"Mensch ärgere Dich nicht"- Ausstellung

Anlässlich des 90-jährigen Jubiläums des Spieleklassikers Mensch ärgere Dich nicht, zeigt das Nürnberger Spielzeugmuseum eine Sonderausstellung. Dort gibt es, bis zum 13. Februar 2005, so einiges über das beliebteste Spiel der Deutschen zu erfahren was bislang verborgen blieb. Hier schon mal ein kleiner Vorgeschmack, was euch so erwartet.

Das Outfit passt immer noch

Es ist erstaunlich: In einer Zeit, in der nur Produkte mit der grellsten und auffälligsten Gestaltung Erfolg haben, hat sich eine Packung seit Jahren nicht verändert. Das Mensch ärgere Dich nicht Spiel. Seit neunzig Jahren schaut einem der alte Griesgram nun schon, Haare raufend, von der roten Verpackung entgegen. Auch der schnörkelige weiße Schriftzug ist unverändert geblieben.

Ein kleiner Wandel im Laufe der Zeit ist nur dem Griesgram selbst widerfahren. Anfangs sah er noch arg faltig aus und hatte hellbraune Haare. Im Zeitalter von Liftings mussten da ein paar Falten weichen. Aber die Verzweiflung bleibt.

Älteste Ahnen in Indien

Kaum zu glauben, aber schon vor 2000 Jahren spielten Menschen in Indien eine Art Mensch ärgere Dich nicht, unter dem Namen Chaupad. Auch bei ihnen drehte sich schon alles ums Rausschmeißen auf dem kreuzförmigen Spielbrett. Sie hatten noch einige kompliziertere Regeln bei denen auch viel Strategie von Nöten war.

Auch das heutige Mensch ärgere Dich nicht beruht auf den Nachfolgern dieses Spiels. Der Spielevater, Josef Friedrich Schmidt, vereinfachte die Spielregeln so stark, dass zum Schluss nur noch der Lauf um das Kreuz blieb und natürlich das Rausschmeißen.

Gleiche Farben für Mitspieler wie Figuren

Eins ist sicher, bei dem Spiel kann man sich ganz schön aufregen und auch mal die Nerven verlieren. Die Farben der Spielfiguren stehen für all die verschiedenen Empfindungen, die man bei diesem Klassiker so durchläuft. Ob man da nun anfangs noch versucht die Ruhe und Gelassenheit (Blauer Spielstein) zu bewahren, dann in die Phase der Aggression (Rot) verfällt, in einer guten Zeit wieder Hoffnung (Grün) schöpft, oder dann endgültig vor Ärger und Aufregung (Gelb) platzt.

Ein Spiel mit Lernziel

Im Spiel gibt es natürlich immer zwei Seiten. Obwohl es tierisch Spaß macht, jemand anderen zum Anfangspunkt zurückzuschicken, ist es umso ärgerlicher, wenn einen selbst jemand rauswirft. Da kommt der Name als Mahnung zurück ins Spiel... Mensch ärgere Dich nicht! Man darf sich nicht ärgern, wenn mal was nicht so funktioniert wie vorgesehen, und man bei der Durchsetzung seiner Ziele zurückgeworfen wird.

Nachahmungen

Wie immer, wenn jemand Erfolg hat, wollten auch hier alle ein Stückchen vom Kuchen ab haben. So gab es Nachahmungen in den verschiedensten Formen. Ob als Autorennen-, Mühlen- oder Werbespiel für Butter getarnt. Die einfache Spielidee wurde viel übernommen. Andere blieben ganz nah am Original und versuchten sogar ähnliche Namen zu finden, wie Raus mit dir, Der Mann muss hinaus oder Mensch, verdrück Dich. So entstand eine ganze Reihe von Ärgerspielen. Der Erfolg des Klassikers wurde dadurch aber nicht eingeschränkt. Sogar heute werden jährlich noch an die 450.000 Spiele verkauft.

Zum 90. Jubiläum des Spieleklassikers veranstalten das Spielzeugmuseum Nürnberg und der Verlag Schmidt Spiele einen Schreibwettbewerb. Gesucht werden lustige Geschichten, Wahres und weniger Wahres rund um Mensch ärgere Dich nicht.

Schickt eure Geschichte einfach bis zum 31.12.2004 an: info@schmidtspiele.de

Wenn ihr zu all diesen Themen noch mehr wissen wollt, müsst ihr ins Spielzeugmuseum nach Nürnberg kommen.

Spielzeugmuseum Nürnberg

Karlstraße 13-15

90403 Nürnberg

Öffnungszeiten:

Di Fr 10.00 17.00 Uhr

Sa u. So 10.00 18.00 Uhr

SP - 06.07.2004 Fotos: mit freundlicher Unterstützung der Schmidt Spiele GmbH und des Spielzeugmuseum Nürnberg

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