Tischtennis-Weltstar Timo Boll

Im Januar 2009 hatten wir euch in der WAS IST WAS Umfrage vier Sportler zur Auswahl gestellt und euch gefragt, welcher von ihnen euch am meisten interessiert. Den deutschen Tischtennis-Profi Timo Boll fandet ihr mit Abstand am besten. Er bekam von euch so viele Stimmen, wie alle anderen drei zusammen.

Der 27jährige machte auch schon wieder Schlagzeilen. Am 8. Februar 2009 siegte er im Ranglistenturnier Europe-Top-12, dem zweitwichtigsten europäischen Wettbewerb nach den Europäischen Meisterschaften. Bei den Olympischen Spielen in China holte Boll im August 2008 zusammen mit Christian Süß die Silbermedaille im Doppel, was eine ganz besondere Leistung war, da im Tischtennis traditionell die Asiaten dominieren, allen voran China.

Von klein auf am Ball bleiben - Bolls Karriere  

Mit vier Jahren 1985 - begann Timo Boll Tischtennis zu spielen. Sein Vater trainierte ihn zunächst, bevor er 1995 über mehrere andere Vereine zum TTV Gönnern kam, dem er zum Sprung in die erste Tischtennisliga verhalf und dem er bis 2006 treu blieb. Seither spielt er für den deutschen Spitzenverein Borussia Düsseldorf.

Seine Karriere ist von Siegen so gepflastert, dass man nur die bedeutendsten nennen kann: 2002 stieg er zur Weltspitze auf und verdrängte im Januar 2003 den Chinesen Ma Lin vom ersten Weltranglistenplatz. Eine unglaubliche Position für einen deutschen Tischtennisspieler, muss man doch wissen, dass in dieser Sportart traditionell China die besten Spieler ausbildet.

Obwohl er nach 2003 durch Misserfolge und Verletzungen auf Platz sechs der Weltrangliste abrutschte, ist er immer noch einer der ganz Großen, was an folgenden Highlights seiner Siegesliste deutlich wird:  

Titel über Titel

Bei der Weltmeisterschaft 2005 holte er zusammen mit Christian Süss im Doppel die Silbermedaille, 2007 in gleicher Kombination den ersten Platz bei der Europameisterschaft. 2007 errang Boll mit Gönnern den Champions League Pokal. 2007 holte er sich schließlich die Europameisterschaftstitel im Einzel, Doppel und in der Teamwertung.

In China fast ein Popstar

In China ist Boll wohl bekannt und hat eine riesige Fangemeinde. Bei der Wahl zum attraktivsten Sportler der Welt landete er dort auf Platz 1. Nachdem er 2005 die drei weltbesten chinesischen Tischtennisspieler schlug, soll er sogar zum sportlichen Staatsfeind Nr. 1 erklärt worden sein. Angeblich wurden sogar etliche Spieler darauf gedrillt, genau so zu spielen wie er, um die Stars mit ihnen trainieren zu lassen.  

Boll im Aufwind

Und Boll steigt weiter auf: Seit Dezember 2008 befindet er sich auf Platz 4 der Weltrangliste. Er ist damit nach wie vor nicht nur der beste deutsche sondern auch der beste europäische Spieler, was er sowohl bei der Europameisterschaft 2008 als auch beim Europe-Top-12-Turnier in Düsseldorf unter Beweis stellte. Am 8. Februar 2009 besiegte er in einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen Vladimir Samsonov aus Weißrussland, nachdem dieser bereits mit 3:1 in Führung gelegen hatte.

Text: Liane Manseicher, 09.02.09; Foto: www.ittf.com.

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