Zebrafinken

Zebrafinken sind sehr gesellige Tiere. In ihrer Heimat Australien leben sie in Schwärmen zusammen und ihr Wohlbefinden hängt davon ab, in welcher Gesellschaft sie sich befinden. Zebrafinken müssen deshalb immer paarweise gehalten werden.

Ein gemütliches Zuhause

Mit der Familienplanung kannst du beginnen, wenn du ein glückliches Liebespaar in der Voliere hast und sich die Tiere wohl fühlen. Dazu brauchen sie genügend Platz zum Fliegen, einen ruhigen und geschützten Standort, viel Licht und eine auf ihre Bedürfnisse eingerichtete Voliere. Wenn du keinen Nachwuchs haben kannst oder möchtest, musst du die gelegten Eier durch Kunsteier (aus Keramik oder Kunststoff) ersetzen.

Vorbereitungen

Damit deine Vögel alles haben, was sie zum Nestbauen brauchen, musst du ihnen die Materialien zur Verfügung stellen.

Brutnest

Zusätzlich zum Schlafnest solltest du den Tieren jetzt ein Brutnest in den Käfig hängen. Ausgehöhlte Kokosnüsse und Peddigrohr-Nester eignen sich ebenso wie selbst gebaute Nistkästen.

Nistmaterial

Zebrafinken sind gute Nestbauer und haben einen sehr ausgeprägten Nestbautrieb, den sie unbedingt ausleben müssen. Stelle also den kleinen Architekten genügend artgerechtes Nistmaterial zur Verfügung, damit sie ihr Bruthäuschen auspolstern und gestalten können.

Kokos- oder Sisalfasern, Scharpie (gezupftes Leinen) oder Jute-Garn (ca. 10 cm Stücke) können die Vögel gut transportieren und verarbeiten. Steht ihnen nicht genügend Nistmaterial zur Verfügung, kann es zu Problemen kommen. Dann greifen die Tiere z.B. auf Federn zurück, die sie sich ausreißen. Lege also lieber ein bisschen mehr Nistmaterial in den Käfig, damit das Nest perfekt gebaut werden kann.

Eier legen und Brutzeit

Ist das Nest fertig gebaut, legt das Weibchen innerhalb weniger Tage 4-6 Eier ins Nest. Dann beginnt die Brutzeit, bei der sich die Partner abwechseln, so dass immer ein Elternteil auf den Eiern sitzt und sie wärmt. Bereits nach ca. 11 Tagen schlüpfen die Jungen. Innerhalb von zwei Tagen sind normalerweise alle Kleinen ausgeschlüpft.

Aufzucht der Jungen

Nun beginnt für die Eltern eine stressige Zeit, denn sie müssen im wahrsten Sinne des Wortes viele Mäuler stopfen. Durch Hervorwürgen des gefressenen Futters füttern sie ihre Kinder. Spezielles Aufzuchtsfutter hilft deinen Vögeln dabei.

Die nächsten 10 Tage wirst du von den Kleinen nicht viel zu sehen bekommen, denn Mutter und Vater sitzen weiterhin beschützend und wärmend auf dem Nest. Nach ca. 12 Tagen aber fängt das Gefieder der Nestlinge zu sprießen an, das sie vor Kälte schützt. Jetzt können die Vogelkinder auch ab und zu alleine im Nest sein. Mit 17 Tagen ist das Gefieder fast vollständig entwickelt.

Die ersten Flugversuche

Mit ca. 18-20 Tagen unternehmen die kleinen Zebrafinken ihre ersten Erkundungsflüge. Das ist mit der spannendste Moment, den du auf keinen Fall verpassen solltest. Erschrick nicht, wenn die Kleinen am Anfang eher wie Bruchpiloten durch die Voliere straucheln. Das Fliegen ist ihnen zwar angeboren, aber das Manövrieren und Landen müssen sie noch lernen. Achte darauf, dass sich keine Gefahrenquellen im Käfig befinden (zu tiefe Wasserbecken oder Gegenstände, an denen sich die Tiere verletzen könnten).

Meistens endet der erste Flug auf dem Käfigboden von einem wimmernden Fiepen begleitet. Dieses gilt aber nicht dir, sondern den Vogeleltern. Lass den Jungvogel also auf jeden Fall sitzen (außer er hat sich offensichtlich verletzt) und versuche nicht aus Mitleid, den Kleinen ins Nest zurück zu setzen. Diesen Weg muss er alleine fliegen und seine Eltern helfen ihm dabei.

Groß genug

Nach zwei Monaten ist die Lern- und Prägungszeit der Jungvögel vorüber. Das Gefieder hat sich ausgefärbt und es wird Zeit, die Jungen von den Eltern zu trennen, denn mit ca. drei Monaten werden die Jungvögel selbst geschlechtsreif und kommen somit ihren Eltern ins Gehege. Jetzt löst sich die Zebrafinkenfamilie auf, um eine neue zu gründen.

(Artikel von Yvonne Bückle, Foto: GU TierRatgeber "Zebrafinken")

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