Michael Schumacher: der erfolgreichste Rennfahrer aller Zeiten!

Zum letzten Mal stand Michael Schumacher am 22. Oktober am Start eines Formel-1-Rennens. Der 7-fache Weltmeister verabschiedete sich vom Rennsport mit dem Großen Preis von Brasilien in Sao Paulo. Michael Schumacher hält viele Rekorde in der Formel 1. So holte er mit Abstand die meisten WM-Titel: 1994 und 1995 sowie fünf Mal hintereinander in den Jahren 2000 bis 2004. Michael Schumacher war der bisher erfolgreichste Fahrer der Formel 1. In 250 Formel-1-Rennen fuhr er 91 Mal als Erster über die Ziellinie.

Alles begann auf der Kart-Bahn

Der Motorsport wurde Michael Schumacher sozusagen in die Wiege gelegt. Sein Vater hatte im Mannheimer Stadtteil Kerpen eine Kart-Bahn gepachtet. Und Michael, der am 3. Januar 1969 in Hürth geboren wurde, bewies schon als Kind in den Mini-Rennautos seine Fahrtechnik und sein Talent. Bald holte er die ersten Erfolge. 1984 und 85 gewann er die deutsche Juniorenmeisterschaft, 1987 wurde er Juniorenvizeweltmeister, Europameister und deutscher Meister. Danach wechselte er in die Markenformel- Nachwuchsserie, schließlich in die Formel 3 und in die Formel 1.

Seine erste Weltmeisterschaft:

Sein erstes Formel-1-Rennen fuhr Michael Schumacher am 25.08.1991 in Belgien für den Rennstall Jordan. Dann wechselte er im selben Jahr zum Rennstall Benetton Renault, für den er bis 1995 ins Cockpit stieg. Eine ganz besondere, tragische Saison war für die Formel 1 1994: Der dreifache brasilianische Weltmeister Ayrton Senna starb nach einem Unfall beim Großen Preis von San Remo in Imola. Und auch der junge Fahrer Roland Ratzenberger verlor sein Leben bei einem Rennen. Michael Schumacher lieferte sich in der Weltmeisterschaft ein Kopf-an-Kopf Rennen mit Damon Hill. Durch eine sehr umstrittene Aktion von "Schumi", bei der Damon Hill aus dem entscheidenden Rennen flog, gewann der Deutsche seine erste Weltmeisterschaft und wurde damit auch der erste deutsche Formel-1-Weltmeister überhaupt.

Schumacher und Ferrari:

Auch 1995 konnte Michael Schumacher die Rennsaison ohne ernsthafte Gegenwehr der anderen Fahrer für sich entscheiden. Damit empfahl er sich für den berühmten, aber in den letzten Jahren erfolgslosen, Rennstall Ferrari. Die italienische Nobelmarke hatte wegen vieler technischer Probleme schon lange keinen großen Erfolg mehr feiern dürfen. Nach seinem spektakulären Wechsel startete der Deutsche ab 1996 für die Italiener: Schumacher verdiente mehr als je ein Rennfahrer vor ihm. Ihm gelangen im selben Jahr drei Grand Prix Siege. Den Weltmeistertitel holte sich aber der Engländer Damon Hill.

1997 - 1999: Villeneuve und Häkkinnen vorn

Wieder stand ein Zweikampf im Mittelpunkt der Saison 1997. Diesmal war neben Schumacher der Kanadier Jacques Villeneuve auf Williams ganz vorne mit dabei. Vor dem letzten Rennen in Spanien hatten beide Fahrer die Chance auf dem Titel. Doch auch in diesem Rennen kam es zu einer Kollision. Villeneuve fuhr weiter, Schumacher blieb stehen. Die übergeordnete Rennleitung "FIA" unterstellte Schumacher bei dem Unfall Absicht. Daraufhin wurden ihm seine Grand-Prix-Siege und die Vizemeisterschaft aberkannt.

Dann kam die Zeit von Mika Häkkinnen und McLaren- Mercedes. 1998 und 99 gewann der Finne die Weltmeisterschaft. Wobei Michael Schumacher 1999 wegen der Folgen eines Unfalls in England lange pausieren musste.

2000 - 2004: Michael Schumacher gewinnt auf Ferrari

1979 war Ferrari das letzte Mal mit einem Fahrer Weltmeister geworden rechtzeitig zum neuen Jahrtausend sollte mit Michael Schumacher wieder ein Titel winken. Und 2001 und 2002 war der Sieger schon vor Ende der Saison klar. Schumacher und Ferrari dominierten die Rennen. Die einen sprachen  von Langeweile, die anderen waren vom Können und der Technik der "Roten" begeistert. Kein anderer Rennstall und kein anderer Fahrer zeigten eine so konstante Leistung wie Michael Schumacher und sein Ferrari-Team.

Um die Rennen wieder attraktiver zu gestalten, wurden 2003 neue Regeln in der Formel 1 eingeführt. Die Saison verlief unerwartet spannend und noch am letzten Renntag in Japan konnten zwei Fahrer Weltmeister werden: Michael Schumacher und der finnische Mercedes-Fahrer Kimi Räikkönen. Nach einem packenden Rennen lautete der WM-Stand am Ende: Michael Schumacher 93 Punkte vor Kimi Räikkönen mit 91 Punkten.

2004 holte sich der "Sportler und Weltsportler des Jahres" zum sechsten Mal den WM-Titel. Die Entscheidung stand schon nach 14 Rennen fest. Schumacher hatte am Ende 13 von 18 Rennen gewonnen - auch, weil er ein exzellentes technisches Team hatte, das zum sechsten Mal hintereinander die Konstrukteurswertung gewann.

Karriereende ohne Titel?

2005 hatte das Ferrari-Team mit technischen und Reifenproblemen zu kämpfen. Nach einer Regeländerung mussten die Reifen sowohl die Qualifikation als auch das Rennen überstehen. Ferrari konnte nicht auf das entsprechende Material zurückgreifen. Stattdessen gewann der Spanier Fernando Alonso, der jüngste WM-Titelträger der bisherigen Formel-1-Geschichte, in einem Renault.

Auch 2006 startete der Spanier hervorragend in die Saison, doch Michael Schumacher konterte. Bis zum vorletzten Rennen in Japan hatten beide Fahrer 116 Punkte auf dem Konto. Michael Schumacher startete bei dem Großen Preis von Japan aus der Pole-Position. Doch dann fiel Schumachers Ferrari wegen eines Defektes aus, Alosno entschied das Rennen für sich und lag vor dem Großen Preis von Brasilien, am 22. Oktober, mit zehn Punkten in Führung. Nur wenn Schumacher gewonnen hätte und Alonso maximal Neunter geworden wäre, hätte der Deutsche nochmals den Titel holen können. Doch am Ende wurde Schumacher nach einer furiosen Aufholjagd nach einer Reifenpanne Achter. Alonso kam auf Platz 2 und sicherte sich damit den 2. Weltmeistertitel.

Schumacher verabschiedete sich nach seinem 250. Grand Prix Rennen. Davon hat er 91 Rennen gewonnen, 154 Mal kam er auf das Podium. 68 Mal startete er aus der Pole Position und 76 Mal fuhr er die schnellste Runde eines Rennens.

Das Leben nach dem Rennsport

Viel Sorgen um seine Zukunft musste sich Michael Schumacher nicht machen. Es heißt, sein Jahresgehalt habe sich auf 50 Millionen Euro belaufen. Gemeinsam mit seiner Frau Corinna und seinen beiden Kindern Gina Maria und Mick lebt Schumacher in der Schweiz. Neben Skifahren und Fußballspielen liebt er auch das Motorradfahren. Außerdem übernimmt er immer wieder kleine Gastrollen in Filmen, wie in "Asterix bei den Olympischen Spielen".

Er widmet sich auch zahlreichen wohltätigen Stiftungen, so organisiert er häufig karitative Promifußballspiele und engagiert sich als Sonderbotschafter des Kinderhilfswerkes der UNESCO oder für eine Forschungseinrichtung für Gehirn- und Rückenmarkserkrankungen sowie für die Straßensicherheits- Aktionen der FIA Foundation. Auch bei der Flutkatastrophe in Indonesien und Thailand 2004 spendete er einen zweistelligen Millionenbetrag für die Opfer.

-ab-18.10.06 /aktualisiert 2.1.2009 Text/ Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Renault und Ferrari  www.ferrari.it

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