Kennzeichnung von Eiern

80% der Deutschen sind gewillt, mehr Geld für Eier aus Freilandhaltung auszugeben. Das ergab eine Verbraucherumfrage, die unter anderem vom Deutschen Tierschutzbund in Auftrag gegeben wurde.

In Freilandhaltung lebende Tiere erhalten mindestens 10 qm pro Huhn, um glücklich nach dem Futter picken zu können. Das ist fast so groß, wie dein Kinderzimmer. So kann sich ein Huhn richtig wohlfühlen und du kannst die Eier mit ruhigem Gewissen kaufen.

Eier aus Freilandhaltung erkennen

Das Erkennen von Hühnereiern aus einer Haltung, in der jedem Huhn 10qm Boden im Freien zugestanden wird, ist jedoch schwierig. Noch zu oft kommen in einer Käfigbatterie gelegte Eier mit einer irreführenden Verpackung in den Handel. Dem Verbraucher möchten Bilder vorgaukeln, ein glücklich und artgerecht lebendes Huhn hätte die Eier gelegt. Doch leben die Produzentinnen dieser Eier leider noch zu oft in engen Ställen, die ihnen nicht besonders gefallen. Wie also kannst du eine Packung mit Eiern aus Freilandhaltung erkennen?

Was muss und was kann auf der Verpackung stehen?

Laut EG-Verordnung ist es nur gesetzlich vorgeschrieben, Betriebsanschrift, Kennnummer der Packstelle, Zahl der verpackten Eier, Mindesthaltbarkeitsdatum sowie Güte- und Gewichtsklasse auf der Eiverpackung zu nennen. Zu den freiwilligen Angaben gehören das empfohlene Verkaufsdatum, Legedatum und auch die Art der Hennenhaltung, also ob die Hennen im Freien oder im Stall leben. Im Wesentlichen wird hierbei zwischen Freiland-, Intensiver Auslauf-, Boden-, Volieren- und Batteriehaltung unterschieden.

Freilandhaltung Auslauf im Freien, mind. 10 qm pro Huhn Intensive Auslaufhaltung Auslauf im Freien, mind. 2,5 qm pro Huhn Bodenhaltung Reine Stallhaltung, max. 7 Hühner pro 1 qm, den Hennen werden Nester zugestanden Volierenhaltung 25 Hühner pro 1 qm (=2/3 eines DIN A 4-Blattes für eine Henne), 15 cm Sitzstangenlänge pro Huhn Batteriehaltung 3-5 Hühner pro Käfig, pro Huhn mind. 0,45 qm Metallgitterboden

Nur wenn auf einer Verpackung "Freilandhaltung" aufgedruckt ist, kannst du sicher davon ausgehen, dass die Haltung der Legehennen artgerecht ist. Bezeichnungen wie "aus ökologischer Haltung" oder "Bio-Eier" sind hingegen nicht geschützt.

Zusätzliche Sicherheit gibt dir neuerdings ein zunächst recht seltsam aussehender Ei-Aufdruck. Eine freiwillige Initiative der Ei-Wirtschaft will die Herkunft der hergestellten Eier zweifelsfrei für den Verbraucher darlegen. Der runde Stempel auf Eiern aus diesem Zusammenschluss besteht aus mehreren Teilen. Ein D für Deutschland, identisch mit den KFZ-Länderkennungen, gibt Auskunft über das Herkunftsland. Der Pfeil ist das Logo des Lizenzgebers und Entwicklers des Systems, der Firma Orgainvent. Anhand der sechsstelligen Nummernkombination kann die Verpackungsfirma (erste drei Ziffern), die Haltungsform (4. Ziffer) und der Legebetrieb (5. und 6. Ziffer) identifiziert werden.

Für dich als Eikonsumenten ist die vierte Ziffer wichtig. Sie benennt die Haltungsformen. Eine 1 steht für Freiland-, die 2 für Auslauf-, 3 für Boden-, 4 für Volieren und 5 für Batteriehaltung. Ein dreifaches D auf der Verpackung besagt, dass nicht nur die Eier in Deutschland gelegt wurden, sondern auch die Legehennen im Inland geschlüpft und aufgewachsen sind. Ein unabhängiges Kontrollsystem garantiert die Einhaltung dieser selbst auferlegten Kennzeichnung.

Zu merken ist deshalb vor dem nächsten Einkauf Folgendes: Steht auf der Verpackung wirklich das Wort "Freilandhaltung" oder ist ein Stempel wie in der Abbildung auf dem Ei? Handelt es sich bei der vierten Ziffer um eine 1, so kann davon ausgegangen werden, dass eine artgerechte Legehennenhaltung mit Auslauf und Platz im Freien vorliegt.

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