Die Schwimm-WM 2011 in Shanghai

Vom 16. bis 31. Juni fanden im chinesischen Shanghai die 14. Schwimmweltmeisterschaften statt. Athleten aus 70 Nation kämpften um die 66 Goldmedaillen. Wie schnitt Deutschland ab?

Ohne Wunderanzug

1149 Athleten aus 70 Nationen nahmen an der 14. Schwimmweltmeisterschaft teil, die im Oriental Sports Center im Shanghaier Stadtteil Pudong ausgetragen wurde. In insgesamt 66 Wettkämpfen galt es, einen Weltmeister zu finden. Neben dem Beckenschwimmen stand auch Synchronschwimmen, Turmspringen und Wasserball auf dem Programm.

Ryan Lochte war auch ohne Wunderanzug nicht zu stoppen.

Zum ersten Mal bei Weltmeisterschaften war der Hightech-Schwimmanzug verboten. Dieser hat einen besonders geringen Widerstand im Wasser. Deshalb wurden mit ihm in den letzten Jahren unzählige Weltrekorde verbessert. Doch in Shanghai mussten die Schwimmer erstmals wieder ohne ihn auskommen.

Lochte nicht zu stoppen

Ein Mann war auch ohne den Wunderanzug nicht zu stoppen. Ryan Lochte war der überragende Athlet dieser Weltmeisterschaften. Ihm gelang es als Erstem seit dem Verbot der Hightech-Anzüge einen Weltrekord auf der langen Bahn aufzustellen. Die 200 Meter Lagen absolvierte er in 1:54:00 und verbesserte damit die alte Bestmarke.

Paul Biedermann war mit drei Bronze-Medaillen erfolgreich.



Auch auf den anderen Strecken war Lochte unschlagbar. Neben der Goldmedaille im 200 Meter Lagen holte er sich auch über 200 Meter Rücken, 200 Meter Freistil, 400 Meter Lagen und mit der 4x200 Meter Freistil-Staffel den Sieg. Mit fünf Goldmedaillen war der US-Amerikaner erfolgreichster Schwimmer der WM.

Britta und Paul

Nicht ganz so gut kam Paul Biedermann ohne den Anzug zurecht. Er konnte sich aber über 200 und 400 Meter Freistil sowie mit der Lagen-Staffel dennoch jeweils die Bronze-Medaille sichern und schaffte so einen sehr positiven Abschluss bei der WM.

Britta Steffen enttäuschte und reiste bald wieder aus Shanghai ab.

Weniger gut lief es für Ex-Weltmeisterin und Olympiasiegerin Britta Steffen. Bei den Vorläufen über 100 Meter Freistil schied sie mit einem enttäuschenden 16. Platz aus. Daraufhin sagte sie alle weiteren Starts ab und reiste aus Shanghai ab.

Das deutsche Fazit

Alles in allem fällt das Fazit für den Deutschen Schwimmverband in Shanghai enttäuschend aus. Insgesamt stehen 13 Medaillen auf der Habenseite; Platz 12 im Medaillenspiegel. Die einzige Goldmedaille holte Thomas Lurz im 5 Kilometer Freiwasserschwimmen. Der in den letzten Jahren erfolgsverwöhnte DSV konnte also in diesem Jahr keine Weltrekorde bejubeln.

01.08.2011 // Text: Jan Wrede; Bilder: Lochte: tobyandtashian (cc-by-sa 2.0), Biedermann: Aussieschwimmer (pd), Steffen: Drapaan (cc-by-sa 3.0), Vorschau: Manfred Werner (GNU 1.2, cc-by sa 3.0)

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