Seesterne: So sorgen sie für Nachwuchs

Legen Seesterne Eier in den Sand oder bekommen die fünfarmigen Wassertiere sogar lebende Babys? Diese Frage beschäftigt den siebenjährigen Philipp schon seit einiger Zeit. Und uns ebenfalls wir sind dem Geheimnis nachgegangen, wie das mit der Fortpflanzung bei den Seesternen funktioniert.

Die Seesterne sind mit wenigen Ausnahmen getrenntgeschlechtlich. Das bedeutet, es gibt männliche und weibliche Exemplare. Im Frühjahr wissen die Tierchen instinktiv, dass der beste Zeitpunkt gekommen ist, um für Nachwuchs zu sorgen. Auch wenn es bei ihnen nicht wie etwa bei den Säugetieren zu einer Paarung im eigentlichen Sinne kommt.

Millionen von Eiern

Stattdessen geben die Männchen Spermien ins Wasser ab, was wiederum die Weibchen dazu animiert ihre Eier auszustoßen. In jeder Fortpflanzungsperiode werden 2 bis 100 Millionen Eier zur Verfügung gestellt. Diese Keimzellen sind sehr klein und mit dem bloßen Auge kaum sichtbar. Gerade mal 0,1 0,2 Millimeter groß ist ein solches Seesternei.

Wie die Larve zum Seestern wird

Wird ein im Wasser umherschwimmendes Ei nun von einer Samenzelle befruchtet, schlüpft innerhalb kurzer Zeit eine Larve, aus der am Ende ein kleines Lebewesen hervorgeht. Die Larve besteht aus einer Saugscheibe mit drei Heftarmen. Erst wenn sie sich mit ihrer Hafteinrichtung am Boden festgesetzt hat, kann die Metamorphose beginnen:

Der Vorderkörper mit der Saugscheibe verengt sich stilartig, die Larvenarme bilden sich langsam zurück und aus dem Hinterteil entsteht der Seestern. Seine Arme sind anfangs höchstens als kleine Kuppen angedeutet und er besitzt nur wenige Saugfüße, mit denen er herumkriechen kann. Doch nach 20 Tagen kann man bereits von einem fertig ausgebildeten Seestern sprechen.

Äußerst widerstandsfähig

Seesterne sind übrigens äußert widerstandsfähig. Der Verlust von einem oder mehreren Armen macht ihnen nur wenig aus. Selbst wenn nur die Körperscheibe übrig bleibt, wachsen alle Arme wieder nach! Auch ein abgetrennter Arm kann von sich aus eine neue, kleinere Körperscheibe mit dazugehörigen Gliedmaßen bilden. Und dass, obwohl er gar keine Nahrung aufnehmen kann solange die Körperscheibe nachwächst.

Selbstverstümmelung

Einige Seesternarten haben aus dieser Überlebenstechnik eine Methode der ungeschlechtlichen Fortpflanzung entwickelt. Man spricht in diesem Fall auch davon, dass sie sich autonom, das heißt selbstständig, vermehren. Manche Arten scheinen sich ihre Arme regelrecht selbst wegzureißen, um dann ein neues Tier zu bilden. Auch die Zweiteilung eines Körpers ist möglich. Die fehlenden Gliedmaßen regenerieren sich von selbst.

Nic 30. 1.2003

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