Elf junge Strauße im Allwetterzoo Münster

Elf auf einen Streich - die Straußenhenne Hedwig und ihr Hahn Heinz haben ihren Nachwuchs selbst ausgebrütet und ziehen ihn nun auch selbst auf. Allerdings mussten sich die Tierpfleger schon einige Tricks einfallen lassen, damit die natürliche Brut überhaupt gelingen konnte. Mittlerweile kann man die Großfamilie in der Nähre der Afrikaanlage des Zoos auch als Besucher bewundern.

Wie die Tierpfleger Hedwig und Heinz mit einem Trick halfen

Normalerweise legen die Strauße des südlichen Afrikas ihre Eier einfach unter freiem Himmel in den Sand. Dazu eignet sich der oft kühle und nasse Frühling in Münster nun aber gar nicht. Deshalb lockten die Tierpfleger die Laufvögel mit einem Trick zur Eiablage in den Stall: Sie karrten eine Fuhre Sand nach innen. Zwei Hennen nahmen dieses Angebot an und legten insgesamt 22 Eier.

Hedwig und Heinz brüten

Bei den Straußen helfen die Männchen den Weibchen beim Brüten, sind die Jungen geschlüpft, hilft das Männchen bei der Aufzucht des Nachwuchses.

So brüteten auch Heinz und seine Lieblingshenne Hedwig gemeinsam die Eier aus. 48 Tage lang wechselten sich die beiden ab: Heinz brütete nachts, Hedwig tagsüber. Dabei wollten die beiden auch nicht von anderen Hennen gestört werden.

Wie die Elf schlüpften

Von den 22 Eiern waren elf befruchtet worden. Am 1. und 2. Juni schlüpften die Jungtiere. Wie alle Küken, verfügen auch kleine Strauße über einen so genannten Eizahn oberhalb des Schnabels. Das ist ein harter Höcker, den das Junge fest von innen gegen die Schale presst, wenn es zum Schlüpfen bereit ist. Die Küken leisten beim Aufbrechen der dicken Schale von innen echte Schwerstarbeit. Nachdem sie sich aus der Schale befreit haben, müssen sich die Kleinen erst einmal erholen. Frisch geschlüpft sehen die kleinen Strauße aus, wie kleine Igel.

Hedwig und Heinz beginnen mit der Erziehung

Das Straußenpaar kümmerte sich sofort um seine Kükenschar. Sie zeigten ihnen, was sie fressen dürfen und rannten mit ihnen über die großzügige Anlage. Allerdings durfte sich zunächst auch kein Fremder der Großfamilie nähern, denn Heinz wurde richtiggehend wütend und angriffslustig, sobald scheinbar Gefahr für seine Familie drohte. Erst seit die Kleinen groß und kräftig genug sind, dürfen auch die Besucher die Großfamilie bewundern - ohne sich vor dem resoluten Oberhaupt fürchten zu müssen.

Strauß - der größte aller Vögel

Strauße erreichen eine Höhe von 2,1 bis 2,8 Meter und wiegen bis zu 160 Kilogramm. Männchen erkennt man an ihrem schwarz-weißen Gefieder. Im Gegensatz zu allen anderen Vögel hat der Strauß nur zwei Zehen an jedem Fuß. Zum Fliegen ist der Vogel einfach zu schwer. Dafür hat er extrem stark ausgeprägte Beinmuskeln und erreicht eine beachtliche Geschwindigkeit. Er kann bis zu 70 Stundenkilometer schnell laufen und hält diese Geschwindigkeit etwa eine halbe Stunde. So kann er seinen Feinden in der Savanne auch gut davonlaufen.

-ab- 06.08.03 Text (Basis: Pressetext Allwetterzoo Münster) / Fotos: Allwetterzoo Münster.

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