Jonglieren nichts für Faule

Paul Cinquevall war einer der ersten Star-Jongleure der Welt. Eigentlich sollte Paul Priester werden, doch mit 14 Jahren riss er von zuhause aus und schloss sich einer Artistentruppe an. Er erfand viele Jonglage-Tricks, die bis heute gezeigt werden. Alles über ihn und seine Kunst findest Du hier!

Wer war der erste Star-Jongleur?


Paul Cinquevalli heiß mit bürgerlichem Namen  wahrscheinlich Paul Kestner. Von seinem Lehrmeister übernahm Paul seinen Künstlernamen.

Zunächst trat er am Trapez auf. Nach einem schweren Sturz musste er sich ein neue Arbeitsfeld suchen und verlegte sich aufs Jonglieren. Er perfektionierte diese Kunst durch ausdauerndes Üben und wurde zum Publikumsliebling in ganz Europa und Amerika.

Abbildung: Schon im alten Ägypten wurde jongliert, wie dieses Bild zeigt.

Publikumsliebling

Viele seiner Tricks erfand Cinquevalli selbst. Er jonglierte nicht nur mit Bällen und Keulen, sondern auch mit Alltagsgegenständen wie Flaschen, Gläsern, Tellern und Regenschirmen, was damals etwas völlig Neues war. Bis heute bekannt ist einer seiner Tricks, bei dem er eine volle Wasserflasche, einen Hut und einen Regenschirm in die Luft wirft, den Hut mit dem Kopf fängt und die Wasserflasche mit der Spitze des geöffneten Schirms, wodurch sich das Wasser über diesen ergießt, er selbst aber unter dem Schirm geschützt ist. 

Ich will Jonglieren lernen was tun?

Wer heute Jonglieren lernen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Es gibt Workshops und Handbücher, die einem vom ersten Handgriff bis zu raffinierten Kniffen allerhand beibringen. Auch im Internet findet ihr zahlreiche Hilfen, die wir euch unten als Links angegeben haben. Die wichtigste Grundlage ist jedoch: Üben, üben, üben! 

Foto: Jonglagematerialien:  Astrojax (1), phosphoreszierende Jonglierbälle (2), Jonglierfackeln (3), Feuerbälle mit Kevlarhandschuh (4), Jongliertücher (5), Jonglierwürfel (6), Footbag (7)



Jonglage-Materialien


Als Material braucht ihr zunächst drei kleine Bälle. Besonders bieten sich leichte, weiche Stoff- oder Lederbällchen an, die mit kleinen Körnern gefüllt sind. Man nennt sie Beanbags (Bohnensäcke). Sie haben den Vorteil, dass man sie gut greifen kann und dass sie an Ort und Stelle liegen bleiben, wenn sie herunter fallen.

Foto: Beanbags


Auch Jongliertücher sind für den Anfang gut geeignet, das sie langsam fallen und man auf diese Weise die Wurfbahnen gut verfolgen kann. Die quadratischen Nylontücher sind meist verschiedenfarbig, damit man sie gut voneinander unterscheiden kann. Wer schon länger geübt hat, kann auch versuchen, mit Keulen oder Ringen zu jonglieren.

Foto: Keulen


Diabolo und Devilstick


Wer keine Lust auf die klassische Jonglage hat, kann auch mit anderen Geräten jonglieren. Eines davon ist der Diabolo (von altgriechisch diabollo = hinüber werfen). Die meist aus Gummi gemachten doppelten Halbkugeln sind mit einer kleinen Achse verbunden. An dieser Achse liegen sie auf einer Schnur auf, deren Stock-Enden der Artist in den Händen hält. Durch das Bewegen des Seiles lässt sich der Diabolo bewegen. Man kann ihn in die Luft werfen, wieder auffangen und viele weitere Tricks, zum Teil auch mit mehreren Diabolos und mehreren Mitspielern einüben.

Foto: Diabolos


Auch wenn es nicht so aussieht, ist der Diabolo doch eine der ältesten Jonglage-Requisiten. Es war bereits im antiken Japan bekannt und wurde möglicherweise bereits in der Steinzeit gespielt. Besondere Beliebtheit erlangte der Diabolo im 19. Jahrhundert in Frankreich.

Foto: Diabolo spielende Pariserin. Bild von 1812.




Völlig anders geht man mit Devilsticks(Teufelsstab) um. Ein langer Holzstab wird durch zwei kurze Handstäbe in der Luft gehalten und hin- und herbewegt. Eine Variante davon sind Flowersticks (Blumenstäbe), die an den Enden durch Rüschen und Spiralen geschmückt sind, mit denen man auch eigene Übungen ausführen kann, die mit dem Devilstick nicht möglich sind.

Foto: Jongleur mit Flowerstick.

Text: Liane Manseicher, 29.06.09; Fotos: ägyptische Jongleurinnen: pd; Jonglage-Movie: BradBeattie; Jonglage-Material: Backwahn/GFDL; Beanbags: Baikonur/cc-by-sa; Keulen: Massues/GFDL; Diabolos: Stoatbringer/ cc-by-sa; Jonglierende Pariserin: pd.

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt