Rettet den Spatz in Deutschland!

Der Haussperling ist einer der am weitesten verbreiteten Singvögel der Welt. Als Kulturvogel sind die Spatzen vor allem in von Menschen bewohnten Gebieten häufig anzutreffen. Aber in den letzten Jahren gingen die Bestände in Deutschland stark zurück.

Das auffällig gefärbte Männchen.

Woran erkennt man einen Spatz?


Der Haussperling auch Spatz genannt trägt den lateinischen Namen Passer domesticus. Damit gehört in der Unterordnung der Singvögel zu den Sperlingen. Spatzen werden zirka 16 Zentimeter groß und haben einen kräftigen, leicht gedrungenen Körperbau.


Die Weibchen sind besser getarnt und unscheinbar.



In der Färbung unterscheiden sich Männchen von den Weibchen. Während Männchen sehr fein und kontrastreich gezeichnet sind (Bauch grau, Rücken in verschiedensten Brauntönen), sind die Weibchen sehr viel unscheinbarer. Der Bauch ist bei ihnen nur geringfügig heller braun gefärbt, als der Rücken. Damit sind sie beim Brüten besser getarnt.


Wo leben Haussperlinge?


Den Haussperling gibt es auf allen Kontinenten. Vor allem in Europa und Asien ist er sehr häufig anzutreffen. In Amerika, Südafrika und Australien wurde er vom menschen eingebürgert. Vor gut 10.000 hat sich der Haussperling als Kulturfolger des Menschen etabliert und ist nun überall dort zu finden, wo es menschliche Siedlungen gibt.


Dunkelgrün: natürliche Verbeitung; Hellgrün: Einbürgerung.

Damit ist klar, dass er in unbewohnten Gebieten keinen Lebensraum findet. Folglich fehlt er an den Polen, in den Tropen und der Tundra.


Wie Leben Spatzen?


Spatzen zeigen ein sehr geselliges Verhalten und sind oft in kleinen Gruppen oder sogar großen Schwärmen unterwegs. Sie nisten bevorzugt in Hohlräumen und Nischen an Häuserwänden oder Dachrinnen. Die Nahrung besteht aus Getreide- und anderen Pflanzensamen. Daneben erbeuten sie auch oft Insekten und deren Raupen und andere Wirbellose.


Die geselligen Spatzen sind oft in Gruppen anzutreffen.



Warum ist der Spatzenbestand zurückgegangen?


Seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts beobachtet man in Deutschland einen Rückgang der Spatzen. Zwar ist der Spatz mit zirka 500 Millionen Tieren weltweit und zirka 10 Millionen Brutpaaren in Deutschland immer noch sehr häufig, jedoch steht er wegen des rapiden Rückgangs auf der Vorwarnliste der gefährdeten Arten in Deutschland.


Der Grund dafür liegt zu einen in den modern sanierten Gebäuden, die kaum Nischen zum Brüten bieten. Außerdem bleibt durch den Einsatz moderner Erntemaschinen nur wenig Nahrung auf den Feldern zurück. Auch gibt es in Stadtgebieten immer weniger natürliche Pflanzen, sondern nur noch Zierpflanzen, die dem Haussperling kaum Nahrung bieten.


In so einem Vogelhaus fühlt sich der Spatz wohl.

Rettet den Spatz!


Die Deutsche Wildtier Stiftung hat eine Initiative zur Rettung des Haussperlings ins Leben gerufen. Darin werden die Menschen aufgerufen, ihren Garten spatzenfreundlich zu gestalten. Dazu könnte man ein Spatzen-Reihenhaus zur Brut aufstellen, den Garten mit dicken Hecken bepflanzen und eine Vogeltränke bereitstellen.


Das alles würde dem Spatz (und auch anderen Vogelarten) helfen wieder besser in deutschen Wohngebieten Fuß zu fassen, damit er wieder ein oft und gern gesehener Gast in den Gärten wird.






10.08.2010 // Text: Jan Wrede; Bilder: Vorschau & Männchen: Fir0002 (GNU 1.2), Weibchen: Adam Kumiszcza (GNU 1.2, cc-by-sa 3.0), Karte: Cactus26 (GNU 1.2, cc-by-sa 1.0, 2.0, 2.5, 3.0), Gruppe: Andrey (cc-by-sa 2.0), Nest: Luz (cc-by-sa 2.0)

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