Die Leichtathletik- Europameisterschaft 2006

Vom 6. bis 13. August findet in Göteborg die 19.Leichtathletik-Europameisterschaft statt. In den sieben Tagen treten 1400 Athleten aus 49 europäischen Ländern um die Medaillen an. Sie haben die Normen geschafft, um sich zu qualifizieren. Nun kämpfen sie um die 47 zu vergebenen Europameistertitel. Doch wer wird am Ende siegen, und wer hinter den Erwartungen zurück bleiben?


Im Ullevi-Stadion wird die EM 2006 ausgetragen.

Der Austragungsort

Göteborg ist mit 483.000 Einwohnern, nach Stockholm, die zweitgrößte Stadt Schwedens. Am 6. Oktober 2001 wurde Göteborg zum Austragungsort erklärt und setzte sich damit gegen den zweiten Bewerber Barcelona durch. Die Wettkämpfe werden im Ullevi-Stadion ausgetragen, in dem 1958 einige Spiele der Fußballweltmeisterschaft stattfanden. 1995 wurde auch die Leichtathletikweltmeisterschaft im Ullevi-Stadion veranstaltet. Das Stadion fasst knapp 45.000 Zuschauer.

Großes Interesse erwartet

Bereits 3000 Freiwillige haben sich gemeldet um als Helfer ein Teil der Europameisterschaft zu werden. Für sie gibt es spezielle Kurse um das Verhalten mit den Besuchern zu trainieren. Die Veranstalter hoffen auf täglich 200.000 Besucher in Göteborg. Die europäischen Athleten werden von 2000 Medienvertretern auf die Bildschirme und Titelblätter der Zeitungen in aller Welt gebracht. Man rechnet mit 65.000.000 Zuschauern an den Fernsehern. Natürlich kann eine solche Veranstaltung nicht ohne Sponsoren organisiert werden. Deshalb gibt es viele nationale und internationale Partner und Förderer, darunter SPAR, EPSON, und Intersport.


Auch in der Altstadt von Göteborg wird zur EM ein großes Fest veranstaltet.

Außerhalb des Stadions

Das Sportfest wird nicht nur im Stadion gefeiert, sondern auch in der Stadt haben die Organisatoren ein reichhaltiges Unterhaltungsprogramm für Besucher aus der ganzen Welt auf die Beine gestellt. Es beginnt am 4. August und endet erst wenn die EM vorbei ist. Dazu werden in der ganzen Stadt Bühnen aufgebaut, die die Stadt in ein großes Festival verwandeln werden. Am 6. August wird die EM mit der offiziellen Eröffnungsfeier im Göteplatsen im Stadtzentrum, eröffnet. Dabei werden Weltstars wie Ronan Keating die Besucher unterhalten.

Carolina Klüft ist die Favoritin im Siebenkampf.

Die schwedischen Stars

Die schwedischen Athleten haben bei der EM die besten Chancen auf eine Medaille, denn sie treten ja vor heimischen Publikum an. Die Schweden hoffen besonders auf einen Titelgewinn von der Olympiasiegerin im Siebenkampf Carolina Klüft und von der Hochsprungweltmeisterin Kajsa Bergqvist. Im Hochsprung der Männer ist Stefan Holm, der Olympiasieger von Athen, am stärksten einzuschätzen.


Christine Aaron startet beim 100-m-Lauf.

Weitere Favoriten

Die Franzosen setzten ihre Hoffnung in Christine Arron über 100 Meter. Für Russland startet im Stabhochsprung Yelena Isinbayeva, die auch den Weltrekord hält. Großbritannien sieht Marlon Devonish und Christian Malcolm auf den Strecken 100m und 200m vorn. Den Speer weiter zu werfen als alle anderen wird Norwegens Olympiasieger Andreas Thorkildsen versuchen, und im Diskuswerfen ist der litauische Olympiasieger Virgilijus Alekna favorisiert.

Deutsches Team ohne hohe Erwartungen

Lars Riedl hat in seiner Karriere schon viele Titel errungen.

Die deutsche Mannschaft, mit 80 Athleten, wird es schwer haben, an den Erfolg der EM in München 2002, bei der 18 Medaillen gewonnen wurden, anzuknüpfen. Deutschland ist im Stabhochsprung mit Tim Lobinger, Lars Börgeling, und Richard Spiegelburg gut besetzt, und auch die Altmeister Lars Riedel und Franka Dietsch im Diskuswerfen waren schon oft für eine Medaille gut. Aber in den Laufdisziplinen sieht es nicht so gut aus. Die deutsche Meisterin über 100 Meter Verena Sailer wird mit ihren 11,63 Sekunden wohl nicht mit der europäischen Spitze mithalten können. Dazu kommt noch, dass 200-m-Läufer Tobias Unger, 7. bei der WM 2005, verletzt ist und nicht teilnehmen kann.

Der letzte Test für die Deutschen war die internationale Leichtathletik Gala in Nürnberg am 30. Juli.

26.07.06 Text: Jan Wrede, Fotos: Wikipedia GNU; Tessloff Verlag: Lars Riedl.

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