Gefährdete Papageienart: Die Grünwangenamazone

Wie Aras, Loris, Kakadus oder Wellensittiche zählen auch die Amazonen zu den Papageienvögeln. Die Amazonen bilden mit 31 Arten die größte Gattung innerhalb der Familie der eigentlichen Papageien. Sieben der Amazonenarten sind in Mexiko heimisch, so auch die Grünwangenamazone. Der lateinische Name des Vogels, der zu den bedrohten Vogelarten zählt, ist Amazona viridigenalis. Er wird auch Mexikanischer Rotkopfpapagei genannt. Stark bedroht ist diese Amazonenart, weil Plünderer die Nester leeren, um mit ihrer Beute viel Geld im Vogelhandel zu machen.

Die Vogelfamilie der Papageien. Quelle:

Feuchttropisches Klima



Grünwangenamazonen leben im Nordosten Mexikos im feuchtwarmen Klima. Sie sind paarweise oder in Gruppen bis zu mehreren Hundert Vögeln anzutreffen. Ihr bevorzugter Lebensraum ist an den Rändern tropischer Wälder mit offenem Waldbestand und im feuchten bis halbtrockenen Tiefland mit Baumbestand. Die Nester der Vögel werden normalerweise in Baumhöhlen gebaut, in denen die Weibchen von März bis Mai zwei bis fünf Eier eines Geleges ausbrüten. Im Winter ziehen die Vögel südwärts.

Grün und rot



Eine Grünwangenamazone wird zwischen 30 und 33 Zentimeter groß und um die 270 Gramm schwer. Ihr grünes Gefieder ist leuchtend. Die Stirn und die Oberseite des Kopfes bestechen durch ein leuchtendes Rot. Um und hinter den Augen ist das Gefieder blauviolett. Männchen und Weibchen der Grünwangenamazonen sind sich sehr ähnlich.

Eine Grünwangenamazone.  

Die Papageien fressen Samen am liebsten Piniensamen, - Knospen, Grünfutter, Beeren, Körner, Nüsse oder Obst. Den mexikanischen Bauern sind die Vögel durchaus ein Dorn im Auge, weil sie gelegentlich in Mais- oder Getreideplantagen einfallen und dort großen Schaden anrichten. Auf dem Weg zu ihren Futterplätzen kann man die Grünwangenamazonen an ihrem lauten Schreien erkennen.

Als Haustier



Eine Grünwangenamazone darf niemals allein gehalten werden! Mindestens ein Partner, am besten aber eine ganze Gruppe, sollten in einer großzügigen Voliere zusammenleben können. Die Amazone ist ein sehr soziales Wesen und kann sogar an der Einsamkeit eingehen!

Eine Grünwangenamazone sollte niemals allein gehalten werden.  

Wichtig ist auch, dass in der Voliere eine angemessene Feuchtigkeit herrscht, da das Gefieder sonst stumpf und spröde wird. Bade- und Duschgelegenheiten sind für die Vögel sehr wichtig. Außerdem sind die Amazonen besonders morgens und am Abend sehr aktiv und laut also nicht für Morgenmuffel geeignet. Da die Vögel viel und gern nagen, müssen in den Volieren viele Äste angeboten werden, mit denen sich die Tiere beschäftigen können. 

Gefährdet!

Wurde zwischen 1992 und 1994 noch eine Population von 3.000 6.500 Vögel gezählt, ist die Zahl der Grünwangenamazonen in den letzten Jahren rapide nach unten gegangen. Vor allem, weil die Nester der Amazonenart für den Vogelhandel hemmungslos geplündert wurden. Außerdem wurde ihr natürlicher Lebensraum immer stärker zerstört. Wilderer fangen mittlerweile auch erwachsene Vögel um sie vor allem in die USA und nach Europa zu verkaufen. Möchte man sich also Grünwangenamazonen zulegen, sollte man sich auf jeden Fall sehr genau informieren, woher die Tiere tatsächlich stammen und sie nur kaufen, wenn sie tatsächlich von einem zugelassenen Züchter kommen!

-ab-27.05.2009 Text / Fotos: Illustration Tessloff Verlag, Fotos: Corel Stock Images. Grünwangenamazone auf Ast: GFDL /Roger Moore Glandauer.

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