Americas Cup 2007

Der Americas Cup ist das wichtigste Segelereignis der Welt. Im aktuellen Rennen der schnellen Segelyachten ist auch ein deutsches Schiff dabei.

Zwanzig Matchraces liegen vor dem deutschen Team je zwei gegen jeden der zehn weiteren Herausforderer.

153 Jahre musste die deutsche Segelgemeinde warten, bis eine eigene Mannschaft nach der Krone im Segelsport greift. Mit dem United Internet Team Germany haben die Fans zwischen Flensburger Förde und Bodensee endlich ihren Herausforderer zum legendären Americas Cup.

Die Vorentscheidungen heißen Louis Vuitton Acts und haben bereits im Jahr 2004 begonnen. Bis zum 7. April 2007 mussten die Herausforderer punkten, um vom 16. April bis 12. Juni 2007 zum offiziellen Louis Vuitton Cup als direkte Qualifikation für den America's Cup antreten zu dürfen.

Das America's Cup-Finale wird schließlich vom 23. Juni bis 7. Juli 2007 zwischen dem Titelverteidiger Alinghi und dem Sieger des Louis Vuitton Cups ausgetragen.

Die Geschichte

Eine Wettfahrt um die Isle of Wight, bei der die Segelyacht America als Sieger hervorging, war der Beginn einer langen Tradition von Regatten, die bis heute andauert.

Nicht nur hieß das erste Gewinnerboot "America" - Amerika, bzw. der New York Yacht Club verteidigte 132 Jahre lang erfolgreich den Titel. Reeder John Cox Stevens segelte den Schoner nach England. Die US-Amerikaner verteidigten den Pokal in einer unvergleichlichen Siegessträhne in 25 Wettbewerben bis 1983.

Damals gewann erstmals ein nicht-amerikanisches Team auf der "Australia II". Bereits 1987 holte der legendäre Skipper Dennis Conner seine verlorene Trophäe zurück in die USA.

1988 musste Conner gegen Neuseeland antreten. Der Pazifikstaat hatte Conner mit einem bis dahin undenkbaren Riesen-Segelboot herausgefordert. Conner aber nutzte eine Regellücke und verteidigte den ersten Platz mit einem überlegenen Katamaran.

Neue Regeln

Ab diesem Zeitpunkt wurde der Cup nur noch mit Booten der "America's Cup Class" ausgetragen - nun näherte ein vorgegebener Rahmen aus Länge, Gewicht, Breite, Segelfläche etc. Herausforderer und Verteidiger einander an.

Schließlich bescherte das Team Neuseeland 1995 und 2000 den Pazifikstaat einen kollektiven Siegestaumel, unterlag aber 2003 gegen einen Teilnehmer aus einem Binnenland - die schweizerische "Alinghi". Erstmals siegte damit ein europäisches Syndikat.

Den Namen "Alinghi" erfand der Besitzer der Yacht Ernesto Bertarelli zusammen mit seiner Schwester, als sie noch Kinder waren. Alle Boote, die Bertarelli seither besessen hat, trugen diesen Namen.

Die Herausforderer und Organisatoren des 32. America's Cups haben sich auf einen neuen Wettkampfmodus geeinigt. Bis zum Louis Vuitton Cup der Herausforderer, der am 16. April 2007 im spanischen Valencia begann, standen noch zehn Vorregatten, die sogenannten Acts, auf dem Programm. Das sind Matchraces, der Segelzweikampf Boot gegen Boot, und Fleetraces, wenn alle Boote gleichzeitig starten, im Wechsel.

Bei allen Acts bekommt der Sieger Punkte entsprechend der teilnehmenden Anzahl an Booten gutgeschrieben. Das heißt, der Erste bekommt zwölf Punkte, der Zweite elf usw. Aus den Ergebnissen aller Acts eines Jahres entstand jeweils für 2004, 2005 und 2006 eine übersichtliche Rangliste. Der Tabellenerste wird zum Louis Vuitton America's Cup Saison Champion gekürt. 2004 und 2006 sicherte sich das Emirates Team New Zealand diesen Titel, 2005 und 2007 Titelverteidiger Alinghi.

Endspurt

Im Louis Vuitton Cup ermitteln die elf Teams einen Sieger, der danach Cupverteidiger Alinghi herausfordern wird. Zwanzig Matchraces liegen vor dem deutschen Team je zwei gegen jeden der zehn weiteren Herausforderer. Im ersten Rennen heißt der Gegner BMW Oracle Racing aus den USA, im zweiten Rennen des Auftakttages heißt der Gegner Team Shosholoza aus Südafrika. Die Renntermine und Gegner des United Internet Team Germany im Überblick:

 

Round Robin I

Montag, 16. April:      BMW Oracle Racing, Team Shosholoza

Dienstag, 17. April:    Luna Rossa Challenge, China Team

Mittwoch, 18. April:    Victory Challenge, Mascalzone Latino Team Capitalia

Donnerstag, 19. April: Emirates Team New Zealand, Desafio Español

Samstag, 21. April:    Areva Challenge

Sonntag, 22. April:     +39 Challenge

 

Round Robin II

Mittwoch, 25. April:     BMW Oracle Racing

Donnerstag, 26. April: Team Shosholoza

Freitag, 27. April:        Luna Rossa Challenge

Samstag, 28. April:      China Team

Sonntag, 29. April:       Victory Challenge

Dienstag, 1. Mai:          Mascalzone Latino Team Capitalia

Mittwoch, 2. Mai:         Emirates Team New Zealand

Donnerstag, 3. Mai:     Desafio Español

Samstag, 5. Mai:         Areva Challenge

Sonntag, 6. Mai:          +39 Challenge


 Die ausführliche Regelbeschreibung und weitere Informationen zum America's Cup findest du hier.

Text: RR nach Pressetexten des United-Internet-Teams. Stand: 16. 4. 2007

Bilder: Germany I: Richard Walch/UITG, Alinghi: Rama/CeCill

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt