Welche Formen des Vogelzuges gibt es?

Die Wanderrouten der Zugvögel können sehr unterschiedliche Längen annehmen. In der Karte werden Arten verglichen, die in Norddeutschland brüten.

Vögel, die immer in der Nähe ihres Brutgebietes bleiben, nennen wir Standvögel oder Nichtzieher. Zu ihnen gehören unter anderem der Haussperling, das Rebhuhn und der Uhu. Andere streifen nur etwas umher und bleiben dort, wo das Wetter günstig und die Nahrung vorhanden ist: die Strichvögel, wie Jagdfasan und Graureiher.

Von wiederum weiteren anderen Arten zieht nur ein Teil der Vögel, während die übrigen in ihrem Heimatgebiet bleiben. Es sind die Teilzieher wie zum Beispiel Kohlmeise, Amsel und Rotkehlchen. Vor allem in Jahren ungeheurer Massenvermehrung ziehen sie in riesigen Schwärmen und werden im Winterquartier zu so genannten Invasionsvögeln. Solche Schwärme sind von Bergfinken, Tannenhähern und Seidenschwänzen bekannt.

Die Zugeigenschaften sind nicht bei allen Angehörigen einer Art gleich. Der Haussperling, der in Mitteleuropa ein Standvogel ist, zeigt in Afghanistan ausgesprochenes Zugverhalten. Amseln, die in Wäldern leben, sind Zugvögel. Aber bei ihren in Städten lebenden Verwandten ist der Zugtrieb erloschen. Oftmals treibt erst ein ungewöhnlich kalter Frosteinbruch Vögel, wie beispielsweise die Graureiher, zur so genannten Winterflucht.

Unter den reinen Zugvögeln kennen wir Kurz-, Mittel- und Weitstreckenzieher. Für südschwedische Mäusebussarde ist bereits in Norddeutschland der "warme Süden" erreicht, während die norddeutschen Greife ins Bodenseegebiet wandern. Ähnlich verhält es sich mit den Schwärmen der Saatkrähen. Sie sind Kurzstreckenzieher. Die Mittelstreckenzieher und Graugänse fühlen sich erst im Mittelmeerraum wohl, während die Weitstreckenzieher die Sahara überqueren, wie der nur acht Gramm wiegende Fitis, der von Skandinavien bis Südafrika reist.

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