum Tod kommen.

Auch Hormone werden zur Leistungssteigerung und zum Muskelaufbau genutzt. Das Problem dabei ist, dass die körpereigene Hormonproduktion dadurch durcheinander gebracht wird. Anabolika, Peptidhormone und auch Erythropoetin kurz EPO genannt, gehören zu dieser Gruppe der Dopingmittel. EPO macht das Blut dickflüssig und erhöht damit das Risiko eines Herzinfarktes drastisch.

Wie funktioniert Blutdoping?


Genau wie durch EPO wird auch mit Blutdoping die Konzentration von roten Blutkörperchen im eigenen Blut künstlich erhöht. Dadurch kann der Körper mehr Sauerstoff aufnehmen und transportieren. Beim Blutdoping "tauschen" die Radfahrer sozusagen ihr Blut aus. Entweder sie geben zuvor eigenes Blut ab oder es wird Spenderblut verwendet. Dieses wird dann künstlich mit roten Blutkörperchen angereichert. Dann bekommt der Sportler dieses Blut wieder in den Blutkreislauf. Durch die Erhöhung der roten Blutkörperchen kann der Körper mehr Sauerstoff aufnehmen und transportieren.

Dadurch kann der Höchstleistungssportler besser und länger durchhalten und seine Leistung steigern. Gerade im Ausdauersport wie z. B. dem Rad- oder Skisport und Marathon greifen Athleten zum Blutdoping um ihre Resultate zu verbessern.

Warum dopen Sportler?

Doping ist schon ein altes Problem: bereits in den 1960er Jahren wurden aus Anlass von Todesfällen im Spitzensport bestimmte Dopingsubstanzen verboten. Aber warum nehmen Sportler eigentlich solche Medikamente ein? Folgende Fakten sind für das Verständnis von Doping wichtig:

Profisportler verdienen ihren Lebensunterhalt mit dem Sport und mit den Werbeverträgen, die sie dadurch erhalten. Je besser sie in ihrer jeweiligen Sportart sind, umso mehr können sie also verdienen, oder anders gesagt: wenn ihre Leistungen nachlassen gehen die Einnahmen zurück bzw. sie können gar nicht mehr von ihrem Sport leben. Insofern sind Spitzensportler noch über den rein sportlichen Ehrgeiz hinaus daran interessiert, vorn dran zu sein.

Da erscheint die künstliche Steigerung der eigenen Möglichkeiten natürlich attraktiv. Manchmal werden Sportler auch zum Doping gedrängt oder ihnen werden sogar ohne ihr Wissen Substanzen verabreicht. In der DDR war dieses Vorgehen üblich.

Doch auch wenn Sportler freiwillig dopen, kann man sie nicht allein für die um sich greifende Dopingkultur verantwortlich machen. Schließlich gehören zum Doping-System noch mehr Faktoren: Trainer, Ärzte, Sponsoren, Medien und viele andere, die an immer neuen Höchstleistungen interessiert sind und Doping damit direkt oder indirekt fördern.

So muss sich letztlich jeder Sportfan und Fernsehzuschauer fragen lassen: Ist es wirklich sinnvoll, immer neue Höchstleistungen zu erwarten, die weit über die Grenzen dessen hinausgehen, was einem Menschen von Natur aus möglich ist? Führen solche Erwartungen nicht in Wirklichkeit dazu, dass Sportler ihre Gesundheit und ihr Leben riskieren um ganz an der Spitze mitmischen zu können?

Dopingverbot

Doping ist verboten. Die Gesetze sind jedoch in jedem Land anders. Während sich in Deutschland nur die Sportgerichte mit diesen Vergehen beschäftigen und daher auch nur sportinterne Strafen vergeben werden wie z. B. Wettbewerbs-Sperren oder Aberkennung von Siegertiteln, gibt es in anderen Ländern zumindest theoretisch sogar Gefängnisstrafen für Doping.

Die Regelungen, welche Dopingmittel verboten sind, ändern sich ständig, da immer neue Substanzen auf den Markt kommen. Auch die Kontrollen sind unterschiedlich intensiv. Während Höchstleistungssportler häufiger kontrolliert werden, ist dies in den Ebenen unterhalb des Spitzensportes unüblich entsprechend verbreitet ist Doping dort wahrscheinlich.

Jedermann-Doping

Wie man sieht, ist Doping keineswegs nur ein Problem des Spitzensportes. Es gibt auch viele Freizeitsportler, die Medikamente einnehmen um immer neue Trainingsrekorde zu erreichen oder um einfach noch sportlicher und muskulöser auszusehen.

Beispiel Kraftsport / Bodybuilding: Viele Jugendliche nehmen Muskelaufbaumittel (Anabolika) um schnell eine Bodybuilderfigur zu bekommen, doch die Nebenwirkungen sind verheerend: Depressionen, Bluthochdruck, Akne und Schädigung von inneren Organen. Jungen schrumpfen die Hoden, dafür wächst die Brust, bei Mädchen ist es umgekehrt: ihnen wächst ein Bart und die Brust schrumpft. Und nicht zu vergessen: Doping-Mittel können süchtig machen wie andere Drogen auch.

Text: lm 24.05.07, Fotos: Tessloff Archiv.

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