Vögel füttern im Winter - so macht ihr es richtig

Ihr habt einen Garten oder Balkon? Dann solltet ihr falls noch nicht geschehen ein Futterhäuschen für die heimischen Vögel nach draußen stellen. Bei Schnee und Eis kostet sie die Futtersuche viel zusätzliche Energie, deshalb können sie eure Unterstützung gut gebrauchen. Wir sagen euch, was ihr bei der Fütterung von Wildvögeln beachten müsst.


Jahrelang galt es unter Experten als umstritten: Sollen Wildvögel in der Winterzeit wirklich gefüttert werden oder nicht? Erst bei geschlossener Schneedecke und Frost oder schon vorher? Mittlerweile steht eindeutig fest: Füttern ja!  Aber erst bei Schneefall und anhaltenden Minusgraden.

Fettpolster wichtig für den Temperaturausgleich

So helfen wir unseren gefiederten Bewohnern auf alle Fälle, sich ein Fettpolster zuzulegen. Und das ist durchaus notwendig. Denn obwohl sich Wildvögel gut an den Winter angepasst haben, haben sie sie mit Schnee und Frost zu kämpfen. Allein in einer kalten Winternacht können Meise, Amsel & Co.  bis zu zehn Prozent des eigenen Körpergewichts verlieren. Zugefütterte Vögel, die bei uns überwintern,  haben es wesentlich einfacher, die eigene Körpertemperatur aufrecht zu erhalten.


Nur bis März füttern


Das Argument, dass Wildvögel durch Zufütterung die eigene Futtersuche einstellen, ist mittlerweile überholt. Amsel, Meise, Spatz & Co. langen auch über die angebotenen Körner hinaus in der Natur fleißig zu. Wichtig ist nur, dass man keinesfalls über den März hinaus in die Brutsaison hineinfüttert. Die Jungvögel der meisten Singvogelarten benötigen tierisches Eiweiß,, die Altvögel müssen ihre Nahrungssuche rechtzeitig auf Insekten umstellen. 

Tiere beobachten macht Spaß


Ein weiterer Grund neben dem Erhalt der Artenvielfalt: Es macht einfach Spaß Tiere von ganz nah zu beobachten! Wenn ihr geschickt vorgeht und  verschiedene Futtersorten anbietet, werdet ihr für Hochbetrieb am Vogelhäuschen sorgen und Arten kennenlernen, die ihr vielleicht noch nie gesehen habt.


 Was gibt es zu beachten? 

Damit die Vögel von der Fütterung profitieren, solltet ihr einige Punkte beachten.

1.      Habt ihr einmal mit der Fütterung begonnen, solltet ihr kontinuierlich füttern. Die Tiere gewöhnen sich schnell an die Hilfestellung!

2.      Nicht alle erhältlichen Fütterungsgeräte sind auch geeignet: das Futter muss vor Schnee, Regen und Vogelkot geschützt sein. Auch Katzen stellen eine Gefahr dar.  Steht die Futterstelle auf einer mindestens 1,5 Meter hohen glatten Stange, kann nichts passieren. Die nächste der nächsten Glasscheibe sein.

3. Das Angebot an Vogelfutter ist groß. Aber welches ist richtig? Für Körnerfresser wie Spatz , Fink und Sperling sind Freilandmischungen und Sonnenblumenkerne zu empfehlen. Weichfutterfresser hingegen bevorzugen Rosinen, Obst, auch Kleie, Haferflocken, Mohn oder Meisenknödel. Dazu gehören Rotkehlchen, Amseln, Meisen und auch der Zaunkönig. Brot und Essensreste sollten tabu sein. Sie quillen im Magen der Vögel auf.

4. Lieber jeden Tag kleine Mengen füttern, als große, die verderben könnten.

5.  Auch Vogeltränken sind wichtig. Mehrmals täglich gefrorenes Wasser durch warmes Wasser ersetzen.

6. Hygiene ist extrem wichtig: Vogelhäuschen sollten regelmäßig mit heißem Wasser gereinigt werden. Das schützt die Vögel vor Krankheiten und Infektionen. Dazu am besten Gummihandschuhe tragen.

 

 Nic - 19.12.2010 / Foto: Vogelhaus mit Schneemann: Wikipedia Creative Commons Lizenz, Urheber: Nicolai Schäfer; Vogelhaus: GNU free Licence, Meise: GNU-free Licence, author: Luc Viatour

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