Muhammad Ali - I am the greatest

Selbst Menschen, die sich für Boxen nicht interessieren kennen diesen Namen: Muhammad Ali, der eigentlich Cassius Clay hieß. Der schwarze Boxer war nicht nur ein Meister seines Sports und schon während seiner aktiven Karriere eine Legende. Er war und ist auch ein Mensch der seine Meinung und seinen Glauben trotz vieler Widerstände bis zur letzten Konsequenz vertreten hat.

Wir schreiben das Jahr 1964.

Nachts um 3 Uhr in Deutschland. Plötzlich gehen die Lichter an. Verschlafene Männer stehen auf, Frauen kochen Kaffee. In ihren Schlafanzügen sitzen sie im Wohnzimmer und schauen fern. Selbst Kinder, die normalerweise sofort wieder ins Bett müssen, dürfen zuschauen. Wer keinen eigenen Fernseher hat, der besucht Freunde - mit Fernseher. Die ganze Welt sieht zu.

Niemand will das sportliche Großereignis verpassen. Es ertönt ein Gong - und es beginnt der Kampf von Cassius Clay gegen den scheinbar unschlagbaren Sonny Liston. Cassius Clay gewinnt - und die Welt erlebt in den nächsten Jahrzehnten nicht nur einen der größten, wenn nicht den größten Boxer, sondern auch eines der größten Showtalente!

Wie Cassius zum Boxen kam

Cassius Clay wurde in Louisville, Kentucky, als kleiner, schmächtiger Kerl geboren. Seine Eltern Odessa und Cassius Marcellus kamen mit ihren zwei Söhnen gut über die Runden. Sie lebten im Schwarzenviertel West End Louisville und waren dort gern gesehen, hatten Freunde und genug Geld zum Leben.

Als Cassius 12 Jahre alt war, wurde ihm sein Fahrrad gestohlen. Auf der Suche nach einem Polizisten betrat er zum ersten Mal ein Halle in der Boxen trainiert wurde. Cassius ist so fasziniert, dass er wie wild anfängt zu trainieren. Bei ihm vereinen sich Talent, Schnelligkeit, Ehrgeiz, Technik und der Glaube einfach der Beste zu sein. So entwickelt er einen einzigartigen Boxstil.

Seine Karriere

1960 wird Cassius in Rom Olympiasieger im Halbschwergewicht der Amateure. Sein ungewöhnlicher, tänzelnder und kraftvoller Boxstil fällt auf. Er wechselt zu den Berufsboxern.

1964 wird Cassius der jüngste Schwergewichts-Profiweltmeister. Diesen Titel verteidigt der Boxer neunmal erfolgreich. 1965 wechselt Cassius Clay seinen Glauben, er tritt den Black Muslims (den schwarzen Muslimen) bei und ändert seinen Namen. Von nun an darf er nur noch Muhammad Ali genannt werden. Immer stärker verkündet er auch seine religiösen und politischen Ansichten.

1967 verweigert er seinen Einsatz im Krieg gegen den Vietnam. Daraufhin wird ihm sein Weltmeisterschaftstitel aberkannt. Und er bekommt ein Boxverbot von fünf Jahren. Man verurteilt ihn zu fünf Jahren Gefängnis, die ihm aber erspart bleiben. Doch das Boxverbot kommt, als Ali scheinbar auf dem Höhepunkt seiner Karriere steht. Statt im Sport macht der als "Großmaul" verschrieene Boxer weltweit mit seinen Sprüchen von sich reden.

1971 gibt es den Boxkampf des Jahrhunderts. Joe Frazier schlägt Muhammad Ali. Alle glauben, dass Ali endgültig k.o. ist. Doch 1974 feiert er sein Comeback und er siegt in Kinshasa über George Foreman. 1975 gibt es einen weiteren Kampf gegen Joe Frazier in Manila - Ali gewinnt! 1978 siegt er zum letzten Mal gegen Leonard Spinks. Immer wieder kündigte er seinen Rücktritt an, doch statt aufzuhören, kämpfte er weiter. Seinen letzten Boxkampf verlor Muhammad Ali 1981 gegen den Kanadier Trevor Berbick.

Auch wenn er den richtigen Zeitpunkt verpasst hatte um seine Karriere glanzvoll zu beenden. Er war "der Kampfsportler des 20. Jahrhunderts" - und 1999 wurde ihm dieser Titel auch offiziell verliehen.

Das Leben nach dem Boxen

1996 stand Muhammad Ali wieder im Rampenlicht. Bei den Olympischen Spielen von Atlanta entzündete er das Olympische Feuer. Auch nach den Anschlägen vom 11. September 2001 meldete er sich zu Wort, um für seinen Glauben, den Islam, zu sprechen. Ali setzt sich für den Frieden, für die schwarze Bevölkerung und auch die Interessen Afrikas ein.

Seit über 15 Jahren leidet Ali an der Parkinson-Krankheit. Das ist eine Erkrankung des Hirns die zu Schüttellähmungen, Problemen beim Koordinieren der Bewegungsabläufe und in der Sprache führt.

Der Regisseur Michael Man erzählt das Leben des großen Boxers in seinem Film "Ali", der in den nächsten Monaten auch in deutschen Kinos anläuft. Die Titelrolle spielt Will Smith, der für seine Rolle als Oscaranwärter gilt. Das Buch zum Film gibt es beim Burgschmietverlag ab Kinostart.

-ab - 17.01.2002, Foto: "Ali", Burgschmiet Verlag, 2002. Infos unter www.burgschmiet.com.

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