Gesellschaft für den Wellensittich

In ihrer australischen Heimat leben Wellensittiche in kleinen oder großen Schwärmen. Sie haben einen festen Partner, mit dem sie in der Regel ihr Leben lang zusammen bleiben. Damit sich ein Wellensittich bei dir zu Hause wohl fühlt, solltest du deshalb besonders darauf achten, dass sich der gesellige Vogel nicht alleine fühlt.

Einzelvogel braucht viel Zeit!

Einen Wellensittich als Einzelvogel zu halten ist keine gute Idee. Stille signalisiert Wellensittichen in freier Natur, dass Gefahr droht, beispielsweise durch einen Greifvogel. Ist der Vogel tagsüber allein, hockt er oft angespannt und ängstlich auf seiner Stange.

Um einen Wellensittich zu zähmen, brauchst du viel Geduld. Vor allem anfangs solltest du dich mehrere Stunden am Tag intensiv mit deinem Vogel beschäftigen, damit er sich an dich gewöhnen kann. Doch auch wenn er zahm ist und sich von dir streicheln lässt - ein Ersatz für einen Artgenossen kann der Mensch niemals werden.

Hast du es dennoch geschafft, wird er dann z.B. auf deiner Schulter sitzen und dir zärtlich am Ohrläppchen knabbern, ganz so wie sich die Paare in der Natur einige Zeit des Tages gegenseitig das Gefieder kraulen. Die munteren Gesellen lieben es, wenn es lebhaft zugeht und sie am Familienleben teilnehmen dürfen.

Unterhältst du dich mit einem Freund, wird dein Vogel fröhlich zwitschernd "mitreden" und alles übertönen wollen. Manche der gefiederten Hausgenossen lernen sogar den "Gesang" ihres Partners und können dann einige Wörter nachplappern.

Lieber zu zweit

Möchtest du nicht züchten, halte am besten gleichgeschlechtliche Tiere. Zwei Hähne vertragen sich in einem großen Vogelheim z.B. gut, wenn sie von Anfang an zusammen waren. Auch hier dauert es seine Zeit, bis diese munteren Kerlchen Kontakt zu dir suchen. Meistens werden sie nicht so schnell handzahm wie ein einzeln gehaltener Vogel, doch mit Geduld klappt es auch hier.

Es ist jedoch auch eine Freude, die anhänglichen Tiere beim Umgang miteinander zu beobachten. Wenn in einer großen Voliere ein ganzer Schwarm von Wellensittichen gehalten wird, ist man schnell von dem faszinierenden Sozialverhalten der bunten Gesellen begeistert.

Nur mit Artgenossen zusammen?

Kleinere Vögel

Möchtest du deine Wellensittiche zusammen mit anderen Vögeln halten, musst du unbedingt beachten, dass sie sich nicht mit kleineren und schwächeren Vögeln halten lassen. Kanarienvögel und Zebrafinken, die auf Fotos oft zusammen mit Wellensittichen zu sehen sind, eignen sich nicht. Unzertrennliche bzw. Agaporniden vertragen sich auch überhaupt nicht mit Wellensittichen.

Wachteln

In einer großen Voliere kannst du die kleinen Papageien gut mit Wachteln zusammen halten. Sie bewohnen den Boden der Voliere. Damit die Vögel auch mal ihre Ruhe vor allzu frechen Wellensittichen haben, solltest du ein Häuschen aufstellen, in das sie sich zurückziehen können.

Verwandte Arten

Mit verwandten Arten, wie Nymphensittichen oder Glanzsittichen vertragen sich die kleinen Papageien gut. Diese Vögel sind größer und lassen sich nicht von den etwas aufmüpfigen Wellensittichen "auf dem Schnabel herumtanzen".

Genügend Platz zum Fliegen

Hältst du mehrere Vögel zusammen, ist es sehr wichtig, dass sie genug Platz zum Fliegen haben. Auch solltest du vorsichtig sein, wenn du möchtest, dass deine Wellensittiche zusammen mit den anderen Mitbewohnern Junge großziehen. Brütende Vögel werden nämlich oft recht aggressiv. Halte dann lieber ein Auge auf die Voliere. Merkst du, dass ein Miesepeter den anderen das Leben schwer macht, solltest du ihn herausfangen und einige Zeit extra setzen.

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