Der Große Preis von China!

Seine Premiere feiert dieses Jahr der Shanghai International Circuit, auf dem am 26. September zum ersten Mal der Große Preis von China ausgefahren wird. In nur 18 Monaten Bauzeit entstand ein hochmoderner Kurs, mit Platz für 200 000 Zuschauer, der den Fahrern einiges abverlangt. Mit dieser Rennstrecke versucht sich die Formel-1 auch in Asien zu etablieren und den Markt auszubauen. Ein spannendes Unterfangen!

Shanghai

Shanghai, auch Schanghai geschrieben, ist eine 16 Millionen Stadt im Osten Chinas, im Delta des Jangtsekiang gelegen. Die Stadt war schon früher eine wichtige Handelsmetropole und ist auch heute ein Finanzzentrum mit vielen Banken und Handelshäusern. Nach 1949 wurde sie zu einer bedeutenden Industriestadt, mit zahlreichen Universitäten, mit Eisen- und Stahl- sowie elektronischer Industrie. Außerdem gibt es in Shanghai einen riesigen Hafen, auf dem Waren aus der ganzen Welt umgeschlagen werden. Shanghai hat in China eine Sonderstellung, weil sie eine der Städte ist, in der sich auch ausländische Unternehmen ansiedeln dürfen.

Die Autostadt

Die Rennstrecke liegt im nordwestlichen Teil des Stadtgebietes. Sie ist ein Teil eines großangelegten Zukunftsprojekts: "der Autostadt". Denn um den Formel-1-Bereich herum, sollen sich Autoindustrie sowie Universitäten und Fachhochschulen mit fahrzeugtechnischen Studiengängen und Unternehmen der Automobilentwicklung und -herstellung ansiedeln. Es soll also ein Komplex aus Automobilforschung und -industrie entstehen.

Der Kurs noch im Bau

Shanghai International Circuit und Hermann Tilke

Am 06. Juni 2004 wurde der Shanghai Circuit eingeweiht, nach weniger als 18 Monate Bauzeit. Zeitweise waren 8000 Arbeiter am Bau beteiligt. Die Kosten für diesen Kurs sollen bei 240 Millionen Dollar gelegen haben. Gebaut wurde die Anlage auf einem ehemaligen Sumpfgebiet.

Wie die neue Rennstrecke in Bahrain stammt auch der Kurs in Shanghai vom selben Architekten, dem Aachener Hermann Tilke. Er zeichnete auch für die Umbauten auf dem Hockenheimring, dem Nürburgring und der neuen Strecke in Malaysia verantwortlich. Er hat mittlerweile 30 Strecken ge- und umgestaltet. Dabei legt er Wert auf höheren Zuschauerkomfort, mehr Überholmanöver und dadurch eine höhere Spannung im Rennen, bessere Sicht und vor allem: die größtmögliche Sicherheit.

Tempo und Besonderheiten

Besondere Schwierigkeiten der 5,451 Kilometer langen Strecke in Shanghai: die Schneckenkurven an Start und Ziel. Die Strecke soll an das chinesische Schriftzeichen "shang", zu deutsch "oben" erinnern. Insgesamt werden 56 Runden gefahren. Man rechnet mit einer Rundenzeit von 1:40 Minuten, bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 200 Stundenkilometern. Die geschätzte Höchstgeschwindigkeit soll bei 325 Stundenkilometern liegen.

Rund 200 000 Zuschauer finden auf den Tribünen Platz. Das Rennen startet um 14.00 Uhr Ortszeit. Weil es zu China einen Zeitunterschied von sechs Stunden gibt, ist es in Deutschland ab 8.00 Uhr morgens zu sehen.

Blick auf die Haupttribüne

Training vor der Premiere

Nicht nur die Fahrer und Rennställe sind auf den neuen Kurs gespannt und freuen sich auf das erste Training. Auch die Streckenposten trainierten sozusagen den Ernstfall. 900 Streckenarbeiter absolvierten ein wochenlanges, anstrengendes Übungsprogramm. 600 Streckenposten sowie je 150 Feuerwehrleute und Sanitäter wurden ausgebildet, damit sie im Notfall zur Stelle sind und wissen, was sie zu tun haben. Und auf jeden Notfall während des Formel-1-Wochenendes in Shanghai richtig reagieren können - hoffen wir, dass sie nicht ernstlich eingreifen müssen.

Formel 1 in China

Die Veranstalter erwarten sich viele begeisterte chinesische Motorsportfreunde zu Besuch. Für 200000 Zuschauer ist Platz an der Rennstrecke. Und um noch mehr der 1,3 Milliarden Chinesen für die Formel 1 zu begeistern, werden auch schon die ersten chinesischen Fahrer von den Rennställen herangezogen. Denn gäbe es einen chinesischen Formel 1 Star, wären sicher viel mehr Asiaten für diesen Sport zu begeistern. Denkt doch nur mal an die Schumachers und die Deutschen oder Mika Häkkinen und Kimi Räikönen und die Finnen oder Ayrton Senna und die Brasilianer.......

Auf der Seite des Shanghai International Circuit könnt ihr euch noch mehr Bilder von der Strecke, den Tribünen, Boxengassen und Gebäuden anschauen. Die Seite ist in englischer Sprache!

Alles über die Rennfahrer, über Rennställe und die Geschichte und Highlights der Formel 1, könnt ihr im Band Formel 1 aus der Reihe WAS IST WAS nachlesen.

-ab-23.0904 Text / Fotos: Shanghai International Circuit; http://www.icsh.sh.cn/.

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