"Hjertelig til lykke Dänemark!" Herzlichen Glückwunsch zum Gewinn der Handball-EM

Nach einem tollen Turnier ohne Niederlage holte sich die dänische Mannschaft verdient den Titel. Sie gewann in Lillehammer gegen Olympiasieger Kroatien mit 24:20. Zum ersten Mal holte sich die dänische Mannschaft unter Trainer Ulrik Wilbek einen großen Titel im Männerhandball. Doch die Dänen hatten schon mehrmals das Halbfinale großer Turnier erreicht. Nun schafften sie ihren größten Erfolg und eine ganze Nation steht Kopf!

Halbfinalbegegnungen:

Die Franzosen gewannen das Spiel um Platz 3 gegen Deutschland souverän. Zuvor waren sie gegen Kroatien im Halbfinale gescheitert.



Frankreich Kroatien:

Favorisiert ging Titelverteidiger Frankreich in diese Partie. Doch es war ein hartes und enges Match bei dem am Ende die Kroaten die Nase vorne hatten. Das Spiel war lange Zeit sehr ausgeglichen, wobei gerade der französische Spielmacher, von den Kroaten durch eine gute Abwehrleistung immer wieder im Aufbau gestört wurde. Mit einer 2-Tore-Führung, (11:9) gingen die Kroaten dann auch in die Pause. Doch auch die zweite Hälfte war ausgeglichen und erst am Ende des Spiels kam richtig Hektik auf. So war der entscheidende Treffer für die Kroaten in der letzten Minute zum 24:23.

Frank von Behren rutschte nach dem Ausfall von Oliver Roggisch in den deuschen Kader nach - er machte seine Sache in der Abwehr sehr gut.

Deutschland Dänemark

Am Ende hieß es 25:26 für Dänemark und das zurecht. Denn die deutsche Mannschaft hatte zwar in der Pause mit 13:10 geführt und sicher eine ihrer besten kämpferischen und mannschaftlichen Leistungen gezeigt, doch nach der Pause ließen beim Weltmeister einfach die Kräfte immer mehr nach. Man merkte den enormen Kräfteverschleiß und die Verletzungen wichtiger Spieler wie dem Abwehrchef Oliver Roggisch. Während des Spiels verletzten sich dann auch noch der beste deutsche Schütze des Spiels, Florian Kehrmann und Christian Zeitz. Dem deutschen Rückraum war in der zweiten Halbzeit der Kräfteverschleiß anzumerken und die Dänen zwangen die deutsche Mannschaft mit einer konzentrierten Leistung immer wieder zu Abspiel- und Abwurffehlern. Mit der Müdigkeit fehlte dann auch die Genauigkeit in den Pässen und Würfen so war es nur eine Frage der Zeit, bis das Spiel kippte und die starke dänische Mannschaft, mit einem überragenden Kasper Hvidt im Tor, sich am Ende als verdienter Sieger feiern lassen durfte.

Ein sehr emotionales und spannendes Spiel war auch das Endspiel. Hier die begeisterten kroatischen und dänischen Fans in Lillehammer.

Das Endspiel: Kroatien Dänemark

Die Kroaten erwischten einen Blitzstart. Doch die Dänen ließen sich auch von einem 0:4 Rückstand nicht aus der Fassung bringen. Sie konnten sich, wie über das ganze Turnier, zum einen auf ihre geschlossene Mannschaftsleistung verlassen. Zum anderen war ihr Torwart Kasper Hvidt, wie über das gesamte Turnier ein unglaublicher Rückhalt für die Mannschaft. Egal, ob aus dem Spiel oder gegen einen Siebenmeterwerfer: Der in Spanien spielende Torhüter brachte die Dänen mit seinen Paraden immer wieder ins Spiel und avancierte zum besten Torhüter des Turniers. So gewann auch die dänische Abwehr immer mehr Selbstvertrauen und wurde immer stärker. Angetrieben wurde die dänische Mannschaft auch von Lars Christiansen, der im Endspiel 7 Tore warf und mit 44 Treffern Torschützenkönig der EM in Norwegen wurde.

 

Die Dänen nach dem großen Erfolg: dem Gewinn der Europameisterschaft 2008!

Nach einer soliden Aufholjagd ging die dänische Mannschaft mit 3 Toren Vorsprung (13:10) in die Pause. Während die Kroaten immer mehr den Faden verloren und ihr Spielmacher Ivano Balic kaum mehr Akzente setzen konnte, bauten die Dänen ihre Führung aus. Statt sich auf spielerische Mittel zu verlegen, begann die kroatische Bank sich immer mehr mit den spanischen Schiedsrichtern anzulegen und so wurde der kroatische Trainer Lino Cervar schließlich sogar mit der Roten Karte bestraft, was seiner Mannschaft nur Strafen einhandelte. Am Ende gewannen die Dänen mit 24:20 und holten sich, sieht man das gesamte Turnier, völlig verdient den ersten großen internationalen Titel.


Für den dänischen Trainer war es ein weiterer großer Erfolg im Handball, schließlich hatte er schon die dänische Frauennationalmannschaft bei den Olympischen Spielen zu Gold geführt. Außerdem hat sich die dänische Mannschaft mit dem Titelgewinn auch direkt für das Olympische Turnier in Peking qualifiziert.

Bundestrainer Heiner Brand griff nach der Niederlage um Platz 3 hart durch.

Bei den Deutschen?

Für die deutsche, stark ersatzgeschwächte Mannschaft endete auch das Spiel um Platz 3 enttäuschend. Sie verlor gegen Frankreich klar mit 26:36 und fand nie zu ihrem Spiel. Zu groß waren wohl die Enttäuschung aber auch der Kräfteverschleiß. Zudem musste Trainer Heiner Brand auf zahlreiche Stammspieler wegen Verletzung verzichten. Dennoch zeigte sich der Bundestrainer enttäuscht von der Leistung seiner Jungs und zog auch gleich die ersten Konsequenzen: so strich er Rückraumspieler Lars Kaufmann und Rolf Hermann aus dem Kader. Spielmacher Michael Kraus wurde eine Denkpause verordnet. Bei ihnen bemängelte der Bundestrainer fehlende Motivation.

Doch auch wenn die deutschen Handballer dieses Mal keine Medaille gewonnen haben sie haben packende Spiele gezeigt und das Turnier insgesamt war wohl besser, als viele Krimis, die man kaufen kann, denn an Dramatik waren einige Spiele, wie die Halbfinalpartien nicht mehr zu überbieten!

-ab-28.01.2008 Text / Fotos: Heiner Brand: www.dhb.de; die dänische Nationalmannnschaft: www.dhf.dk; die französische Nationalmannschaft und die Fans: http://www.ehf-euro.com/mens-euro-2008; Frank von Behren: www.dhb.de.

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt