Bobby Car-Racing Ein Kinderspielzeug macht Karriere

Für viele Menschen war es der erste eigene fahrbare Untersatz, die Rede ist vom legendären "Bobby Car®". Hergestellt seit 1972 ist es heute in über 30 Ländern unterwegs. Der rote Flitzer ist bei Kindern sehr beliebt und lässt sie auf strampelnde Art und Weise in eher langsamen Tempo durch Haus und Garten fahren. Doch jetzt macht das Kinderauto Karriere als Mini-Raser!

Für viele Menschen war es der erste eigene fahrbare Untersatz, die Rede ist vom legendären "Bobby Car". Hergestellt seit 1972 ist es heute in über 30 Ländern unterwegs.

Der rote Flitzer ist bei Kindern sehr beliebt und lässt sie auf strampelnde Art und Weise in eher langsamen Tempo durch Haus und Garten fahren. Doch jetzt macht das Kinderauto Karriere als Mini-Raser!

Wissenswertes über das Bobby Car

Das vierrädige Fahrzeug ist in der Regel knallrot, etwa 60 cm lang und nur 40 cm hoch. Es wird vom Unternehmen BIG seit rund 40 Jahren produziert, doch inzwischen wurde die Firma von der Simba-Dickie-Group übernommen.


Das Bobby Car wurde ursprünglich entwickelt, um kleinen Kindern das Laufen lernen zu erleichtern. In der Mitte befindet sich eine Art Sitzschale auf die sich die Kinder wie auf ein Motorrad schwingen. Durch Paddelbewegungen mit den Beinen geben sie dem Auto Schwung. Außerdem besitzt das Bobby Car eine voll funktionsfähige Lenkung.

Mit bisher 16 Millionen gebauten Exemplaren, ist es das weltweit meistverkaufte "Kinderrutsch-Auto" der Welt!

Entstehung des neues Sports

Was Kinder begeistert, das kann auch ausgewachsenen Männern Spaß machen. Als Mitte der 90er Jahre einige angeheiterte Väter aus dem Sauerland, ihren Söhnen dabei zuschauten, wie sie mit dem Bobby Car einen Berg hinunterfuhren, griffen sie kurzentschlossen nach den Plastikautos und rasten selbst den Berg hinab.

Das machte ihnen so viel Spaß, dass diese neu entdeckte Leidenschaft zur Gründung des "Bobby Car Club Deutschland" führte. Seitdem werden einmal im Jahr in dem kleinen Ort Rennen gefahren.



Vom Bobby Car zum Rennwagen

Wie im Motorsport müssen die Piloten auch ihre Bobby Cars renntauglich machen. Motoren dürfen in die kleinen Autos zwar nicht eingebaut werden, aber sie sind trotzdem schnell. Ihre Besitzer lassen sich viele Tricks einfallen lassen, um bis zu 100 Stundenkilometer schnell zu fahren. Keramik-Kugellager, Speziallenkung und Leichtmetallräder gehören fast schon zur Grundausstattung eines erfolgreichen Renn-Bobby Cars.

Technik und Taktik beim Bobby Car-Racing

Mit den getunten Rutschfahrzeugen geht es für die tollkühnen Teilnehmer bei Qualifikationsrennen oder deutschen Meisterschaften um die Jagd nach Punkten und Platzierungen. Gestartet wird von einer Rampe aus, weitere Beschleunigung erhält das Gefährt durch den Hangabtrieb.

Beim Rennen zählen neben einer gesunden Portion Mut und Verrücktheit vor allem Technik und Taktik. Jeder hat seine eigene Methode, die Kurven zu meistern um letztlich auf eine möglichst hohe Geschwindigkeit zu kommen.


Die Faszination für das Bobby Car lässt nicht nach: Sogar Künstler widmen ihre Schaffenskraft der Verschönerung der roten Flitzer, wie hier der Designer Otmar Alt.  Neben solchen künstlerisch wertvollen Fassungen gibt es auch noch spezielle Fahrzeuge wie etwa Polizei- oder Feuerwehrwägen.

Wer an einem offiziellen Rennen teilnehmen will, muss mindestens 18 Jahre alt sein und ein Fahrzeug mitbringen, das den Bestimmungen des Deutschen Bobby Car Clubs entspricht. So ist es beispielsweise verboten, die Außenmaße des Wagens zu verändern. Außerdem soll der Durchmesser der Räder nicht über 240 mm liegen und das Auto darf maximal 40 kg wiegen.

Sicherheit wird groß geschrieben

Da die kleinen Flitzer eine Geschwindigkeit bis zu 100 Stundenkilometern erreichen können, ist die passende Ausrüstung sehr wichtig. Deshalb sind eine Hupe, Schutzbekleidung und ein Helm Pflicht. Außerdem ist jede Rennstrecke mit Strohballen abgesichert.

Wer sich für Bobby Car-Rennen interessiert, sollte sich einfach mal die Seite des Bobby Car-Clubs anschauen: http://www.bobbycarclub.de/

Text: Lea Scheidig 23.7.2010 // Bilder: Bobby Car JuergenL/cc-by-sa 3.0; Rennen Berndt Meyer/cc-by-sa 3.0; Bobby Car Otmar Alt wikifreund/cc-by-sa 3.0;

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