WAS IST WAS TV: Haie

Haie sind in allen Ozeanen der Welt zu Hause: in den warmen Gewässern der Karibik genauso wie in den kalten Fluten der Arktis. Sie zählen zu den ältesten Bewohnern der Erde. Und es gab sie schon vor den Dinosauriern. Über Millionen von Jahren haben sich ihr Körperbau und ihre Lebensweise kaum verändert. Heute gibt es über 400 verschiedene Haiarten.

Haie werden in so genannten Hai-Kinderstuben - wie in den Buchten vor der Küste Floridas aufgezogen. In flachen, schützenden Lagunen kommen die Jungen zur Welt. Außerhalb ihrer Kinderstuben sind die kleinen Haie gefährdet, denn ihre Eltern lassen sie gleich nach der Geburt allein. Doch auch die Haibabys wissen, wie sie jagen müssen um zu überleben.

Haie haben ihr Maul auf der Unterseite des Kopfes. Eigentlich müssten sie deshalb ihre Beute mit ihrer langen Nase wegstoßen. Aber ihr Kiefer ist nur locker am Schädel befestigt. Will der Hai zubeißen, reißt er sein Maul weit auf. Dabei richtet sich die bewegliche Schnauze nach oben. Dann schiebt sich der Oberkiefer nach vorne und alle Zähne graben sich in die Beute. Beim Herumschütteln der Beute wirken die Zähne wie eine Säge so kann der Hai Fleischstücke herausreißen. Dabei können auch Zähne stecken bleiben oder verloren gehen.

Aber das macht nichts, denn Haie bekommen ständig neue Zähne, sie haben mehrere Reihen davon. Fällt ein Zahn aus, rückt ein neuer Zahn aus der Zahnbildungsgrube (s. Abb.) nach. Das nennt man Revolvergebiss. Im Laufe seines Lebens kann ein Hai Tausende von Zähnen bekommen.

Neben scharfen Zähnen, Kraft und Schnelligkeit zeichnen sich die Haie als Jäger auch durch hervorragend ausgeprägte Sinne aus. So haben sie ein ausgezeichnetes Gehör, das auf Schallwellen reagiert. An der Unterseite ihres Kopfes haben sie so genannte Riechgruben.

Außerdem verfügen sie über einen exzellenten Geruchssinn. So wittern Haie ein verletztes Tier, wenn es nur ein paar Tropfen Blut im Meer verloren hat. Dazu kommt noch der elektrische Spürsinn. Damit nehmen Haie auch die schwächsten elektrischen Ströme wahr, die selbst bei der geringsten Bewegung noch entstehen.

Das Organ mit dem der Hai diese Strömungen erkennt, sind ei so genantnen "Laurenzinische Ampullen". Sie bestehen aus aus Unmengen von kleinen Öffnungen in der Haut um die Schnauze. Diese Poren melden die elektrische Spannung an das Nervensystem. Dadurch weiß der Hai, wo seine Beute sich aufhält. Am Ende sieht der Hai auch seine Beute.

Haie sind sehr genügsam. Sie fressen nur alle paar Tage und brauchen gar nicht viel Nahrung. Ein ausgewachsener Blauhai zum Beispiel frisst ca. 100 Kilogramm in einem ganzen Jahr.

Haie müssen im Wasser leben, sonst ersticken sie. Sie atmen nicht durch Lungen, sondern durch Kiemen. Das sind lange, schmale Öffnungen seitlich am Kopf. Haie holen den lebensnotwendigen Sauerstoff aus dem Wasser.

Zum schnellen Schwimmen ist der schlanke Körperbau der Haie ideal. Der Mako-Hai ist der Sprinter unter den Haien. Er flitzt mit bis zu 70 h/km durchs Wasser. Der vordere Teil des Körers ist flach so kann er schneller wenden. Die Schwanzflosse steht senkrecht und ist sehr beweglich, sie gibt dem Hai Antrieb. Mit den Brustflossen steuert er. Die Rückenflosse sorgt dafür, dass der Hai nicht umkippt.

Auch ihre Haut hilft den Haien beim Schwimmen. Sie ist bedeckt mit lauter kleinen Zähnen, wie winzige nach hinten gebogene Dornen. Durch sie strömt das Wasser wie durch einen Kanal. Und das Wasser verliert seine bremsende Wirkung.

Der größte aller Haie ist der Walhai. Er wird bis zu 14 Meter lang, das entspricht der Länge eines Busses. Er wiegt über 12 Tonnen. Der Walhai hat kaum Zähne, denn er lässt einfach Wasser in seinen riesigen Schlund fließen und schluckt alles, was er erwischt. Trotz seiner Größe ist er völlig harmlos.

Dagegen ist ein Weißer Hai gefährlicher. Der frisst neben Fischen auch Robben, Delfine und kleine Haie.

Wenn Haie Menschen angreifen, dann ist das eigentlich eine Ausnahme. Haie fressen Menschen nur aus Versehen. Eigentlich mögen Haie gar kein Menschenfleisch. Sie verwechseln vielmehr Menschen mit Robben. Die meisten Haiarten sind harmlos und einen Großteil bekommen wir nie zu sehen, weil er in der Tiefsee lebt. In Wirklichkeit sind die Menschen die gefährlichsten Feinde der Haie. Sportangler jagen sie und Haifischflossen gelten in manchen Ländern als Delikatessen. Viele Haie sterben in Netzen und so sind derzeit bis zu 70 Haiarten vom Aussterben bedroht.


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